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Kein Fall für Mr. Holmes

Kein Fall für Mr. Holmes

Titel: Kein Fall für Mr. Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Hosier
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ich gerade herauszufinden!«
    »Inspektor Thackeray«, meldete ich mich zu Wort, »wollen Sie uns erzählen, daß hier auf dem Gut eine Frau brutal ermordet worden ist, und keiner weiß, wer dieses arme Geschöpf eigentlich ist? Sie haben alle befragt, nehme ich an?«
    »Ja, Mrs. Hudson«, lautete die wortkarge Antwort. »Alle – außer Sie und Mrs. Warner.«
    Glücklicherweise kam Hogarth gerade in diesem Moment herein und verzögerte für einen Augenblick weitere Äußerungen des guten Inspektors.
    »Tee, wie gewünscht, Mylady.«
    »Danke, Hogarth. Dort drüben wäre recht«, sagte Lady Margaret und deutete mit einer Kopfbewegung auf einen Tisch im Queen-Anne-Stil, der vor einem Erkerfenster mit offen drapierten Vorhängen stand.
    Während der alte Herr durch das Zimmer schritt, strömte das Sonnenlicht eines frühen Oktobermorgens durch das Fenster, wobei die Strahlen sich in dem runden Silbertablett und dem Teegeschirr spiegelten, welches um ein Sortiment von Feingebäck aufgebaut war.
    »Ah, Margaret, unsere Rettung!« lautete Sir Charles’ seltsame Antwort auf das Dargebotene.
    »Ich weiß, du hättest etwas Stärkeres vorgezogen, Charles, selbst zu dieser frühen Morgenstunde. Aber versuche bitte, tapfer durchzuhalten, zumindest bis zum Mittag.«
    »Ha, du machst unseren Thackeray ja glauben, mein Liebling, ich sei der Säufer in der Familie. Nein wirklich, Sir, ich versichere Ihnen, das ist nicht der Fall. Aber dennoch verstehe ich nicht, was daran falsch sein soll, wenn einem ein oder zwei Whisky dabei helfen, der schrecklichen Realität zu entfliehen. Sehr viel erfreulicher als ein Kartenabend – außerdem auch billiger. Bist du nicht auch meiner Meinung, Henry?«
    Der Squire tat die Bemerkung mit einem hohlen Lachen ab.
    Ich wandte meine Aufmerksamkeit dem Butler zu, der sich lautlos zurückzog. Als er die Tür erreichte, hielt er kurz inne, bevor er sich umdrehte und mich anschaute. Obwohl kein einziges Wort gesagt wurde, sprachen jene traurigen und müden Augen Bände.
    Hogarth, dachte ich, nachdem ich Vi und mir Tee eingeschenkt hatte und wieder an meinen Platz zurückgekehrt war, Sie und ich werden zu einem angemesseneren Zeitpunkt noch einen netten kleinen Plausch abhalten. Einige Augenblicke später bemerkte ich, daß einer der drei sitzenden Herren seinen Sessel verlassen hatte und auf mich zukam.
    »Wyndgate, Madam. Colonel Wyndgate. Königliches Regiment North Surrey, im Ruhestand«, stellte er sich vor.
    Ein wohlbeleibter Herr mit einem herrlichen weißen Schnauzbart, der zu beiden Seiten seines Kinns herabhing, stand vor mir. Krümel des Gebäcks, welches er in einer fleischigen Hand hielt, fielen auf eine Weste, deren Knöpfe in ein verzweifeltes Tauziehen mit einem überdimensionalen Bauch verwickelt zu sein schienen.
    »Colonel«, erwiderte ich grüßend auf seine eher spröde Art des Bekanntmachens.
    »Hudson, nicht wahr?«
    »Mrs. Hudson, ja.«
    »Hudson«, wiederholte er mit einem leeren Blick. »Hatte mal jemanden namens Hudson in meinem Regiment. Hab’ den Kerl nie gemocht. Nicht Ihr Mann, nehme ich an.«
    »Mein Gatte«, erwiderte ich kühl, »diente auf See.«
    »Auf See, sagen Sie! Marinemann also?«
    »Auf einem Handelsschiff«, sagte ich scharf, denn ich begann, mich zu ärgern.
    »Ach, diese Kerle. Nun, machen Sie sich nichts draus, wir tun alle nur, was wir können.«
    »Wenn Sie mich entschuldigen, Colonel«, sagte ich. »Ich glaube, ich brauche noch eine Tasse Tee.« Die brauchte ich eigentlich nicht, aber es war eine Möglichkeit, um mich seiner Gegenwart zu entziehen.
    »Scheußliche Angelegenheit, was?«
    Hörte er schlecht oder ignorierte er einfach meinen Versuch, mich taktvoll zurückzuziehen? Ich wandte ihm meine Aufmerksamkeit wieder zu. Auch wenn ich bezweifelte, daß mir dieser aufgeblasene Wichtigtuer etwas erzählen konnte, so war es doch eine Gelegenheit, die ich nicht ungenutzt lassen durfte.
    »Die junge Frau, meinen Sie?«
    »Ja, genau.«
    »Sie selbst wissen nichts über sie?«
    Er leckte seine Finger ab, auf die etwas Marmelade von dem Gebäck geraten war, bevor er antwortete. »Ich! Gott im Himmel, nein, Madam! Hab’ das Geschöpf noch nie in meinem Leben gesehen. Ist allerdings ein recht hübsches junges Ding.«
    »Sie haben den Leichnam also gesehen?«
    »In der Tat, Madam. Wir sind heute morgen nämlich alle wie Soldaten auf einer Parade hinausmarschiert. Alle außer Lady Margaret, natürlich. Es bestand keine Notwendigkeit, daß Ihre Ladyschaft sich

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