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Kein Fall für Mr. Holmes

Kein Fall für Mr. Holmes

Titel: Kein Fall für Mr. Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Hosier
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königliches Haupt zu einem zustimmenden Nicken bewegen ließ.
    Violet wandte sich mir mit der Spur eines Lächelns in ihren Mundwinkeln zu. Es war für uns eine Art Triumph, egal wie klein er auch schien. Denn hätte man uns die zusätzliche Zeit auf Haddley verwehrt, wären unsere eigenen Ermittlungen praktisch unmöglich gewesen.
    »Nun gut«, sagte der Inspektor. Dann bemerkte er eine winkende Geste des Squires und zog sich schnell zurück.
    Als er ging, richtete sich meine Aufmerksamkeit auf einen gut gebauten Mann mit einer gesunden Gesichtsfarbe und graumeliertem Haar, welches, wie ich feststellte, einen Schnitt bitter nötig hatte. Er nippte schweigend an seinem Tee, trug einen leicht abgetragenen und zerknitterten Anzug und schien ein Mann zu sein, der nur zufällig in diese elegante Enklave geraten war. Ich konnte erkennen, daß sein Gesicht eine gewisse Sensibilität barg. Kein willensstarker oder energischer Mann, dachte ich, aber dennoch ein angenehmer. Als fühle er, Gegenstand einer schweigenden Begutachtung zu sein, drehte er sich um, begegnete meinem Blick, nickte höflich und kam dann zu mir herüber.
    »Ich glaube, wir sind uns noch nicht offiziell vorgestellt worden«, sprach er mich freundlich an, und seine warmen, blauen Augen lächelten. »Ich bin Dr. Morley, Dr. Thomas Morley.«
    »Oh«, kam Vi zu Hilfe, »verzeihen Sie, Doktor. Dies«, antwortete sie mit einem warmen Lächeln und tätschelte meinen Arm, »ist meine alte Freundin aus London, Mrs. Hudson.«
    »Guten Morgen, Doktor«, lautete meine herzliche Antwort. »Ich fürchte, wir lernen uns unter unglücklichen Umständen kennen.«
    »In der Tat, Mrs. Hudson. Besonders mit dem Begräbnis und all dem. Sie werden doch gehen, nehme ich an – zu dem Begräbnis, meine ich.«
    »Nein«, antwortete ich. »Ich denke nicht.«
    »Du gehst nicht?« rief meine alte Kameradin aus. »Warum denn nur nicht?«
    »Meine liebe Violet, ich gehöre weder zur Familie, noch kannte ich Ihre Ladyschaft. Außerdem«, fügte ich hinzu, »fühle ich mich von gestern noch immer ein wenig erschöpft, und ein Nachmittagsschläfchen könnte nicht schaden, denke ich.«
    Das war gelogen. Aber ich hatte nicht die Absicht, Vi meine Pläne für den Nachmittag in Anwesenheit meiner neuen Bekanntschaft mitzuteilen.
    »Oh«, antwortete sie mit einem kindlichen Gejammer, »da bin ich aber enttäuscht. Du gehst nicht mit.«
    »Nun dann«, sagte der Doktor, »wir sehen uns zweifellos später noch.«
    »Dr. Morley, einen Augenblick, bitte«, sagte ich, wobei ich mich von meinem Stuhl erhob.
    »Ja?«
    »Als Sie heute morgen die Leiche untersuchten«, fragte ich, als sei dies nichts weiter als ein beiläufiger Gedanke, »schien es Ihnen so, als habe ein Kampf stattgefunden?«
    »Nein.«
    Das war’s. Sonst nichts. Ich hatte gehofft, er sei etwas mitteilsamer, aber es schien, als gleiche der Versuch, Informationen von ihm zu erhalten, dem Vorhaben, einen Diamanten zu behauen. Dennoch ließ ich mich nicht so leicht abwimmeln. »Sie fanden nichts, was vielleicht darauf hinweisen könnte, daß…?«
    Er versteifte sich etwas, während sein vormals gewinnendes Lächeln langsam in den Mundwinkeln verschwand.
    »Was ich herausgefunden habe, Mrs. Hudson«, antwortete er mit Worten, die freundlich und gleichzeitig verärgert klangen, »ist genau das, was Inspektor Thackeray Ihnen schon sagte. Die junge Frau wurde durch einen Schlag mit einem schweren, stumpfen Gegenstand auf den Kopf getötet.«
    »Diesmal keine Spur von Chloroform, Doktor?« bemerkte Vi und stand ebenfalls auf. Ich schrie innerlich auf angesichts dieser Unvorsichtigkeit meiner Freundin, die das wenige, was wir wußten, preisgegeben hatte. Ich wartete seine Reaktion nervös ab. Ah, da war sie: Ein kaum erkennbares Anheben einer Augenbraue, oder war es lediglich ein Zucken? Hatte sich ziemlich gut unter Kontrolle, unser Dr. Morley.
    »Chloroform? Ich, äh, habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen, Mrs. Warner.«
    »Die Leiche der jungen Frau wies keine anderen Verletzungen auf, Doktor, als die von Ihnen schon beschriebenen?« Ich stellte ihm die Frage in der Hoffnung, sie möge Violets Erwähnung des Chloroforms, zumindest im Augenblick, aus seinem Gedächtnis löschen. Während ich auf eine Antwort wartete, sank die Temperatur der einst so warmen blauen Augen beträchtlich. »Mrs. Hudson«, erwiderte er, indem er meiner Frage geschickt auswich, »ich kann leider Ihr Interesse an all dem nicht nachvollziehen. Haben Sie eine

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