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Kein Fall für Mr. Holmes

Kein Fall für Mr. Holmes

Titel: Kein Fall für Mr. Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Hosier
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noch ein paar Tage zu bleiben, um sie im Auge zu behalten. Auf mein Wort«, rief er aus, als ich mich wieder meinem Schreibblock zuwandte, »wissen Sie, daß ich noch nie so offen mit jemandem über die Familie gesprochen habe? Jedenfalls, seit Mrs. Hogarth verstorben ist. Sie war nämlich Haushälterin hier auf Haddley.«.
    Ich antwortete, daß mir das nicht bekannt gewesen war, und drückte mein Bedauern über ihr Ableben aus.
    »Danke, Mrs. Hudson, aber das ist schon lange her. Seine Lordschaft lebte damals noch, so ein feiner alter Herr. Ich erzähle Ihnen auch gern«, fuhr er mit nicht wenig Stolz fort, »daß er es war, der für alle Kosten während der Krankheit von Mrs. Hogarth aufkam – ja, und für die Beerdigung ebenfalls. Und wie oft habe ich nicht Lady St. Clair selbst schweigend am Bett meiner Frau sitzen sehen, um ihr in jenen letzten Tagen Trost zu spenden«, fügte er seufzend hinzu, während er sich an all das erinnerte.
    Ich fürchte, ich unterbrach ihn in seiner Träumerei, als ich ihn mit meiner Frage wieder in die Gegenwart zurückholte: »Sie waren in der Nacht, in der Ihre Ladyschaft starb, mit Mrs. Warner in dem Schlafzimmer, nicht wahr, Hogarth?«
    »Wie? Oh ja.« Er schwieg einen Moment lang, bevor er leise von sich gab: »Merkwürdig.«
    Ich griff das Wort auf. »Merkwürdig? Inwiefern merkwürdig?«
    »Das ist schwer zu erklären, Madam. Aber ich spürte, daß etwas nicht stimmte. Aber vielleicht mache ich auch mehr davon, als ich sollte.«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte ich. »Sie wissen natürlich, daß Mrs. Warner der gleichen Ansicht ist wie Sie.«
    Ich beließ es dabei, ohne auf Violets Astralwanderungen einzugehen.
    »Oh, ja«, antwortete er, wobei er eine weiß bekleidete Hand vor das Gesicht hielt und versuchte, ein Lächeln zu verbergen. »Sie äußerte, wenn ich mich recht entsinne, recht vernehmbar ihre Ansicht, daß irgendein mysteriöser Eindringling in das Schlafzimmer Ihrer Ladyschaft hineinmarschiert sei und sie umgebracht habe.« In einem etwas ernsthafteren Tonfall sagte er dann: »Aber ich sollte Ihnen sagen, daß Mrs. Warner, vor der ich wohlgemerkt den größten Respekt habe, sich irrt. Es war keine andere Person in dem Zimmer, außer uns beiden und der armen toten Frau selbst.«
    »Jemand hätte sich verstecken können…«
    »Nein«, behauptete er überzeugt. »Die St. Clairs, Dr. Morley und Colonel Wyndgate betraten das Zimmer fast unmittelbar nach uns. Sonst war niemand zugegen. Es tut mir leid, Mrs. Hudson.«
    Selbst seine Aussage, daß er niemanden gesehen hatte, brachte mich keinen Deut von meinem Glauben an Vi ab. Ich bin eine dickköpfige alte Ziege, und ich war nun mehr denn je entschlossen zu beweisen, daß sie recht hatte. Dennoch, ich war verwirrt.
    Hogarth bemerkte meine Frustration. »Ach, Madam, dies sind wirklich schreckliche Tage, für alle von uns«, seufzte er und wischte sich mit dem Finger über ein tränendes Auge. »Und nun noch dieses arme Mädchen, welches auf dem Grund und Boden des Gutes ermordet wurde. Ich bin nur dankbar, daß Seine Lordschaft dies nicht mehr erleben muß.«
    »Am Ende kommt schon alles wieder ins Lot«, versicherte ich ihm, obwohl ich im Moment selbst etwas Beruhigung hätte gebrauchen können.
    Da ich seine Niedergeschlagenheit nicht hinauszögern wollte, dachte ich mir, daß ich ihn ebensogut jetzt fragen konnte, ob er mir eine Bitte erfüllen würde.
    »Ja, sicher, Mrs. Hudson«, antwortete er. »Was genau wünschen Sie?«
    Bevor ich ihm darauf eine Antwort gab, erzählte ich ihm von den Ereignissen der Nacht zuvor, in der ich von Schreien, stöhnenden Lauten und streitenden Stimmen aufgeweckt worden war. Und daß mir, da ich mich aufgrund der späten Stunde in einem schläfrigen Zustand befunden hatte, nicht klar war, von wo die Geräusche gekommen waren. »Obwohl«, fügte ich hinzu, »ich der Meinung bin, daß es das Zimmer direkt über dem von Mrs. Warner gewesen sein muß.«
    »In der obersten Etage?«
    »Ja. Wundert Sie das?«
    »Es ist so, daß die Zimmer auf jener Etage wohl seit über anderthalb Jahrhunderten nicht mehr als Wohnräume benutzt werden.«
    »Sie stehen leer?«
    »Größtenteils. Obwohl einige von ihnen als Abstellräume benutzt werden, glaube ich. Aber es ist schon einige Jahre her, daß ich dort oben war.« Mit einem sich selbst herabsetzenden Lächeln fügte er hinzu: »Es ist schon genug für meine alten Beine, die große Treppe hinaufzuklettern. Jedenfalls, was Sie hörten, war

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