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Kein Fleisch macht gluecklich

Kein Fleisch macht gluecklich

Titel: Kein Fleisch macht gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Grabolle
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völlig pflanzlich sein. Mir ist es nie in den Sinn gekommen, allein aus Klimaschutzgründen vollständig auf Fisch, Milch, Käse und Eier zu verzichten. Noch immer ernähre ich mich keineswegs nur regional-saisonal mit winterlichem Wurzelgemüse, und ich fahre gelegentlich auch noch mit dem Auto. Ausschließlich auf die Klimagase zu schauen, erfasst einfach nicht die komplette Tragweite der Nahrungsmittelproduktion, egal ob es sich dabei um Pflanzliches oder Tierisches handelt.
Treibhausgas-Bilanzen von Lebensmitteln
    Die Berechnung der Treibhausgas-Bilanz einzelner Produkte ist methodisch schwierig und umstritten, auch wenn es inzwischen internationale Standards dafür gibt. Für die Berechnung müssen viele vereinfachende Annahmen gemacht werden. Bei ganzen Produktgruppen wie etwa »Tomaten« oder »Rindfleisch« ist das umso komplizierter, gerade wenn sich die einzelnen Bilanzen je nach Herkunft oder Produktionsart deutlich unterscheiden. Bei Milchprodukten gilt oft der Fettgehalt als entscheidendes Kriterium dafür, wie viel Klimagase einem Produkt angelastet werden. Trotz der Schwierigkeiten sind die Bilanzen einzelner Lebensmittel bei Umweltverbänden und in den Medien populär.
    Aufgrund der unterschiedlichen Berechnungsmethoden sind genaue Vergleiche zwischen den Lebensmitteln nur begrenzt möglich. Dennoch kann man verallgemeinern, dass in aller Regel die deutlichsten Unterschiede zwischen Lebensmitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs bestehen. Da neben CO 2 die Klimagase Methan und Lachgas in der Landwirtschaft eine große Rolle spielen können, gibt man zum Vergleich der Klimawirkung zwischen den einzelnen Lebensmitteln ihre Bilanzen in CO 2 -Äquivalenten an (1 Kilo CO 2 -Äquivalent entspricht der Klimawirkung von 1 Kilo CO 2 ).
    Einen kurzweiligen Überblick und einen spielerischen Zugang zum Thema Klimabilanz erhält man im Internet unter www.konsumcheck.de .
Lebensmittel
CO 2 -Äquivalente in kg je kg Lebensmittel
Weitere Angaben
zum Produkt
Fleisch, Fisch und Fleischerzeugnisse
Rindfleisch
13,5
konventionell erzeugt
Schweinefleisch
3,4
konventionell erzeugt
Geflügelfleisch
3,7
konventionell erzeugt
Schinken
4,7
konventionell erzeugt
Wurst
4,0
konventionell erzeugt
Süßwasserfisch
4,5
Filet, konventionell in Aquakultur erzeugt, Tiefkühlware
Kabeljau
3,2
Filet, Wildfang, Tiefkühlware
Garnelen (Shrimps)
10,5
Tiefkühlware
Eier, Milch und Milchprodukte
Eier
1,9
aus Bodenhaltung
Milch
0,9
konventionell erzeugt
Butter
23,8
konventionell erzeugt
Sahne
7,6
konventionell erzeugt
Käse
8,5
konventionell erzeugt
Joghurt
1,2
konventionell erzeugt
Quark, Frischkäse
1,9
konventionell erzeugt
Pflanzliche Fleischalternativen
Tofu
1,1
konventionell erzeugt
Seitanfleisch (Weizenprotein)
1,2
konventionell erzeugtes Fertigprodukt
Sojafleisch
0,8
Feuchtmasse aus konventionell erzeugtem Granulat
Obst und Gemüse
Erdbeeren
0,6
aus Südeuropa, Vorsaison
Äpfel
0,6
konventionell erzeugt
Tomaten
2,2
konventionell erzeugt, außerhalb der Saison
Gurken
0,2
konventionell erzeugt
Kohlrabi
0,2
konventionell erzeugt
Kopfsalat
0,2
konventionell erzeugt
Karotten
0,1
konventionell erzeugt
Kartoffeln
0,2
konventionell erzeugt
Pflanzliche Fette
Margarine
0,8
konventionell erzeugt
Pflanzenöl
1,0
konventionell erzeugt
Fertigprodukte
Pizza
1,2
konventionell erzeugte Tiefkühlware
Pommes frites
5,7
konventionell erzeugte Tiefkühlware
Kartoffelpüree
3,7
konventionell erzeugte Trockenware
Die Angaben stammen aus: Umweltbundesamt / Öko-Institut 2006; Öko-Institut 2007; Lindenthal et al. 2009; StMUGV 2007 (Fallstudie); LCA Food Database 2009; Ziegler et al. 2003 u. 2009; defra 2009; Foster et al. 2006; PCF-Pilotprojekt 2009; SERI – Sustainable Europe Research Institute 2011
    Wurstgeil
    Seit 1970 ist der weltweite Fleischverbrauch um mehr als das Dreifache gestiegen. In Deutschland und den anderen Industrieländern stieg im selben Zeitraum der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von 65 auf fast 90 Kilo (die tatsächliche Verzehrmenge ohne Knochen und Haushaltsverluste und ohne die Anteile für Tierfutter liegt darunter). In den Entwicklungsländern stieg der Verbrauch von 11 auf etwa 30 Kilo pro Jahr. Aufgrund des Bevölkerungswachstums hat sich in den Entwicklungsländern der absolute Verbrauch sogar mehr als verfünffacht. Die Inder liegen trotz Wohlstandswachstum noch immer unter vorbildlichen 5 Kilo pro Kopf, dort leben viele Millionen Menschen vegetarisch, wenn auch aufgrund von Armut meist unfreiwillig. In China hingegen

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