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Kein Fleisch macht gluecklich

Kein Fleisch macht gluecklich

Titel: Kein Fleisch macht gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Grabolle
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beteiligt. Die Potsdamer haben über 27000 Teilnehmer im Visier. Boeing will herausfinden, welche Ernährungskomponenten bei welchen Krankheitsbildern welche Effekte haben. »Wir haben uns einzelne Lebensmittelgruppen angeguckt, Obst und Gemüse, Ballaststoffe, und in der Regel findet man, dass pflanzlich zusammengesetzte Lebensmittelgruppen bestimmte Risiken senken«, sagt Boeing. Diese Risikominderung betreffe vieles und reiche von Adipositas, also Fettleibigkeit, bis zu Krebserkrankungen. »Es geht natürlich darum, Faktoren zu finden, die nicht das Risiko für eine einzelne Erkrankung verändern, sondern für viele Erkrankungen, sodass es für den Einzelnen auch Sinn macht, sich umzustellen.« Aus Boeings Sicht gibt es nicht viele Lebensstilfaktoren, die uns so sehr prägen wie die Ernährung. Großen Einfluss hätten daneben noch körperliche Bewegung, das Körpergewicht und das Rauchen. Zwar sei das Leben auch bei gesündester Lebensweise nicht beliebig verlängerbar, trotzdem könne man beeinflussen, wie es ein Ende nehme und wann. »Wenn man Leute vergleicht, die nur günstige oder nur ungünstige Faktoren haben, dann sind das schon Lebenszeitunterschiede von 13, 14, 15 Jahren«, so Boeing. Doch vermutlich sei das für 30-Jährige völlig irrelevant, glaubt Boeing, obwohl die Entscheidung, wie man sich ernähre, wichtig für das gesamte weitere Leben sei – und gerade für die Lebenssituation im hohen Alter bzw. die Frage, ob man dieses Alter überhaupt erreicht. Eine Garantie für ein gesundes langes Leben gebe es natürlich für niemanden. Die Unterschiede seien nur statistisch, dafür aber offenbar beträchtlich. Boeing räumt allerdings ein, dass die Ernährung nicht in allen Facetten oder Details eine direkte Auswirkung auf bestimmte Erkrankungen habe. »Wenn wir jetzt hier einen Kaffee trinken, ist das völlig egal. Wir können davon keine Effekte erwarten.«
    Krebs und Waage
    Neben der Art der Lebensmittel spielt für die Erkrankungsrisiken auch eine geradezu gewichtige Rolle, wie viel wir davon essen. Ab einem Alter von 40 Jahren verringert Fettleibigkeit die Lebenserwartung statistisch gesehen um ganze sieben Jahre, das schafft man sonst nur mit 20 Zigaretten am Tag. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung deuten neue Studien an, dass Übergewicht mit viel mehr Krebsformen als bislang vermutet im Zusammenhang stehen könnte. Verantwortlich hierfür ist möglicherweise das sogenannte metabolische Syndrom, eine dauerhafte Schieflage des Stoffwechsels, wenn etwa Blutfette und Blutzucker ständig erhöht sind. Das steigert zudem das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem aber die Erkrankungsrisiken für die in Deutschland häufigsten Tumorarten lassen sich durch Ernährung, Bewegung und Körpergewicht beeinflussen. Nach Einschätzung vieler Experten können wir das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, erheblich verringern, wenn wir Übergewicht und besonders Fettleibigkeit vermeiden.
    Krebsfleisch
    Zurück zum Fleisch, denn ich will ja eigentlich wissen, ob und wie viel Fleisch auf dem Teller schädlich ist. Die Experten vom WCRF räumen in ihren Empfehlungen ein, dass Fleisch eine wertvolle Nährstoffquelle sein könne, zum Beispiel für Protein, Eisen, Zink und Vitamin B 12 . Fleisch kann indessen auch recht energiedicht sein. Insbesondere rotes Fleisch, hierzu zählt das Fleisch von domestizierten Rindern, Schweinen und Schafen, kann viel tierisches Fett enthalten, zu Übergewicht beitragen und damit das Risiko für chronische Krankheiten erhöhen. Viel spektakulärer jedoch ist, dass die Experten rotes sowie verarbeitetes Fleisch als »überzeugende« oder »wahrscheinliche« Ursache für Darmkrebs einstufen, der in Deutschland immerhin die zweithäufigste Todesursache innerhalb der Krebserkrankungen darstellt. Daher empfehlen sie Fleischessern, ihren Verzehr auf 500 Gramm pro Woche zu begrenzen und möglichst kein verarbeitetes Fleisch zu essen, also alles zu vermeiden, was durch Räuchern, Salzen oder chemische Konservierungsmittel haltbar gemacht wurde. Darunter fällt üblicherweise Wurst und Fleisch in verarbeiteten Produkten.

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