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Kein Fleisch macht gluecklich

Kein Fleisch macht gluecklich

Titel: Kein Fleisch macht gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Grabolle
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für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hierzu noch ein bisschen Zahlenhuberei:
    Eine große US-amerikanische Studie des National Institutes of Health (NIH) mit über einer halben Million Teilnehmern, von denen 71000 im Beobachtungszeitraum starben, konnte zeigen, dass die Lebenserwartung mit der Verzehrmenge an rotem und verarbeitetem Fleisch abnimmt. Von der Gruppe mit dem höchsten Konsum (»Vielverzehrer«) starben im Beobachtungszeitraum von zehn Jahren immerhin rund ein Drittel mehr als von der Gruppe, die am wenigsten rotes Fleisch aß. Neben dem Krebsrisiko stieg mit der Fleischmenge vor allem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Männer, die zwischen 1600 bis 2200 Gramm Fleisch pro Woche aßen, hatten gegenüber den »Wenigverzehrern« ein um 25 Prozent erhöhtes Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Die weiblichen Viel-Fleisch-Esser mit wöchentlichen 1400 bis 1800 Gramm hatten gar ein um 50 Prozent gesteigertes Risiko.
    Eine Fall-Kontroll-Studie (CORA-Studie) an bereits am Herzen erkrankten Frauen zeigte, dass sich mit jeder täglichen 100-Gramm-Portion Fleisch- und Wurstwaren das Risiko für einen akuten Herzinfarkt oder die Entwicklung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sogar um 150 Prozent erhöhte. Die Vegetarierstudie des Deutschen Krebsforschungszentrums wies beim regelmäßigen Verzehr von Fleisch und Fleischprodukten ebenfalls eine mengenabhängige Risikoerhöhung für die koronare Herzkrankheit nach.
    Eine weitere weltweite Plage ist die Zuckerkrankheit oder Diabetes. Auf die Ernährung zu achten, lohnt sich besonders, um Diabetes zu vermeiden, denn etwa ein Drittel aller Deutschen erkrankt daran. Auch hier spielt der Fleischverzehr eine nicht unbedeutende Rolle. Bei Studienteilnehmern, die mindestens einmal in der Woche Fleisch und Fisch aßen, wurde gegenüber denen, die seltener oder nie Fisch und Fleisch aßen, ein um knapp 30 Prozent erhöhtes Risiko für Diabetes nachgewiesen. Verarbeitete Produkte wie Wurst erwiesen sich hier wiederum als noch problematischer.
    Der Verzehr von rotem Fleisch kann zudem zu einer Erhöhung des Blutdrucks beitragen. Studienteilnehmer, die täglich mehr als drei Portionen Fleisch, Fisch und Eier zu sich nahmen, zeigten gegenüber denen, die nur eine Portion aßen, ein um zwei Drittel erhöhtes Risiko für leichten Bluthochdruck.
Erkrankungsrisiken durch hohen Fleischkonsum
    Das Risiko für folgende Erkrankungen steigt nachweislich mit einem erhöhten Verzehr tierischer Lebensmittel (vor allem Fleisch und Wurst) oder sinkt mit einem erhöhten Verzehr pflanzlicher Lebensmittel:
    • Arteriosklerose
    • Bluthochdruck
    • Diabetes mellitus Typ 2
    • Gicht
    • Grauer Star
    • Harnsäuresteine
    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    Koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße) und in der Folge Angina pectoris, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt und plötzlicher Herztod, außerdem periphere arterielle Verschlusskrankheit, Schlaganfall
    • Krebs
    besonders Dickdarmkrebs, in geringerem Maße Lungen-, Magen-, Brust- und Prostatakrebs
    • Rheumatoide Arthritis
    • Übergewicht
    Quelle: Dr. oec. troph. Markus H. Keller, Institut für alternative und nachhaltige Ernährung
    Die Verdächtigen
    Unter Verdacht stehen einige Inhaltsstoffe des Fleischs, doch wie risikoreich sie tatsächlich sind, ist noch nicht wirklich geklärt. Verschiedene Wissenschaftler bieten verschiedene Thesen an, wie Fleisch und Wurst Darmkrebs begünstigen können. Einer der unter Verdacht stehenden Inhaltsstoffe ist beispielsweise Häm-Eisen, das im roten Fleisch reichlicher als in Geflügel vorhanden ist. Es kann im Körper die Bildung krebserregender Stoffe, sogenannte N-Nitroso-Verbindungen, fördern, auch als Nitrosamine bekannt. Das Häm-Eisen bildet daneben freie Radikale, die Zellen und Erbsubstanz schädigen können. Mehrere Studien konnten einen Zusammenhang zwischen Häm-Eisen und dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen belegen, womöglich, weil es das LDL-Cholesterin ungünstig beeinflusst. (Wer’s noch nicht weiß: Nur das LDL-Cholesterin im Blut ist böse und steigert das Risiko von Herz- und Gefäßerkrankungen, das HDL-Cholesterin schützt sogar davor. Einen guten Schutz bietet daher ein niedriger LDL/HDL-Quotient, der unter 3,0 liegt.) Ob auch pflanzliche Lebensmittel, die Eisen (Nicht-Häm-Eisen) enthalten, das Risiko für Darmkrebs erhöhen können, ist laut WCRF noch nicht hinreichend nachgewiesen. Das Diabetesrisiko

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