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Kein Kanadier ist auch keine Lösung

Kein Kanadier ist auch keine Lösung

Titel: Kein Kanadier ist auch keine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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näher kannte, noch irgendetwas über ihn wusste? Er wusste nicht einmal, ob sie einen festen Freund hatte. Plötzlich wurde ihm heiß. Das musste es sein. Was war er doch für ein Idiot. Sicher war sie deshalb so widerstandsfähig, sie lebte in einer Beziehung. Jedenfalls fiel ihm kein anderer vernünftiger Grund ein, warum sie seinem erprobten Charme widerstehen sollte. All das Gerede von Beziehung hielt er für reines Hinhalten. Vielleicht hatte sie ihm damit auf ihre Weise sagen wollen, dass sie dem anderen treu bleiben wollte. Verdammt noch mal, bisher hatte er noch jede bekommen, die er wollte. Oft sogar welche, die er nicht wollte. Verheiratete, Einsame, Party-Gängerinnen, graue Mäuse, einfach alle.
    Offensichtlich war Sandra eine Frau mit Standards.
    John spürte, wie Erleichterung durch ihn strömte. Er hatte schon begonnen zu glauben, mit ihm stimme etwas nicht.
    Nur ein anderer Mann. Damit konnte er leben, das war wenigstens ein gutes Argument.
    Plötzlich und gänzlich unerwartet rauschte Adrenalin durch seinen Körper. In rasender Geschwindigkeit nahmen heftige Gefühle von ihm Besitz, versteifte sich sein ganzer Körper, als der Gedanke Gestalt annahm. Ein anderer Mann!
    „ Verdammt“, fluchte er laut.
    Verwirrt und geschockt über sich selbst lachte er auf. Für die Gefühle, die in ihm siedeten und überzukochen drohten, hatte er nur ein Wort. Eifersucht. Nackte, eklige Eifersucht. Er hasste es, wenn Frauen eifersüchtig reagierten. Wie konnte er plötzlich eifersüchtig sein? Er war noch nie in seinem Leben eifersüchtig gewesen.
    „ Pah!“, sagte er und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, in der Hoffnung, sein Verstand möge zurückkehren.
    Sandra murmelte etwas und drehte sich auf den Rücken. John griff nach dem Schlafsack, den sie von ihm wegzuziehen drohte. Immerhin hatte er soeben entdeckt, dass sie ein Bettdeckendieb war. Und er hatte vor, noch wesentlich mehr zu entdecken. Doch im Moment musste er erst einmal schnellstens sein Temperament abkühlen. Ein Blick auf Sandra bewirkte das Gegenteil. Er konnte kaum in Worte fassen, wie gern er sie auf seine Weise geweckt hätte. Unter die Decke kriechen wollte er, sein Gesicht zwischen ihren Beinen vergraben, ihren weiblichen Duft einsaugen, die zarte Haut ihrer Schenkel spüren und ihr einen schönen feuchten Traum verschaffen. Eine wunderbare Art den Tag zu beginnen, fand er, und die deutliche Erhebung unter dem Schlafsack nickte in erwartungsvoller Zustimmung.
    Dabei spielte es keine Rolle, dass das angestrebte Ziel seiner Begierden in einer engen Jeans steckte, denn in seiner Fantasiewelt war Kleidung noch nie vorgekommen.
    Das Gefühl beobachtet zu werden, ließ ihn zur Seite sehen. Blaue Augen, schläfrig blinzelnd, musterten ihn.
    „ Guten Morgen“, sagte er.
    „ Guten Morgen. Ist der Kaffee fertig?“
    Am liebsten hätte er sie geküsst. Keine weiteren Vorwürfe mehr zu hören, entschädigte fast für die gesamte Situation.
    „ Leider kein Kaffee, aber wir könnten uns ein bisschen stöhnend auf den Laken wälzen.“
    Sandras Blick schweifte über seine zugedeckte Gestalt und entdeckte die Ausbeulung. Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen.
    „ Du Schwein.“
    „ Hey, dafür kann ich nichts. Jeder normale Mann wacht damit auf.“
    „ Jeder normale Mann muss morgens pinkeln, nicht unbedingt ..."
    „ Vögeln?“, schlug er vor.
    Sie schlug ihm auf die Schulter. Er wand sich in gespielter Agonie, soweit es seine Rippen zuließen, und kicherte dabei in sich hinein.
    „ Und vor allem macht kein normaler Mann damit so viel Reklame“, setzte sie hinzu und schlug ihn gleich noch einmal.
    Sie starrte an die Zimmerdecke. Doch er hatte den ihm gut bekannten Funken in ihren Augen gesehen. Das Aufblitzen von Leidenschaft im Gesicht einer Frau, die sich von einem Mann angezogen fühlt. Seine Erregung war ihr nicht ganz gleichgültig.
    „ Was muss ich machen, damit du mich noch ein bisschen schlägst?“, erkundigte er sich.
    „ Das reicht! Du bist pervers!“
    Sie sauste aus dem Bett. Der Schlafsack fiel auf den schmutzigen Boden, doch sie achtete nicht darauf. Sie stemmte die Hände in die Hüften und wirbelte zu ihm herum.
    „ Ich gehe jetzt für kleine Mädchen. Ich hoffe, du kühlst in der Zwischenzeit deine versauten Gedanken ab“, riet sie ihm, und verließ den Raum, ohne eine Reaktion abzuwarten.
    John lag auf dem Bett und überlegte sich die Sache mit der Abkühlung. Solange sie in dieser Weise mit ihm sprach,

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