Kein Kinderspiel

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Autoren: Dennis Lehane

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Kind gegen eine Tasche gestohlenen Geldes eintauschen, die sich gegenwärtig in der Obhut der Polizei von Boston befindet.« Mit dem Stock zog er einen großen Kreis um das Zentrum der Karte. »Wie Sie sehen können, wurden die Steinbrüche vermutlich gewählt, weil sie über Myriaden von möglichen Fluchtwegen verfügen.« »Myriaden«, flüsterte Poole lautlos. »Gutes Wort.« »Selbst wenn uns Hubschrauber zur Verfügung stehen und eine komplette Einsatztruppe an strategischen Punkten über die Steinbrüche und den Naturpark verteilt ist, wird dieses Gebiet nicht leicht abzuriegeln sein. Um die Angelegenheit noch weiter zu erschweren, haben die Entführer gefordert, daß sich heute abend nur vier Personen in der Gegend aufhalten. Bis die Übergabe abgewickelt ist, müssen wir vollkommen unsichtbar bleiben.«
    Ein Statie hob die Hand und räusperte sich. »Major, wie sollen wir einen Kreis um das Gebiet bilden und trotzdem unsichtbar bleiben?«
    »Da liegt der Hase im Pfeffer.« Dempsey rieb sich das Kinn.
    »Das hat er doch gerade nicht gesagt, oder?« flüsterte Poole.
    »Doch.«
    » Wow!«
    »Kommandoposten I«, fuhr Dempsey fort, »wird in diesem Tal aufgestellt werden, am Fuß dieses AnfängerSkihügels in den Blue Hills. Von hier aus ist der höchste Punkt des Granite-Rail-Steinbruchs mit dem Hubschrauber weniger als eine Minute entfernt. Der Großteil unserer Kräfte wird dort auf Abruf stehen. Sobald uns mitgeteilt wird, daß die Übergabe abgeschlossen ist, schwärmen wir aus und bilden einen Kreis um das Gebiet, versperren die Quarry Street an beiden Enden, die Chickatawbut und die Saw Cut Notch Street an beiden Seiten, blockieren den Nord-und Südausgang und die Auffahrten zur Südost-Schnellstraße, und sperren so den ganzen Kladderadatsch flächendeckend ab.«
    »Kladderadatsch«, wiederholte Poole.
    »Kommandoposten II steht hier am Eingang zum Friedhof von Quincy, und Kommandoposten III…«
    Wir hörten eine geschlagene Stunde zu, wie Dempsey den Einsatzplan erklärte und die Aufgaben zwischen der State Police und den einzelnen Revieren aufteilte. Mehr als einhundertfünfzig Bullen würden aufmarschieren und sich im Bereich der Steinbrüche und am Rand des Naturschutzgebiets aufhalten. Drei Hubschrauber standen zur Verfügung. Die Sondereinheit für Geiselnahmen der Polizei von Boston würde vor Ort sein. Lieutenant Doyle und der Polizeichef von Quincy würden als »Pfadfinder« fungieren - jeder sollte im Dunkeln in seinem Auto mit ausgeschalteten Scheinwerfern die Steinbrüche umrunden.
    »Dann können wir nur beten, daß sie keinen Unfall bauen«, bemerkte Poole.
    Die Steinbrüche umfaßten ein großes Gebiet. Auf dem Höhepunkt des Granitbooms in Neuengland waren mehr als sechzig Steinbrüche in Betrieb gewesen. Granite Rail gehörte zu den zweiundzwanzig, die noch nicht zugeschüttet worden waren. Die übrigen erstreckten sich weit über die zerklüftete Hügellandschaft zwischen der Schnellstraße und den Blue Hills. Wir würden das Gebiet bei Dunkelheit betreten. Selbst die Ranger, die Dempsey dazuholte, um das Gebiet zu beschreiben, gaben zu, daß es unzählige Trampelpfade in diesen Hügeln gebe, von denen einige nur den Menschen bekannt seien, die sie benutzten.
    Doch die Wege waren nicht das eigentliche Problem. Letztendlich führten sie alle irgendwohin, und zwar zu einer kleinen Straße oder einem öffentlichen Park. Selbst wenn die Entführer dem Schleppnetz auf den Hügeln entwischen konnten, würden sie irgendwann weiter unten geschnappt. Wenn es nur um uns vier und ein paar Bullen ginge, die die Hügel bewachten, hätte ich die Leute von Cheese im Vorteil gesehen. Aber bei 150 Bullen konnte ich schwerlich verstehen, warum die Entführer der Meinung waren, unbemerkt von dort entkommen zu können.
    Und egal, wie bescheuert die meisten Leute von Cheese waren - selbst sie mußten wissen, daß bei einer Geiselnahme sehr viele Polizisten anwesend sein würden, auch wenn sie das Gegenteil gefordert hatten.
    Wie also wollten sie von dort entkommen?
    Als Dempsey die nächste Pause machte, hob ich die Hand.
    Da er so tat, als wolle er mich übergehen, sagte ich: »Major!«
    Er sah auf seinen Zeigestock. »Ja?«
    »Ich verstehe nicht, wie die Entführer entkommen sollen.«
    Mehrere Polizisten lachten, Dempsey grinste.
    »Nun, das sollen sie ja auch nicht, Mr. Kenzie, oder?«
    Ich grinste zurück. »Das verstehe ich schon, aber glauben Sie nicht, daß die Entführer das auch bedenken?«
    »Wie