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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Ramapithecinen, die gruben und harkten, säuberten und pflanzten, holten und wegtrugen.
    »Dies Gebiet am Fluß hat sich völlig verändert seit der Zeit, als Tirone und ich verheiratet wurden«, bemerkte Bleyn. »Was soll es werden, Aiken?«
    »Ein Luxus-Lagerplatz für die Firvulag-Gäste. Überraschung!«
    Bleyn fiel der Unterkiefer herab. Er sah aus wie ein vom Blitz getroffener Siegfried. »Tanas Zähne! Du kannst die doch nicht einladen!«
    »So etwas ist noch nie dagewesen!« erklärte Morna. »Firvulag würden niemals ...«
    »Sie haben bereits zugesagt«, unterbrach der Leuchtende sie munter. »Nur die Großen natürlich. König Sharn und Königin Ayfa und ihr vertrautester Anhang. Wir haben die Gästeliste bescheiden gehalten. Zweioder dreihundert. Wenn wir Glück haben, bringen sie Geschenke mit.«
    Tirone Herzenssängerin protestierte: »Aber die Kleinen Leute haben immer ihr eigenes Großes Liebesfest gefeiert. Tanu und Firvulag treffen sich beim Wettstreit, wie es sich für Feinde schickt. Niemals in der Liebe!«
    Aiken erwiderte: »Das gemeine Volk der Firvulag kann tun, was es will, liebes Mädchen. Ich habe jedoch besondere politische Gründe, die königlichen Hoheiten einzuladen. Es wird sehr erzieherisch auf sie wirken, wenn sie sehen, wie Tanu und ringtragende Menschen sich um mich geschart haben.«
    »Wenn wir sicher sein können, daß die Stadt-Lords einverstanden sind«, brummte Alberonn. Er war besorgt und ließ es deutlich merken.
    Aiken brachte die Gesellschaft jetzt nach unten. Sie ritten einen breiten, mit Lohe bestreuten Weg entlang, der sich durch den am Fluß gelegenen Hain wand. Mercy sagte: »Mein Lord Lugonn und ich haben dem Mai dieses Jahres soviel Nachdenken gewidmet. Den ganzen Winter über haben wir Pläne gemacht, um für die Einwohner des Vielfarbenen Landes ein Liebesfest zu veranstalten, wie sie es noch nie gesehen haben.« Ihr Geist öffnete sich und zeigte ihnen die Arbeit, die sie auf der Alten Welt getan hatte. Dort hatte sie historische Immersionsspiele geleitet, die das Erbe des mittelalterlichen Europas für sentimentale Besucher aus den Kolonien neu belebten. Mercys Theatertricks würden dem, was nach der Tanu-Tradition eine bezaubernde, aber ziemlich naive Fruchtbarkeitsfeier gewesen war, einen frischen und exotischen Glanz verleihen. Dank Aiken, diesem Hans Dampf in allen Gassen, und ihrem eigenen Können als Präsidentin der Kreatoren war sie imstande gewesen, ihre phantastischen Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen. Es kam nicht darauf an, daß sie Goriah dabei ausplünderten und die Arbeitskapazität der Stadt fast den ganzen Winter und Frühling für sich beschlagnahmten: Ein Spektakulum war angekündigt worden und würde getreulich produziert werden.
    »Wir haben alle die guten alten Aspekte des Großen Liebesfestes beibehalten.« Mercy strahlte Überzeugungskraft auf Lady Morna ab. »Die Gelübde der Herzen und der Tanz um den Maibaum und die Hochzeiten und das Lieben auf dem vom Tau benetzten Gras des Mai. Aber es wird auch wundervolle neue Lustbarkeiten geben.« Visionen entströmten ihrem Geist in einer flammenden Kaskade. »Der alte Sammelplatz wird neu gestaltet - herrlicher, als unser liebes Volk es sich je hätte träumen lassen! Zu den altvertrauten Unterhaltungen werden neue Lieder und Tänze und Satiren und romantische Theaterstücke kommen und bei unserer Neugestaltung der Nacht der heimlichen Liebe prachtvolle Maskenkostüme für jedermann. Und das Essen! -Ihr wißt, wie ich es liebe, etwas Gutes zum Essen zu kreieren. Wartet, bis ihr unsere Picknick-Lunchs und Mondscheinschmäuse und das große aphrodisiakische Bankett als Höhepunkt der Hochzeitsfeierlichkeiten geschmeckt habt! Sogar die Firvulag werden feststellen, daß unsere Gastlichkeit unwiderstehlich ist. Ihr wißt ja, welche Parfum-Fetischisten sie sind ... nun, wir haben nahezu sechzig Wagenladungen Orchideen und Nachtjasmin und duftende Wasserlilien in die am Fluß gelegenen Lagunen umgepflanzt. Die Kleinen Leute werden in süßen Düften fast einbalsamiert werden!«
    »Und wenn ihre Nasen sich genug gütlich getan haben«, fiel Aiken ein, »können die Firvulag andere Teile ihrer Anatomie ausprobieren. Da hinten am Abhang haben wir einen ganzen Kaninchenbau aus neuen, moosigen Grotten angelegt. Gerade die Art von Schmusewinkeln, die die Kleinen Leute für ihre Frühjahrsbelustigungen bevorzugen.«
    »Mit einer zusätzlichen Eigenschaft.« Culluket der Inquisitor lächelte kalt im

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