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(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

Titel: (K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Gefühl nicht los, dass diesem Gespräch irgendetwas fehlte.
    „Es war wirklich wichtig für mich. Dass ich sozusagen meinen Neustart mit einem Mann erleben konnte, dem ich vertraue.“ Sie holte tief Luft und lächelte ihn an. „Du bist ein guter Freund.“
    Verdammt, dachte Justin, was redet sie da? Wollte sie nur ausprobieren, ob sie es noch konnte? Damit sie dann bei einem richtigen Date eine gute Figur machte? „Ich hab mich wohl gerade verhört?“
    „Nein, du bist wirklich ein guter Freund.“ Claire machte ein verwirrtes Gesicht. „Mein bester Freund.“
    „Wenn du einen Kumpel willst, schaff dir einen Golden Retriever an“, murmelte Justin, dann schob er sich die Bratkartoffeln in den Mund und schwieg.
    Claire ließ klappernd die Gabel auf den Teller fallen. „Ich wusste es! Und genau deshalb sollten Freunde nicht miteinander ins Bett gehen. Jetzt ist alles komisch.“
    „Dass du dich bei mir bedankst, als hätte ich bei dir einen Ölwechsel gemacht, damit du wieder auf die Autobahn kannst – das ist komisch.“ Claire lächelte, und Justin überlegte nochmal, was er da eben genau von sich gegeben hatte. Er stöhnte. „Na ja, du weißt schon, was ich meine.“
    „Ölwechsel – was für ein Vergleich!“ Claire musste sich offenbar ein Lachen verkneifen. „Du hast mir eher eine erstklassige Inspektion verpasst.“
    Er lachte und schüttelte den Kopf. „Komikerin.“
    Vergnügt begann Claire zu essen, und Justin wendete sich auch wieder seinem Frühstück zu. Doch während sie aßen, kehrte die angespannte Stimmung zwischen ihnen wieder zurück.
    Schon bald musste Justin weg, und er hatte keine Ahnung, wie es nun mit ihnen weitergehen würde. Wollte sie überhaupt, dass er ging, oder hoffte sie, den Tag mit ihm zu verbringen? Und falls er denn ging, sollte er sie dann zum Abschied küssen?
    In seiner Verwirrung war er sich nur bei einer Sache sicher: Von jetzt an wurde alles kompliziert.
    Er schluckte den letzten Bissen seines Gemüseomelettes herunter, als Claire sagte: „Hab ich jetzt unsere Freundschaft kaputtgemacht? Wird es jetzt immer anstrengend und komisch zwischen uns sein?“
    „Du hast gar nichts kaputtgemacht.“ Außer vielleicht ihn, weil sie nämlich gerade wirklich klang, als würde sie es bereuen.
    „Ich habe es nicht mehr getan, seit Brendan …“ Statt ihn anzuschauen, schob sie einen Pilz auf ihrem Teller herum. „Ich wollte nur … nur … Ich hätte dich nicht dazu drängen dürfen.“
    „Dazu habe ich mich aber gern drängen lassen.“
    Claire belohnte ihn mit einem Lachen. „Nein, das ist wirklich mein Ernst. Du bist mein bester Freund. Es war falsch, dass ich mich dir an den Hals geworfen habe, nur weil ich mich einsam fühlte. Ich hoffe nur, dass ich es nicht vermasselt habe.“
    Justin zwang sich, ihr indie Augen zu sehen. „Es gibt nichts auf der Welt, das mir wichtiger wäre als unsere Freundschaft, Claire. Das weißt du. Ich hätte mich gestern zurückhalten müssen. Du bist die Frau meines Kumpels, und damit Sperrgebiet für mich. Es wird nicht wieder vorkommen.“
    „Verbuchen wir es einfach unter zu viel Alkohol.“ Sie wussten beide, dass es damit nichts zu tun hatte. Justin hatte Claire schon öfter betrunken erlebt, und gestern war sie höchstens angesäuselt gewesen. Und er genauso. „Wir vergessen einfach, dass es je passiert ist.“
    Nur, wie genau hätte er das anstellen sollen? Die Bilder hatten sich in seine Seele eingebrannt. Wahrscheinlich würde er sich noch daran erinnern, wenn er mit neunzig Jahren nicht einmal mehr wusste, wo sein Gebiss schon wieder steckte. „Ist was gewesen?“
    Sie lächelte ihn an, und die Welt war fast wieder in Ordnung.
    Als sie den Tisch abgeräumt und das Geschirr abgespült hatten, herrschte beinahe wieder die alte Normalität. Claire machte Weihnachtspläne und wollte wissen, was Justin denn Nicole schenken wollte, die ja nun alt genug war, um sich wirklich über Geschenke zu freuen. Justin gab die richtigen Antworten und reagierte auf jedes Stichwort, aber er konnte sich nicht richtig auf die Unterhaltung konzentrieren.
    Er hatte sich selbst in Schwierigkeiten gebracht, und es gab keinen Weg mehr da raus.
    Wenn er die Freundschaft jetzt beendete, würde Claire sich ewig Vorwürfe machen, weil sie nicht – allein – ins Bett gegangen war, als er sie dazu aufgefordert hatte. Das brachte er nicht übers Herz. Trotzdem, es war vorher schon schwer zu ertragen gewesen, dass er sie nicht haben konnte – von jetzt

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