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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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unterwegs.«
    »Ich weiß, Sie haben eine Krise zu bewältigen.« Ich halte ihn am Arm fest. »Trotzdem gibt es da einen alten Mann, der darauf wartet, dass Sie sich bei ihm melden, Sam. Der sich danach sehnt, mit Ihnen zu reden. Nur fünf Minuten. Und wissen Sie was? Ich beneide Sie darum.«
    Sam atmet scharf aus. »Verdammte Scheiße, Poppy, Sie haben das alles falsch verstanden!«
    »Ach ja?« Starr blicke ich zu ihm auf und spüre meine vergrabenen Gefühle hochkochen. »Ich wünschte mir, ich hätte die Möglichkeit, die Sie haben. Meinen Dad wiederzusehen. Sie wissen einfach gar nicht, wie gut Sie es haben. Das ist alles.«
    Eine Träne rinnt über meine Wange, und barsch wische ich sie weg.
    Sam schweigt. Er steckt sein Handy ein und sieht mir in die Augen. Als er spricht, tut er es sanft.
    »Hören Sie, Poppy. Ich kann verstehen, wie Ihnen zumute ist. Ich will familiäre Beziehungen keineswegs trivialisieren. Ich habe eine sehr gute Beziehung zu meinem Vater und besuche ihn, wann immer es mir möglich ist. Aber das gestaltet sich nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass er in Hongkong lebt.«
    Entsetzt stöhne ich auf. Wissen sie denn gar nichts mehr voneinander? Weiß er nicht mal, dass sein Vater wieder nach England gezogen ist?
    »Sam!« Die Worte purzeln nur so aus meinem Mund. »Sie verstehen nicht! Er ist wieder hier! Er wohnt in Hampshire! Er hat Ihnen eine Mail geschickt. Er wollte Sie sprechen. Lesen Sie denn überhaupt keine Mails?«
    Sam wirft seinen Kopf in den Nacken und johlt vor Lachen. Ich starre ihn nur an, gekränkt.
    »Okay«, sagt er schließlich und wischt sich die Augen. »Fangen wir ganz von vorn an. Lassen Sie uns eins klären. Sie meinen die E-Mail von David Robinson, richtig?«
    »Nein, tu ich nicht! Ich meine die Mail von …«
    Mittendrin stutze ich, werde plötzlich unsicher. Robinson? Robinson? Ich nehme mein Telefon und prüfe die E-Mail-Adresse. [email protected] .
    Ich war einfach davon ausgegangen, dass er David Roxton hieß. Es schien mir offensichtlich, dass er David Roxton hieß.
    »Ganz im Gegensatz zu Ihren Vermutungen habe ich diese Mail sehr wohl gelesen«, sagt Sam. »Und ich habe es vorgezogen, sie zu ignorieren. Glauben Sie mir, David Robinson ist mitnichten mein Vater.«
    »Aber er nannte sich ›Dad‹.« Ich bin völlig verwirrt. »Das hat er geschrieben. ›Dad‹. Ist er Ihr Stiefvater?«
    »Er ist in absolut keinerlei Hinsicht mein Vater«, sagt Sam geduldig. »Wenn Sie es unbedingt wissen müssen: Als ich auf dem College war, habe ich mit ein paar Jungs rumgehangen. Und er war einer davon. David Andrew Daniel Robinson. D. A. D. Robinson. Wir haben ihn ›Dad‹ genannt. Okay? Endlich kapiert?«
    Er geht weiter zum Hotel, als wäre das Thema damit beendet, doch ich stehe wie angewurzelt da, meine Gedanken rotieren vor Schreck. Ich komme gar nicht darüber hinweg. »Dad« ist gar nicht Sams Dad? »Dad« ist ein Freund? Woher sollte ich das denn wissen? Man sollte nur mit »Dad« unterschreiben dürfen, wenn man auch der wahre Dad ist. Das sollte so im Gesetz stehen.
    Im meinem ganzen Leben bin ich mir noch nie so blöd vorgekommen.
    Bis auf … na ja. Während ich dastehe, gehe ich in Gedanken alle E-Mails von David Robinson durch. Es ist so lange her, ich denke oft an dich … hast du meine letzte Mail eigentlich bekommen? Keine Sorge, ich weiß, du hast viel zu tun … Wie gesagt, es gibt da etwas, worüber ich gern mit dir sprechen würde. Kommst du manchmal noch nach Hampshire?
    Okay. Also habe ich das mit Sams Vater und dem Cottage und dem treuen Hund vielleicht falsch verstanden. Aber diese Worte berühren mich immer noch. Sie klingen so bescheiden. So zurückhaltend. Dieser David ist offensichtlich ein ganz alter Freund, der den Kontakt sucht. Vielleicht ist das eine weitere Beziehung, die Sam verwelken lässt. Vielleicht sehen sie sich wieder, und all die Jahre fallen von ihnen ab, und danach wird Sam mir danken und sagen, dass er Freundschaften mehr wertschätzen sollte, das sei ihm gar nicht so klar gewesen, und ich hätte sein Leben verändert …
    Abrupt haste ich Sam hinterher und hole ihn ein.
    »Und ist er ein guter Freund?«, setze ich an. »David Robinson? Ist er so was wie ein ganz alter enger Freund?«
    »Nein.« Sam marschiert ungebremst voran.
    »Früher müssen Sie doch mal befreundet gewesen sein.«
    »Könnte man so sagen.«
    Kann man noch weniger begeistert klingen? Ist er sich darüber im Klaren, wie leer sein Leben sein wird, wenn

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