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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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mir, weil ich mich frage, was wohl los ist. Mittlerweile hat David zwei Whiskys gehabt, drei Tüten Kartoffelchips gefuttert und verdrückt gerade einen Teller Hummus mit Tacos.
    »Sie interessieren sich doch bestimmt für Kinderunterhaltung, oder, Poppy?«, sagt er plötzlich.
    Wieso sollte ich mich für Kinderunterhaltung interessieren?
    »Eigentlich nicht«, sage ich höflich, aber er ignoriert mich. Schon hat er eine wuschelige braune Handpuppe aus seinem Aktenkoffer geholt und lässt sie auf dem Tisch tanzen.
    »Mr. Wombat. Geht bei den Kindern wie geschnitten Brot. Möchten Sie mal probieren?«
    Nein, ich möchte nicht probieren. Aber um das Gespräch in Gang zu halten, zucke ich mit den Schultern. »Okay.«
    Ich habe keine Ahnung, was ich mit einer Handpuppe anfangen soll, doch David ist ganz aufgeregt, sobald ich sie mir übergestreift habe.
    »Sie sind ein Naturtalent! Nehmen Sie eine Puppe mit auf einen Kindergeburtstag, auf den Spielplatz, sonst wohin, die Kleinen sind total begeistert. Und das Beste daran ist die Gewinnspanne. Poppy, Sie würden es nicht glauben.« Er schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch. »Außerdem ist man flexibel. Man kann sie neben seinem normalen Job verkaufen. Ich zeige Ihnen mal das komplette Kit …« Wieder langt er in seinen Aktenkoffer und holt einen Plastikordner hervor.
    Verblüfft starre ich ihn an. Was meint er denn damit – verkaufen ? Er glaubt doch wohl nicht …
    »Habe ich Ihren Namen richtig buchstabiert?« Er blickt von dem Ordner auf, den er gerade beschriftet. Ich glotze ihn nur an. Wieso schreibt er meinen Namen vorn auf einen Ordner mit dem Aufdruck »Mr. Wombat – Offizielle Franchisevereinbarung«?
    »Erst nehmen Sie am besten nur eine kleine Lieferung. Sagen wir … hundert Stück.« Er macht eine vage Geste. »Die verkaufen Sie an einem Tag, ohne Weiteres. Besonders mit unserem kostenlosen neuen Präsent – Mr. Magical.« Er stellt einen Plastikzauberer auf den Tisch und zwinkert mir zu. »Der nächste Schritt ist der spannendste. Die Rekrutierung!«
    »Halt!« Ich reiße mir die Puppe von der Hand. »Ich möchte keine Handpuppen verkaufen! Ich mach das nicht!«
    David scheint mich nicht mal zu hören. »Wie gesagt, man ist total flexibel. Der ganze Profit geht an Sie, direkt in Ihre Tasche …«
    »Ich will aber keinen Profit in meiner Tasche!« Ich beuge mich über den Bartisch. »Ich will nicht mitmachen! Trotzdem danke!« Zur Sicherheit nehme ich seinen Stift und streiche »Poppy Wyatt« auf dem Ordner durch. David zuckt zusammen, als hätte ich ihn verwundet.
    »Aber, aber! Das wäre nicht nötig gewesen! Ich wollte Ihnen doch nur einen Gefallen tun.«
    »Das weiß ich zu schätzen.« Ich versuche, höflich zu klingen. »Ich habe leider keine Zeit, Wombats zu verkaufen. Oder …« Ich nehme den Zauberer in die Hand. »Wer ist das? Dumbledore?«
    Es ist alles so wahllos. Was hat ein Zauberer mit einem Wombat zu tun?
    »Nein!« David scheint zutiefst getroffen zu sein. »Das ist nicht Dumbledore. Das ist Mr. Magical. Neue Fernsehserie. Ganz großes Ding,. War alles schon geklärt.«
    » War ? Was ist passiert?«
    »Wurde kurzfristig abgesetzt«, sagt er steif. »Ist dennoch ein besonders aufregendes Produkt. Vielseitig, unzerstörbar, beliebt bei Jungen und Mädchen … Ich könnte Ihnen fünfhundert Stück überlassen für … zweihundert Pfund?«
    Ist er irre?
    »Ich möchte keine Plastikzauberer«, sage ich, so höflich ich kann. »Trotzdem vielen Dank.« Plötzlich kommt mir etwas in den Sinn. »Wie viele von diesen Mr. Magicals haben Sie denn?«
    David sieht so aus, als wollte er die Frage nicht beantworten. Schließlich sagt er: »Ich glaube, mein momentaner Vorrat beläuft sich auf zehntausend Stück.« Daraufhin nimmt er einen Schluck Whisky.
    Zehntausend ? O mein Gott. Armer David Robinson. Jetzt tut er mir richtig leid. Was will er mit zehntausend Plastikzauberern anfangen? Ich wage gar nicht zu fragen, wie viele Wombats er hat.
    »Vielleicht weiß Sam jemanden, der sie verkaufen möchte«, sage ich aufmunternd. »Jemanden mit Kindern.«
    »Vielleicht.« Kummervoll blickt David von seinem Drink auf. »Verraten Sie mir was. Gibt Sam mir immer noch die Schuld daran, dass sein Haus unter Wasser stand?«
    »Mir gegenüber hat er nichts erwähnt«, sage ich aufrichtig.
    »Na, vielleicht war der Schaden nicht so groß, wie es aussah. Beschissene albanische Aquarien.« David senkt seinen Blick. »Totaler Schrott. Und die Fische waren nicht

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