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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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er nicht zu den Leuten hält, die ihm mal was bedeutet haben?
    »Also ist er doch bestimmt jemand, mit dem Sie immer noch verbunden sind! Wenn Sie ihn sehen, können Sie dieses Band vielleicht wieder stärken. Sie würden etwas Positives in Ihr Leben bringen!«
    Sam bleibt stehen und starrt mich an. »Was geht Sie das eigentlich an?«
    »Nichts«, sage ich trotzig. »Ich dachte nur … ich dachte, Sie würden vielleicht gern wieder Kontakt zu ihm haben.«
    »Ich habe ja Kontakt zu ihm.« Sam klingt verzweifelt. »Einmal im Jahr oder so treffen wir uns auf einen Drink, und es ist immer dieselbe Geschichte. Er hat irgendein neues Projekt laufen, für das er Investoren sucht, gewöhnlich für irgendein albernes Produkt oder ein Pyramidensystem. Wenn es nicht um Fitnessgeräte geht, dann um Doppelverglasung oder Anteile an Ferienwohnungen in der Türkei … Wider besseres Wissen gebe ich ihm etwas Geld. Dann geht das Geschäft den Bach runter, und ich höre wieder ein Jahr lang nichts von ihm. Ich muss diesen sinnlosen Zyklus unterbrechen. Deshalb habe ich seine Mails ausgeblendet. Ich rufe ihn vielleicht in ein, zwei Monaten an, aber nicht jetzt, denn das Allerletzte, was ich jetzt gebrauchen kann, ist dieser verfluchte David Robinson …« Er stutzt und glotzt mich an. »Was?«
    Ich schlucke. Es gibt kein Entrinnen. Keine Chance.
    »Er wartet in der Bar auf Sie.«
    Vielleicht ist Sam doch noch nicht ganz versteinert. Denn als wir vor dem Hotel ankommen, sagt er kein Wort, aber ich kann in seinem Gesicht problemlos ablesen, was er fühlt, die ganze Palette: von Wut zu Zorn zu Frust zu …
    Na ja. Wieder zurück zum Frust. 82
    »Tut mir leid«, sage ich einmal mehr. »Ich dachte …«
    Ich gerate ins Stocken. Ich habe ihm bereits erklärt, was ich dachte. Und – ehrlich gesagt – es hat nicht viel geholfen.
    Wir schieben uns durch die schweren Doppeltüren und sehen Vicks, die uns im Korridor mit dem Handy am Ohr entgegenkommt. Sie wirkt gestresst und kämpft mit einem Stapel Papiere.
    »Klar«, sagt sie gerade, als sie näher kommt. »Mark, warte mal kurz. Hab Sam gerade getroffen. Ich ruf dich zurück.« Sie blickt auf und legt los, ohne Umschweife: »Sam, es tut mir leid. Wir werden die ursprüngliche Erklärung nehmen müssen.«
    » Was ?«, donnert Sam, dass ich zusammenzucke. »Das soll wohl ein Witz sein!«
    »Wir haben gegen Ryan nichts in der Hand. Keinen Beweis für rechtswidriges Verhalten. Uns bleibt keine Zeit mehr. Tut mir leid, Sam. Ich weiß, du hast es versucht, aber …«
    Das Schweigen verheißt nichts Gutes. Sam und Vicks sehen sich nicht mal an, ihre Körpersprache ist allerdings unmissverständlich. Vicks schlingt die Arme schützend um ihr Notebook und den Stapel Papiere. Sam drückt beide Fäuste an die Stirn.
    Ich persönlich versuche, im Tapetenmuster aufzugehen.
    »Vicks, du weißt, dass das Schwachsinn ist.« Sam klingt, als gäbe er sich alle Mühe, seine Ungeduld im Zaum zu halten. »Wir wissen, was passiert ist, aber wir ignorieren diese neuen Informationen?«
    »Das sind keine Informationen, es sind Vermutungen! Wir wissen nicht, was passiert ist!« Vicks sieht sich auf dem Flur um und spricht leiser weiter. »Und wenn wir keine Erklärung an ITN rausgeben, und zwar pronto, sind wir eine verdammt leichte Zielscheibe, Sam.«
    »Wir haben noch Zeit«, hält er dagegen. »Wir können mit diesem Ryan sprechen. Ihn ausfragen.«
    »Wie lange wird das dauern? Was bringt uns das?« Vicks drückt ihr Notebook an sich. »Sam, das sind schwerwiegende Anschuldigungen. Und sie sind nicht fundiert. Es sei denn, wir fänden einen echten, greifbaren Beweis …«
    »Also sehen wir tatenlos zu. Wir waschen unsere Hände in Unschuld. Die anderen gewinnen.« Sam klingt ganz ruhig. Ich spüre jedoch, dass es in ihm brodelt.
    »Die Techniker in London suchen immer noch.« Vicks klingt müde. »Aber wenn sie keinen Beweis finden …« Sie wirft einen Blick auf eine Uhr in der Nähe. »Es ist schon fast neun. Himmelherrgott, uns bleibt keine Zeit mehr, Sam!«
    »Lass mich mit ihnen reden.«
    »Okay.« Sie seufzt. »Nicht hier. Wir sind in einen größeren Raum mit Skype Screen umgezogen.«
    »Gut. Gehen wir.«
    Forsch marschieren die beiden los, und ich folge ihnen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich es sollte oder nicht. Sam sieht dermaßen besorgt aus, dass ich nicht wage, auch nur einen Ton von mir zu geben. Vicks führt uns durch einen Festsaal voller Tische in eine andere Lobby, zur Bar …
    Hat er

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