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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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angesprochen.
    »Ich habe so eine Ahnung, dass du mit Magnus im Bett warst«, platzt es aus mir heraus. »Ich meine nicht, als ihr noch zusammen wart. Jetzt. Vor Kurzem. Letzte Woche.«
    Sie schweigt, und ich blicke auf, hoffe, sie wird es rundweg leugnen. Doch als ich ihr in die Augen sehe, wendet sie sich ab.
    »Lucinda?«
    Sie schnappt sich ihren Koffer und rollt ihn zur Tür. »Ich fahr weg. Mir reicht’s. Ich habe mir einen Urlaub verdient. Wenn ich noch ein Wort über diese Hochzeit höre …«
    » Lucinda ?«
    »Verdammte Scheiße!«, bricht es ungeduldig aus ihr hervor. »Vielleicht war ich um der alten Zeiten willen ein paarmal mit ihm im Bett. Wenn du nicht auf ihn aufpassen kannst, solltest du ihn besser nicht heiraten.« Ihr Handy klingelt, und sie geht ran. »Hi. Ja. Ich komme runter. Entschuldige …« Sie schiebt mich aus der Wohnung, knallt die Tür zu und schließt zweimal ab.
    »Du kannst doch nicht einfach so abhauen !« Ich bebe am ganzen Leib. »Du musst mir erzählen, was passiert ist!«
    »Was soll ich denn dazu sagen?« Sie wirft ihre Hände in die Luft. »So was kommt vor. Du solltest es nicht mitbekommen, aber das hast du nun mal.« Sie schleppt ihren Koffer zum Fahrstuhl. »Ach, und übrigens: Falls du meinst, du und ich, wir wären die einzigen Frauen, für die er diesen Ring aus dem Banksafe geholt hat, täuschst du dich. Wir stehen am Ende einer langen Liste, Schätzchen.«
    » Bitte ?« Ich fange an zu hyperventilieren. »Welche Liste? Lucinda, warte! Wovon redest du?«
    »Da musst du schon selbst draufkommen, Poppy. Das ist dein Problem. Ich habe mich um die Blumen und den Gottesdienst und die Mandeln und die scheißbeschissenen … Dessertlöffel gekümmert.« Sie drückt einen Knopf, und die Fahrstuhltüren schließen sich. »Das ist echt deine Sache.«

    88 Okay, unwahrscheinlich.
    89 Okay, noch unwahrscheinlicher.
    90 Alias Clemency. Möglicherweise.
    91 Wenn Sie meinen, das würde sie nie tun, dann kennen Sie Annalise aber schlecht.
    92 Entweder ist das ein besonders kunstvoller Look, wie man ihn in Modemagazinen sieht, oder sie hat sich gestern Abend nicht abgeschminkt. (Na gut. Ich sollte in der Beziehung wohl besser still sein.)
    93 Noch nie hat jemand meine Hand genommen, um sich den Ring näher anzusehen. Sie kommt mir definitiv zu nah.

VIERZEHN
    A ls Lucinda weg ist, stehe ich geschlagene drei Minuten reglos da wie unter Schock. Dann komme ich abrupt zu mir. Ich mache mich auf den Weg zum Treppenhaus und laufe hinunter. Als ich aus dem Gebäude trete, stelle ich mein Handy ab. Ich kann mir keine Ablenkung leisten. Ich muss nachdenken. Ich muss allein sein. Lucinda hat recht: Ich muss es selbst in die Hand nehmen.
    Ich laufe den Bürgersteig entlang, achte nicht auf die Richtung, die ich nehme. Meine Gedanken kreisen um die Fakten, die Vermutungen, die Spekulationen und kehren dann wieder zurück zu den Fakten. Allmählich jedoch, während ich so vor mich hin laufe, scheinen sich die Gedanken zu sortieren. Meine Entschlossenheit wächst. Ich habe einen Plan.
    Ich weiß nicht, woher meine plötzliche Zielstrebigkeit kommt, ob Lucinda mich angestiftet hat oder ob ich einfach genug davon habe, Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Aber dieser Sache werde ich mich stellen. Ich werde es tun. Das Seltsamste ist, dass ich Sam höre, wie er mich beruhigt, mir Mut macht und sagt, dass ich es schaffen kann. Als würde er mich aufmuntern, obwohl er gar nicht da ist. Und dadurch fühle ich mich stärker. Ich fühle mich, als könnte ich es schaffen. Ich werde eine völlig neue Poppy.
    An der Ecke vom Battersea Rise bin ich bereit. Ich hole mein Handy hervor, stelle es an, und ohne auch nur eine einzige neue Nachricht zu lesen, wähle ich Magnus’ Nummer. Natürlich geht er nicht ran, aber das hatte ich schon erwartet.
    »Hi, Magnus«, sage ich mit der forschesten, nüchternsten Stimme, die ich zustande bringe. »Kannst du mich so bald wie möglich anrufen? Wir müssen reden.«
    Okay. Gut. Das war würdevoll. Eine kurze, knappe Nachricht, die er verstehen wird. Jetzt leg auf.
    Leg auf , Poppy.
    Aber ich kann es nicht. Meine Hände fühlen sich an, als wären sie ans Telefon geschweißt. Solange ich mit ihm verbunden bin, und sei es nur mittels seiner Mailbox, spüre ich, wie mein Widerstand nachlässt. Ich möchte reden. Ich möchte von ihm hören. Er soll wissen, wie schockiert und verletzt ich bin.
    »Denn … ich hab da was gehört, okay?«, höre ich mich sagen. »Ich habe mit

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