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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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vollständigen Satz ganz zu schweigen.
    »Du weißt ja, dass Magnus und ich lange ein Paar waren.« Eher beiläufig knallt sie mir die Information an den Kopf.
    »Was? Nein! Das hat mir niemand gesagt! Wart ihr verlobt?«
    Ich bebe vor Empörung. Magnus war mit Lucinda zusammen? Magnus war verlobt ? Von einer ehemaligen Verlobten war nie die Rede, ganz zu schweigen davon, dass es Lucinda ist. Wieso weiß ich nichts davon? Was ist hier los?
    »Nein, wir waren nie verlobt«, sagt sie widerwillig, dann wirft sie mir einen mordlustigen Blick zu. »Aber wir hätten es sein sollen. Immerhin hat er um meine Hand angehalten. Mit diesem Ring.«
    Ungläubiger Schmerz krampft mir den Bauch zusammen. Magnus hat mit meinem Ring um die Hand einer anderen angehalten? Mit unserem Ring? Ich möchte auf dem Absatz umdrehen und gehen, flüchten, mir die Ohren zuhalten … aber ich kann nicht. Ich muss der Sache auf den Grund gehen. Das ergibt doch alles keinen Sinn.
    »Ich verstehe nicht. Ich begreife es nicht. Du sagst, du hättest verlobt sein sollen. Was ist passiert?«
    »Er hat es geknickt. Das ist passiert«, sagt sie wütend. »Der beschissene Feigling.«
    »O Gott. In welchem Stadium? Hattet ihr die Hochzeit schon geplant? Er hat dich doch nicht versetzt, oder?«, sage ich plötzlich entsetzt. »Er hat dich hoffentlich nicht vor dem Altar stehen lassen …«
    Lucinda schließt die Augen, als würde sie alles noch einmal durchleben. Dann schlägt sie sie auf und sieht mich böse an.
    »Schlimmer. Er hat es sich mittendrin anders überlegt. Während er mir den Antrag machte.«
    »Was?« Ich mustere sie, begreife nicht. »Wie meinst du das …?«
    »Wir waren im Skiurlaub, vor zwei Jahren.« Bei der Erinnerung daran legt sich ihre Stirn in Falten. »Ich bin ja nicht blöd. Ich wusste, dass er den Familienring dabeihatte. Ich wusste, dass er mich fragen wollte. Also saßen wir eines Abends beim Essen. Wir waren ganz allein auf der Hütte. Der Kamin brannte, und Magnus kniete auf dem Teppich nieder und holte diese kleine Schachtel hervor. Er klappte sie auf, und da war dieser hinreißende alte Smaragdring.«
    Lucinda macht eine Pause, atmet schwer. Ich rühre mich nicht.
    »Er nahm meine Hand und sagte: ›Lucinda, mein Liebling, willst du …‹« Sie atmet scharf ein, als könnte sie es kaum ertragen weiterzusprechen. »Und es war so einfach, Ja zu sagen! Ich war mir so sicher! Ich habe nur darauf gewartet, dass er zum Ende kommt. Aber dann kam er ins Stocken. Er fing an zu schwitzen. Und dann stand er auf und sagte: ›Scheiße, tut mir leid. Ich kann das nicht. Tut mir leid, Lucinda.‹«
    Das kann nicht sein. Das kann nicht wahr sein. Ungläubig starre ich sie an, möchte fast loslachen.
    »Was hast du gesagt?«
    »Ich habe ihn angeschrien: › Was kannst du nicht? Du hast mich ja noch nicht mal gefragt!‹ Aber er hatte mir nichts mehr zu sagen. Er hat die Schachtel wieder zugeklappt und den Ring weggesteckt. Und das war es dann.«
    »Tut mir leid«, sage ich lahm. »Das ist ja schrecklich.«
    »Er hat eine solche Bindungsphobie, dass er sich nicht mal auf einen beschissenen Antrag einlassen konnte! Nicht mal das hat er fertiggebracht!« Sie schäumt vor Wut, und ich kann es ihr nicht verdenken.
    »Aber warum um alles in der Welt hast du dich darauf eingelassen, diese Hochzeit zu organisieren?«, frage ich fassungslos. »Reibst du es dir damit nicht jeden Tag wieder unter die Nase?«
    »Das war das Mindeste, was er tun konnte.« Wütend funkelt sie mich an. »Ich brauchte dringend einen Job. Obwohl ich eigentlich überlege, ob ich nicht lieber was anderes machen sollte. Hochzeitsplanung ist ein verdammter Albtraum.«
    Kein Wunder, dass Lucinda die ganze Zeit so schlechte Laune hatte. Kein Wunder, dass sie mir gegenüber zu aggressiv war. Hätte ich nur eine Sekunde gewusst, dass sie Magnus’ alte Flamme ist …
    »Ich wollte den Ring nie behalten«, fügt sie schmollend hinzu. »Ich wollte dir nur einen Schrecken einjagen.«
    »Na, das ist dir gelungen.«
    Ich kann nicht fassen, dass ich diese Frau in mein Leben gelassen habe, dass ich mich ihr anvertraut, mit ihr alle meine Hoffnungen für meinen Hochzeitstag besprochen habe … und dabei ist sie Magnus’ Ex. Wie hat er das zulassen können? Wie hat er glauben können, dass es funktioniert?
    Es kommt mir vor, als hätte ich die ganze Welt durch einen Filter gesehen. Mir ist, als wachte ich endlich in der Wirklichkeit auf. Und mein größtes Problem habe ich noch gar nicht

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