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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Foto von mir in einem Spiegel mit dem Handy in der Hand, wie ich das Wölflingszeichen mache. Das hatte ich schon ganz vergessen. Ich blättere zur nächsten Seite und finde eine ausgedruckte Kurznachricht von Sam:
    Das könnte ich der Polizei schicken und Sie verhaften lassen.
    Dann, auf der folgenden Seite, ist meine Antwort.
    Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen. Thx ☺☺☺
    Es kommt mir vor, als wäre das alles eine Ewigkeit her. Als Sam nur ein Fremder am anderen Ende der Leitung war. Als ich ihm noch nie begegnet war und keine Ahnung hatte, wie er so ist … Ich spüre eine Bewegung neben mir. Sam ist herübergekommen, um einen Blick darauf zu werfen.
    »Merkwürdig, das alles ausgedruckt zu sehen«, sagt er.
    »Ich weiß.« Ich nicke.
    Ich komme zu einem Foto von schlechten Zähnen, und wir prusten beide vor Lachen.
    »Ganz schön viele Fotos von Zähnen, oder?«, sagt Ted und mustert uns neugierig. »Wir haben uns gefragt, was das zu bedeuten hatte. Sind Sie in zahnärztlicher Behandlung, Poppy?«
    »Nicht ganz.« Fasziniert blättere ich weiter. Hier steht alles, was wir einander gesagt haben. Seitenweise Kurznachrichten, hin und her, wie ein Buch der letzten paar Tage.
    LOCHIG . Nehmen Sie das L von ELISION . Dreifacher Wortwert, plus 50 Bonuspunkte.
    Haben Sie schon einen Zahnarzttermin vereinbart? Sonst fallen Ihnen irgendwann die Zähne aus!!!
    Was machen Sie noch so spät?
    Morgen ist mein Leben zu Ende.
    Ich kann mir vorstellen, dass einen das wach hält. Wieso ist es zu Ende?
    Ihr Schlips hängt schief.
    Ich wusste gar nicht, dass Ihr Name auf meiner Einladung stand.
    Wollte nur kurz reinschauen, um Ihr Präsenttütchen abzuholen. Gehört zum Service. Das mache ich doch gern.
    Wie hat Vicks reagiert?
    Als ich zu den Nachrichten von gestern Abend komme, stockt mir der Atem. Wenn ich diese Worte sehe, ist es, als wäre ich gleich wieder dort.
    Ich wage weder Sam anzusehen noch einen Anflug von Gefühlen zu zeigen, also blättere ich schweigend weiter, als würde es mich nicht interessieren, und lese nur hin und wieder eine SMS .
    Weiß jemand, dass Sie mir schreiben?
    Glaube ich nicht. Noch nicht.
    Mein neues Lebensmotto: Gehe nicht allein in einen unheimlichen Wald.
    Sie sind nicht allein.
    Ich bin froh, dass es Ihr Handy war, das ich gefunden habe.
    Ich auch.
    Xoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxoxo
    Sie sind nicht mal in der Nähe.
    Doch, wohl. Bin gleich da.
    Und plötzlich habe ich einen Kloß im Hals. Halt. Stopp. Ich knalle die Zettel wieder auf den Stapel und blicke mit unbekümmertem Lächeln auf.
    »Wow!«
    »Ja, nun, wie gesagt …«, Ted zuckt mit den Schultern. »Wir wussten nicht, was wir damit anfangen sollten.«
    »Wir klären das«, sagt Sam. »Danke, Ted.«
    Er zeigt keine Regung. Ich habe keine Ahnung, ob er beim Lesen dieser Nachrichten etwas empfunden hat.
    »Dann können wir mit diesem Handy jetzt also machen, was wir wollen, ja?«, sagt Ted.
    »Kein Problem.« Sam nickt. »Bis bald, Ted.«
    Als Ted verschwindet, geht Sam wieder zur Nespresso-Maschine und fängt an, sich um den Kaffee zu kümmern.
    »Kommen Sie, jetzt mache ich Ihnen aber eine Tasse. Ich weiß inzwischen, wie es geht.«
    »Wirklich, das muss nicht sein …«, will ich sagen, doch auf einmal spuckt der Schäumer so laut heiße Milch aus, dass es gar keinen Sinn hat, irgendwas zu sagen.
    »Hier, bitte schön.« Er reicht mir eine Tasse.
    »Danke.«
    »Also … wollen Sie die Zettel haben?« Er deutet auf den Stapel.
    Ich spüre eine gewisse Hitze, die von meinen Füßen aufsteigt, und nehme einen Schluck Kaffee, um Zeit zu schinden. Das Handy ist weg. Diese Ausdrucke sind der einzige Beweis für diese seltsame, wunderbare Zeit. Selbstverständlich will ich die Zettel haben.
    Aus unerfindlichem Grund jedoch kann ich es Sam gegenüber nicht zugeben.
    »Ist mir egal.« Ich bemühe mich, gleichgültig zu klingen. »Wollen Sie sie haben?«
    Sam sagt nichts, zuckt nur mit den Achseln.
    »Ich meine, nicht dass ich sie für irgendwas bräuchte …« Ich zögere.
    »Nein.« Er schüttelt den Kopf. »Es ist doch alles ziemlich belangloses Zeug …« Sein Handy piept, und er holt es aus der Tasche. Er betrachtet das Display, dann runzelt er die Stirn. »Ach du je. Verdammt. Das hat mir gerade noch gefehlt.«
    »Was ist?«, sage ich beunruhigt. »Geht es um die Mailboxnachrichten?«
    »Nein, das nicht.« Er betrachtet mich stirnrunzelnd. »Was um alles in der Welt haben Sie Willow geschrieben?«
    »Bitte?« Verblüfft starre ich ihn

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