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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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an.
    »Sie ist auf dem Kriegspfad wegen irgendeiner Mail, die Sie ihr geschrieben haben. Wieso schreiben Sie Willow überhaupt?«
    »Das habe ich nicht!« Perplex starre ich ihn an. »Ich würde ihr nie eine Mail schicken! Ich kenne sie ja gar nicht.«
    »Tja, sie behauptet was ganz anderes …« Er stutzt, als sein Handy noch einmal piept. »Okay, also … kennen Sie das hier?« Er reicht mir das Handy, und ich fange an zu lesen.
    Verdammte Scheiße, Hexe Willow, könntest du Sam vielleicht IN FRIEDEN LASSEN UND AUFHÖREN, IN NERVIGEN BLOCKBUCHSTABEN ZU SCHREIBEN ? Nur zu deiner Info: Du bist nicht mehr Sams Freundin. Also muss dich auch nicht interessieren, wieso er gestern Abend mit einem »niedlichen« Mädchen unterwegs war. Hast du kein eigenes Leben?
    Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken.
    Okay, vielleicht habe ich heute Morgen doch so was Ähnliches geschrieben, als ich auf dem Weg zu Sams Büro in der U-Bahn saß. Nur aus Ärger über Willows nächste Hasstirade. Nur um etwas Dampf abzulassen. Aber ich habe die Nachricht nicht abgeschickt. Ich meine, selbstverständlich habe ich sie nicht abgeschickt. Ich hätte sie doch nie, niemals abgeschickt …
    O Gott.
    »Ich … äh …« Mein Mund ist etwas trocken, als ich schließlich aufblicke. »Möglicherweise habe ich es aus Jux geschrieben. Und dann versehentlich Senden gedrückt. Völlig unbeabsichtigt. Ich meine, zumindest hatte ich nichts dergleichen vor«, füge ich hinzu, um das ganz klar zu sagen. »So was würde ich doch nie absichtlich tun.«
    Ich überfliege die Nachricht noch einmal und stelle mir vor, wie Willow sie gelesen hat. Bestimmt ist sie an die Decke gegangen. Fast wünschte ich, ich wäre dabei gewesen. Unwillkürlich rutscht mir ein amüsiertes Schnauben heraus, als ich mir vorstelle, wie ihre Augen immer größer werden, ihre Nasenflügel beben … Flammen aus ihrem Mund züngeln … 95
    »Finden Sie das etwa komisch?«, fährt Sam mich an.
    »Äh … nein«, sage ich, erschrocken über seinen Ton. »Ich meine, es tut mir wirklich leid. Keine Frage. Aber es war wirklich nur ein Versehen …«
    »Ist es nicht egal, ob das ein Versehen war oder nicht?« Er reißt mir das Handy aus der Hand. »Es nervt, und ich habe absolut keine Lust, mich darum zu kümmern …«
    »Moment mal!« Ich hebe eine Hand. »Ich verstehe nicht. Wieso müssen Sie sich darum kümmern? Die Mail hat sie doch mir geschickt, nicht Ihnen.«
    »Glauben Sie mir.« Er wirft mir einen grimmigen Blick zu. »Irgendwie ist es am Ende dann doch wieder mein Problem.«
    Okay, das ergibt keinen Sinn. Wieso ist es am Ende doch wieder sein Problem? Und warum ist er so sauer? Ich weiß, ich hätte diese Mail nicht abschicken sollen, doch Willow hätte ihm auch keine fünfundneunzig Millionen durchgeknallte Hasstiraden schicken sollen. Wieso stellt er sich auf ihre Seite?
    »Hören Sie.« Ich versuche ruhig zu bleiben. »Ich werde ihr schreiben und mich entschuldigen. Aber ich finde, dass Sie überreagieren. Sie sind nicht mehr mit ihr zusammen. Das Ganze hat eigentlich gar nichts mit Ihnen zu tun.«
    Er sieht mich nicht mal an. Er tippt auf sein Handy ein. Schreibt er an Willow?
    »Sie haben die Trennung noch nicht verwunden, oder?« Schmerzhaft trifft mich die Erkenntnis. »Wieso merke ich das erst jetzt? Sie sind noch gar nicht über sie hinweg.«
    »Natürlich bin ich das.« Ungeduldig runzelt er die Stirn.
    »Sind Sie nicht! Wenn es so wäre, würden Sie sich nicht solche Gedanken um diese E-Mail machen. Sie würden denken, es geschieht ihr recht. Sie würden es komisch finden. Sie wären auf meiner Seite.« Meine Stimme bebt, und ich habe das schreckliche Gefühl, dass meine Wangen rot anlaufen.
    Sam staunt. »Poppy, warum sind Sie so aufgebracht?«
    »Weil … weil …« Ich atme schwer.
    Aus Gründen, die ich ihm nicht verraten kann. Aus Gründen, die ich nicht einmal mir selbst gegenüber zugeben kann. Vor lauter Verlegenheit wird mir ganz schwummrig. Wem will ich hier was vormachen?
    »Weil … Sie nicht ehrlich waren!« Endlich platzen die Worte aus mir heraus. »Sie haben mir diesen ganzen Quatsch erzählt, dass mit Willow alles aus ist und sie es endlich einsehen muss. Wie kann sie irgendwas einsehen, wenn Sie so reagieren? Sie tun so, als wäre sie immer noch ein wichtiger Teil Ihres Lebens und Sie wären immer noch für sie verantwortlich. Und das sagt mir, dass Sie die Trennung noch nicht verwunden haben.«
    »Das ist völliger Blödsinn.« Er sieht richtig

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