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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Verkäufer, der mir erklären möchte, dass sie gerade schließen. Mit eingezogenem Kopf steuere ich auf das Regal mit den Erste-Hilfe-Sachen zu. Da gibt es so ein Handschuhding, das man sich anzieht, und ein paar Rollen selbstklebende Bandagen. Ich packe alles ein.
    Zwei Minuten später marschiere ich wieder den Hügel hinauf. Meine Hand ist komplett bandagiert, und man kann nicht erkennen, ob ich einen Ring trage oder nicht. Ich muss noch nicht mal lügen, ich kann sagen: »An einer verbrannten Hand kann man keinen Ring tragen.« Was stimmt.
    Ich bin schon fast am Haus, als mein Handy geht und in meiner Eingangsbox eine Nachricht von Sam Roxton auftaucht.
    Wo ist der Anhang?
    Typisch. Kein Hallo, keine Erklärung. Er erwartet einfach von mir, dass ich weiß, wovon er redet.
    Was meinen Sie?
    Die E-Mail von Ned Murdoch. Da war kein Anhang dran.
    Dafür kann ich nichts! Ich habe die E-Mail weitergeleitet. Da haben die wohl vergessen, sie anzuhängen. Wieso bitten Sie die Leute nicht, Ihnen die Mail noch mal zu schicken, MIT dem Anhang? Direkt auf Ihren Computer?
    Ich weiß, ich klinge etwas verärgert, und natürlich steigt er sofort darauf ein.
    Wie Sie sich vielleicht erinnern werden, war es Ihre Idee, sich das Handy mit mir teilen. Wenn Sie genug davon haben, bringen Sie es mir einfach ins Büro.
    Eilig simse ich zurück:
    Nein, nein! Ist schon okay. Wenn sie kommt, leite ich sie gleich weiter. Keine Sorge. Ich dachte, Sie wollten Ihre Mails ohnehin auf Ihre Adresse umleiten???
    Die Techniker sagen, sie kümmern sich so schnell wie möglich darum. Aber das sind Schwätzer.
    Es folgt eine kurze Pause, dann simst er:
    Haben Sie eigentlich Ihren Ring wieder?
    Fast. Das Hotel hat ihn gefunden, dann aber wieder verloren.
    Typisch.
    Ich weiß.
    Mittlerweile bin ich stehen geblieben und lehne mich an eine Wand. Ich weiß, ich schinde Zeit, bevor ich ins Haus muss, aber ich kann nicht anders. Es ist ganz tröstlich, diese virtuelle Konversation durch den Äther zu führen mit jemandem, der weder mich noch Magnus oder sonst wen kennt. Einen Moment später simse ich in einem plötzlichen Beichtbedürfnis:
    Werde meinen Schwiegereltern nicht erzählen, dass ich Ring verloren habe. Finden Sie das schlimm?
    Eine Weile bleibt es still, dann antwortet er:
    Warum sollten Sie es denen erzählen?
    Was ist das denn für eine alberne Frage? Ich rolle mit den Augen und schreibe:
    Ist ihr Ring!
    Sofort piept seine Antwort:
    Ist nicht ihr Ring. Ist Ihr Ring. Geht die Leute gar nichts an. Alles halb so wild.
    Wie kann er schreiben »Alles halb so wild«? Als ich zurücksimse, hacke ich wütend auf die Tasten ein.
    Es ist ein gottverdammtes FAMILIENERBSTÜCK . Und ich muss jetzt mit denen zu Abend essen. Sie werden den Ring an meinem Finger sehen wollen. Von wegen alles halb so wild , vielen Dank auch.
    Eine Weile ist alles still, und ich denke, er hat die Kommunikation mit mir aufgegeben. Dann, als ich gerade weitergehen will, trifft die nächste Nachricht piepend ein.
    Wie wollen Sie den fehlenden Ring erklären?
    Ich führe ein kurzes inneres Zwiegespräch. Warum nicht eine zweite Meinung einholen? Sorgsam nehme ich meine bandagierte Hand ins Visier, fotografiere sie und schicke ihm das Bild als MMS . Fünf Sekunden später antwortet er:
    Das ist nicht Ihr Ernst.
    Leiser Groll packt mich, und ich tippe:
    Was würden SIE denn machen?
    Halbwegs hoffe ich, er hat vielleicht eine geniale Idee, die mir noch nicht gekommen ist. Aber seine SMS lautet nur:
    Deshalb tragen Männer keine Ringe.
    Toll. Na, das hilft mir echt weiter. Schon will ich was Sarkastisches zurücksimsen, als eine zweite Nachricht kommt:
    Es sieht nicht echt aus. Nehmen Sie eine Bandage ab.
    Bestürzt starre ich meine Hand an. Vielleicht hat er recht.
    Okay. Thx.
    Ich reiße einen Verband ab und stopfe ihn gerade in meine Tasche, als ich Magnus’ Stimme höre.
    »Poppy! Was machst du?« Ich blicke auf – und er kommt mir auf der Straße entgegen. Nervös lasse ich das Telefon in meine Handtasche fallen und ziehe den Reißverschluss zu. Ich höre die nächste eingehende SMS piepen, aber die werde ich mir später ansehen müssen.
    »Hi, Magnus! Was machst du denn hier?«
    »Milch holen. Wir haben keine mehr.« Er bleibt vor mir stehen, legt mir seine Hände auf die Schultern, und seine braunen Augen betrachten mich liebevoll amüsiert. »Was ist? Schiebst du den unangenehmen Moment vor dir her?«
    »Nein!« Ich lache entrüstet. »Natürlich nicht! Ich bin gerade auf dem

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