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Kein Leben ohne Hund

Kein Leben ohne Hund

Titel: Kein Leben ohne Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Koerzdoerfer Norbert
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der Anfang vom Alter.
    Ein Lebensabschnitt endet – der Spätsommer des Hundes beginnt.
    Alles wird etwas langsamer, besinnlicher, gemütlicher.
    Das achte Jahr ist das ergrauende.
    Erste graue Haare sprenkeln deinen Hund – na und?
    Das neunte Jahr ist ein Countdown.
    Schaffen wir zusammen das zehnte Jahr?
    Das zehnte Jahr ist ein Fest.
    Geschafft. Dein Hund ist Opa oder Omi. Behandle ihn genauso zärtlich, nachgiebig und liebevoll.
    Du bist alles, was er hat.
    Das elfte Jahr ist der Anfang des Herbstes deines Hundes.
    Der lange Abschied beginnt.
    Die Liebe wird immer sehnsüchtiger und festhaltender.
    Das zwölfte Jahr ist das der Wehwehchen.
    Dein Hundearzt wird dein neuer Freund.
    Grauer Star? Hört dich dein Hund noch? Ist die Hüfte okay? Ist doch nicht Krebs – oder?
    Das 13. Jahr ist das Glücksjahr.
    Dein Hund lebt – und das ist das Wichtigste.
    Welch weiten schönen Weg seid Ihr zusammen Gassi gegangen.
    Blickt zurück – und blinzelt nach vorn.
    Das 14. Jahr ist die Zeit der Dankbarkeit.
    Danke, dass es dich gibt. Danke für deine unendliche Treue und Liebe und Geduld mit mir. Wir werden zusammen langsam alt – ohne Hetze. Wir ernten unsere Gefühle, die unsere Liebe gesät hat.
    Das 15. Jahr ist ein Geschenk und der Winter.
    Ein Hund mit 15 ist ein Methusalem – ein urururaltes Wesen. Jeder Tag wird zum Geschenk. Wir blicken nicht zurück und nicht nach vorne – wir pflücken das Glück des Augenblicks. Der Hund ist die gelebte Form des Carpe diem (Genieße den Tag, Horaz).
    Das 16. Jahr ist das Gnadenbrot.
    Dein Hund sieht schlecht, hört kaum noch, aber riecht alles. Er schafft die Treppen nicht mehr. Das Körbchen in der Küche wird zum Zentrum des Universums. Das Essen wird zum Lebensinhalt. Aber bitte nicht zu fett, nicht zu süß, nicht zu viel. Das Nein wird wichtiger als das Ja. Wer seinen Hund liebt, lässt ihn hungern. Weniger ist mehr. Weniger Essen verlängert im Alter das Leben – wie beim Menschen.
    Das 17. Jahr ist die Zeit des Abschieds und der Inkontinenz.
    Der Hund wird wieder zum Welpen.
    Der Kreis des Lebens schließt sich mit Windeln, Vergessen und Vergeben.
    Es ist die Zeit des Loslassens und der Tränen.
    Der Tod kriecht durch die Pfoten.
    Dein Hund wackelt. Er bleibt oft stehen.
    Sein kleines Hirn dämmert ins Vergessen.
    Dein Hund betritt zögerlich das Reich der Schatten.
    Jetzt braucht er deine Liebe – die Liebe des Tuns statt des Lassens.
    Wenn dein Hund still und stumm leidet, musst du ihn erlösen.
    Mut, du!
    Auch dem Ende liegt ein Zauber inne.
    Der letzte Tag wird der traurigste Tag eures gemeinsamen Lebens werden.
    Aber er wird auch etwas Erlösendes und Erleichterndes haben.
    Die Leichtigkeit des Übergangs in eine andere Welt.
    Was wissen wir schon?
    Wir wissen, dass wir nichts wissen.
    Das 18. Jahr: Halleluja.
    Das 19. Jahr: Sei der Rollator deines Hundes.
    Das 20. Jahr: Ein Wunder.
    Das 21. Jahr: Weltrekord!

Ist das Ende ein neuer Anfang?
    Jeder Tag ist ein Tag ohne Ruby.
    Etwas fehlt.
    Ein Gefühl, das 17 Jahre mein Herz streichelte.
    Ich erwache und alles ist gut – aber war es früher nicht besser? Unser unmenschlicher Hund war eine eigene Lebensenergie in unserem Haus. Unser Hund war ein vibrierendes Ausrufezeichen: Lebe jetzt – sorge dich nicht! Ein Hund ist ein Lebenselixier. Vielleicht wissen Tiere instinktiver, dass das Ziel des Lebens das Leben selbst ist.
    Wir Menschen vergessen das vor lauter anderen, fernen und falschen Zielen. Der Sinn jedes Buches ist es, es klüger zuzuschlagen – und anzufangen, besser und weiser und mutiger zu leben. Während ich diese Sätze schreibe, bellt es vor unserem Haus. Ein helles, junges, lebenslustiges Bellen – es klingt wie eine kleine Glocke aus einer besseren Welt.
    Ruby war mir dankbar, dass sie sterben durfte – das glaube ich fest. Daran halte ich mich fest. Sie hatte ein wunderschönes Leben. Und alles hat ein Ende. Das letzte Jahr mit unserem Hund war ein wunderschönes Jahr, weil wir wussten, dass es das letzte mit ihm sein würde.
    Dieses Bewusstsein machte es so einzigartig und unwiederbringlich.
    Jeder Tag wurde zum letzten Tag seiner Art.
    Jeder Tag war ein kleiner Abschied – der Versuch, etwas festzuhalten, das dir entglitt.
    Ruby war fast blind, fast taub und fast rollatorreif. Aber sie war immer noch ein stolzer Hund, der jedem Tag mutig begegnete, auch wenn ihre Pfoten müde wurden. Sie war wie ein alter Indianer, der spürte, dass sich der Kreis des Lebens schloss.
    Ruby lebte das

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