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Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Titel: Kein Lord wie jeder andere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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deiner Augen.«
    Ihr Herz machte einen freudigen Hüpfer. Auch wenn er sie nicht direkt ansah, durchdrang sie sein Blick.
    Sie dachte an den atemlosen Moment zurück, als er ihr beim Liebesspiel direkt in die Augen geschaut hatte. Seine Augen waren wunderschön, und er hatte sie angesehen, als sei sie die Einzige auf der Welt. Die Einzige, die zählte.
    Was würde sie nicht dafür geben, noch einmal so angesehen zu werden!
    Alles.
    »Verflixt, Ian MacKenzie«, flüsterte sie.
    Es klopfte, und Curry steckte den Kopf zur Tür hinein. »Der Regen lässt nach, und der gute Inspektor wird langsam ungeduldig.«
    »Beth«, sagte Ian und zerdrückte ihr dabei fast die Hand.
    Beth schloss die Augen. Sie hing an seiner Hand wie an einem Anker. »Also gut«, sagte sie, und ihre Stimme zitterte ebenso wie ihr Körper. »Dann sollten wir es schnell erledigen, bevor der Inspektor noch die Festung stürmt.«
    Und so geschah es. Beths Augen schimmerten in einem bezaubernden tiefen Blau, als sie ihr Ehegelöbnis sprach. Der Priester besiegelte die Ehe, und Mac, Curry sowie Bellamy fungierten als Zeugen. Ian steckte Beth den schlichten Ring an den Finger, den Curry auf sein Geheiß mitgebracht hatte. Als Ian sie küsste, lag noch die Hitze der Nacht auf ihren Lippen.
    Gemeinsam verließen sie das Hotel. Ian hielt einen Schirm über Beth und ignorierte sowohl Fellows als auch die Polizisten und Zeitungsreporter, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite warteten.
    Ians Kutsche fuhr vor und versperrte Fellows die Sicht. Doch er ging um die Kutsche herum zu Ian, der Beth in die Kutsche half.
    Fellows’ Blick war grimmig, sein Schnurrbart tropfnass vom Regen. Wut und Enttäuschung sprachen aus seinem Gebaren – ein Mann, dem die Beute zu entschlüpfen drohte, die er die ganze Nacht belauert hatte.
    »Ian MacKenzie«, sagte er gewichtig. »Meine Freunde von der Sûreté sind gekommen, um Sie zu verhaften. Sie haben Mrs Beth Ackerley entführt und in diesem Etablissement als Geisel festgehalten.«
    Beth schaute aus der Kutsche, eine lichte, warme Oase inmitten des Regens. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Inspektor. Er hat mich nicht entführt.«
    »Zeugen haben gesehen, wie er Sie aus der Spielhalle gezerrt und hierhergebracht hat.«
    Ian klappte langsam den Schirm zusammen, schüttelte ihn aus und verstaute ihn in der Kutsche. »Mrs Beth Ackerly gibt es hier nicht«, sagte er. »Aber es gibt Lady Ian MacKenzie.«
    Ehe der Inspektor noch etwas sagen konnte, wandte Ian ihm den Rücken zu und stieg in die Kutsche. Mac trat mit breitem Grinsen aus der Pension, hinter ihm erschienen Curry mit einem Koffer und Bellamy, der einen Korb mit Brot und Wein trug, den Ian dem Wirt abgekauft hatte.
    »Diese Runde haben Sie verloren, Fellows«, sagte Mac und klopfte dem Inspektor auf die Schulter. »Vielleicht haben Sie beim nächsten Mal mehr Glück.«
    Er kletterte in die Kutsche und ließ sich grienend Beth und Ian gegenüber auf den Sitz fallen. Bellamy nahm neben dem Kutscher auf dem Kutschbock Platz, doch Curry sprang ebenfalls in die Kutsche und schlug Fellows die Tür vor der Nase zu.
    Ein harter Blick lag in den Augen des Inspektors, und Ian wusste, dass er ihm nur für dieses Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Er hatte eine Schlacht gewonnen, doch der Krieg ging weiter.
    Unverzüglich brachen sie nach Schottland auf. Beth blieben nur ein paar Stunden, um ihre Sachen zu packen und sich von Isabella zu verabschieden, denn Ian hatte es auf einmal überaus eilig.
    »Oh, Chérie, ich bin ja so glücklich.« Tränen netzten Isabellas Wimpern, als sie Beth fest an sich drückte. »Ich habe mir immer eine Schwester gewünscht, und ich kann mir keine bessere vorstellen.« Sie hielt Beth auf Armlänge und sah ihr ins Gesicht. »Mach ihn glücklich. Ian verdient es mehr als jeder andere.«
    »Ich werde es versuchen«, versprach Beth.
    Isabellas Grübchen kamen zum Vorschein. »Wenn ich wieder in London wohne, musst du mich besuchen kommen, wir werden uns köstlich amüsieren.«
    Beth klammerte sich an Isabellas Hand. »Bist du sicher, dass du nicht mit uns kommen möchtest? Ich werde dich vermissen.«
    »Ich werde dich auch vermissen, Chérie, aber nein. Du und Ian, ihr solltet eine Weile allein sein auf Kilmorgan … « Sie brach ab, Trauer überschattete ihre Züge. »Für mich hängen zu viele Erinnerungen daran. Ich bin noch nicht so weit.«
    Wieder schlossen sie sich in die Arme. Erst jetzt wurde Beth bewusst, wie sehr ihr

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