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Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Titel: Kein Lord wie jeder andere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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die Uhr überwacht zu werden. Also war er entwischt und allein in der Wildnis umhergewandert, bis er durstig und mit schmerzenden Füßen vor Geordies Tür gelandet war. Geordie hatte ihm wortlos geöffnet und seinen Durst mit Wasser und Whiskey gestillt und ihn bei sich aufgenommen.
    Der verschlossene Geordie, der Ian als Junge das Angeln beigebracht hatte, stellte keine Fragen. Ian hatte ihm geholfen, das Dach zu reparieren, und Geordie hatte ihm zu essen gegeben und einen Schlafplatz. Daraufhin war Ian so lange geblieben, bis er sich gewappnet gefühlt hatte, der Welt wieder entgegenzutreten.
    Mittlerweile war es ihm zur Gewohnheit geworden, hierherzukommen, wenn ihm alles zu viel wurde. Dann half er Geordie bei den nötigen Reparaturen und genoss dessen Schweigen.
    Ian war schon früh am Morgen eingetroffen. Er hatte das Hemd abgelegt und begonnen, die Wände von innen zu verputzen, damit es im kommenden Winter nicht hereinzog. Geordie, der zum Arbeiten schon etwas schwach war, rauchte derweil seine Pfeife und schwieg wie immer.
    Nachdem Ian die Arbeit beendet hatte, schulterten sie ihre Angeln und machten sich zur Schlucht auf.
    Beth würde es hier gefallen.
    Der Gedanke war aus dem Nichts gekommen, was ihn nicht minder wahr machte. Sie hätte Freude am rauschenden Bach, dem blühenden Heidekraut inmitten der Felsen und der milden Luft. Sicher würde sie lächeln und sagen, sie verstünde, warum er herkäme, und dann würde sie einen ihrer unverständlichen Scherze zum Besten geben.
    Ian warf Geordie einen Blick zu. Der alte Mann saß in einem verschlissenen Kilt auf einem Felsen. Nachlässig hielt er die Angelrute in einer Hand, die obligatorische Pfeife klemmte zwischen den Zähnen.
    »Ich bin verheiratet«, sagte Ian.
    Geordie verzog keine Miene. Nahm aber kurz die Pfeife aus dem Mund und sagte: »Oh, ja?«
    »Ja.« Eine Weile angelte er schweigend. »Sie ist wunderhübsch.«
    Geordie grunzte einvernehmlich. Dann wandte er sich wieder seiner Angel zu, die Unterhaltung war für ihn beendet. Doch Ian wusste, dass Geordie interessiert war, denn er hatte tatsächlich gesprochen.
    Diesmal empfand er das Rauschen des Wassers und die Stille beim Angeln nicht so beruhigend wie sonst. Immer wieder ging ihm der Streit mit Beth durch den Kopf, der in der Herumschießerei geendet hatte. Anschließend hatte er sie bis zur Erschöpfung geliebt, war aber am Morgen von Kummer erfüllt aufgewacht.
    Beth kannte die schwarzen Schatten auf seiner Seele, das Dunkel in seinen Augen. Mit welch ahnungsloser Offenheit hatte sie ihn doch an jenem ersten Abend in der Oper angesehen, so würde sie ihn nie wieder ansehen. Alles hatte sich verändert. Verfluchter Fellows.
    Aus dem Nachmittag wurde bald Abend, doch die Sonne stand noch hoch am Himmel. Beth würde sich für das Abendessen fertig machen, und wenn sie gescheit war, aß sie allein auf ihrem Zimmer. Harts finsterer Blick bei Tisch konnte einem wahrlich den Appetit verderben.
    Ian stellte sich vor, wie sie vor der Frisierkommode saß und ihr langes, glänzendes Haar kämmte. Er liebte ihr Haar, das sich wie Seide in seinen Händen anfühlte.
    Er wollte sich beim Schlafen an sie pressen, die feuchte Wärme ihres Körpers spüren. Durchs Fenster würde ein laues Sommerlüftchen wehen und ihm den Geruch des Sommers und Beths Duft in die Nase treiben.
    Ian zog die Angelleine ein. »Ich gehe nach Hause.«
    Geordie nickte kaum merklich. »Zurück zum Frauchen«, murmelte er durch die Pfeife.
    »Ja.« Ian grinste ihn an, packte seine Sachen zusammen und lief mit langen Schritten den Bach hinunter.
    »Er ist da«, flüsterte Katie. »Er wartet im Salon.«
    Beth warf noch einen Blick in den Spiegel, ehe sie ihr Schlafzimmer verließ. »Bleib du hier, Katie.«
    »Keine zehn Pferde kriegen mich in die Nähe dieses Mannes.« Die Zofe setzte sich auf den einzigen Stuhl in Beths Schlafzimmer am Belgrave Square. »Ich warte hier.«
    Als Beth den Salon betrat, drehte sich Inspektor Fellows zu ihr herum. Sie dachte an ihre erste Begegnung in Paris zurück. In Isabellas Salon hatte sie damals erstaunt und verärgert auf die Enthüllungen des Inspektors reagiert. Sie war fest entschlossen, während dieser heutigen Unterredung ruhig und gefasst zu bleiben.
    Fellows sah unverändert aus; sein Anzug war aus billigem Stoff, aber sehr gepflegt, das dichte Haar war aus der Stirn gekämmt, der Bart gestutzt. Der bohrende Blick aus seinen haselnussbraunen Augen erinnerte sie an Hart.
    »Mrs

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