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(K)ein Mann für die Ewigkeit?

(K)ein Mann für die Ewigkeit?

Titel: (K)ein Mann für die Ewigkeit? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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ihren Nerven am Ende – kein Wunder, nachdem sie die Nacht damit verbracht hatte, sich auszumalen, was alles schiefgehen konnte.
    Die Idee, Gio von ihrem Besuch zu informieren, hatte sie verworfen, da sie sicher war, dass er nicht bereit wäre, sie zu empfangen. Also wäre der Überraschungseffekt auf ihrer Seite. Allerdings war sie selbst bereits ziemlich überrascht worden, als sie sich im Internet über Gio informiert hatte.
    Issy hatte herausgefunden, dass Gio inzwischen ein weltberühmter Architekt war, der für seine beeindruckenden innovativen Entwürfe bekannt war; in Europa gehörte er zu den gefragtesten Männern seines Fachs. Dieses Wissen war nicht gerade geeignet, ihre Nervosität zu lindern.
    Gut, Gio war definitiv reich. Das war natürlich von Vorteil, wenn man bedachte, weshalb sie hier war. Doch die Erkenntnis, dass der wilde, waghalsige Junge, den sie einst angebetet hatte, so unglaublich erfolgreich war, verursachte ihr einen schmerzhaften Stich, und das war keine gute Vorraussetzung für ihr Treffen.
    Hinzu kam die Art, wie ihr Körper vor einer Woche auf ihn reagiert hatte. Sosehr sie es versucht hatte, sie war nicht in der Lage gewesen, das zu vergessen.
    Nur aus einem einzigen Grund war sie hier, und den durfte sie auf keinen Fall aus den Augen verlieren. Oder die letzte Möglichkeit, das Theater zu retten, wäre für immer dahin.
    Sie musste an ihrem Plan festhalten. Sie würde für ihr Theater werben und Gio davon überzeugen, dass seine Unterstützung das Ansehen seiner Firma auf dem britischen Markt vergrößern würde. Wenn sie damit nicht weiterkäme, würde sie ihn daran erinnern, dass er ihr finanzielle Unterstützung angeboten hatte. Aber unter keinen Umständen würde sie es zulassen, dass ihre Vergangenheit – oder ihre Hormone – sie von ihrem Ziel ablenkten. Egal, wie groß die Verlockung wäre.
    „Gute Güte, bist du das, Issy Helligan? Du bist ja erwachsen geworden!“
    Issy lächelte den kleinen glatzköpfigen Mann an, der in dem Taxihäuschen saß. „Frank, du bist immer noch hier!“, rief sie, erfreut, ein bekanntes Gesicht zu sehen.
    „Das bin ich“, sagte der ältere Mann schüchtern. „Wie geht es deiner Mutter? Lebt sie noch in Cornwall?“
    „Ja. Sie lebt sehr gern dort“, antwortete Issy, dankbar für die Ablenkung.
    „Furchtbar, wie der Herzog letztes Jahr gestorben ist“, sagte Frank. „Sein Sohn ist wieder hier. Obwohl er es nicht nötig hatte, zur Beerdigung hier aufzutauchen. Aber das hat dir deine Mutter sicher erzählt, oder?“
    Das hatte sie nicht; Edie wusste, dass man seit dem fatalen Sommer lieber nicht mit Issy über Gio sprach.
    Aber es überraschte sie kaum, dass Gio nicht zur Beerdigung seines Vaters gekommen war. Die beiden hatten ein sehr schlechtes Verhältnis zueinander gehabt; davon zeugten die hitzigen Streitgespräche und das eisige Schweigen, beides hatten Issy und ihre Mutter während der im Herrenhaus verbrachten Sommermonate miterlebt.
    Früher hatte sie Gios schwere Teenagerjahre romantisiert und ihn als unverstandenen, ungezogenen Jungen gesehen, der zwischen seinen bis aufs Blut verfeindeten Eltern stand. Doch vor zehn Jahren hatte sie aufgehört, Gios Verhalten zu romantisieren. Und sie verspürte kein Verlangen danach, sich an den mürrischen, unglücklichen Jungen zu erinnern.
    Sonst würde sie den, der er geworden war, möglicherweise unterschätzen.
    „Weißt du zufällig, ob Gio sich heute im Herrenhaus aufhält? Ich wollte ihn besuchen.“
    Nach dem, was Issy gelesen hatte, lebte Gio in Italien, doch seine Angestellten in Florenz hatten ihr gesagt, dass er in England sei. Also hoffte sie, ihn im Herrenhaus anzutreffen.
    „Oh, hm. Ja, er ist hier“, antwortete Frank, und Issys Puls begann zu rasen. „Ist gestern mit dem Hubschrauber gekommen. Sagt jedenfalls Milly von der Post. Ich hab vor einer Stunde die Gemeindeplaner zu einer Sitzung hingebracht.“
    „Könntest du mich auch fahren?“, fragte sie rasch.
    Frank lächelte und griff nach den Autoschlüsseln. „Dafür bin ich hier.“
    Er verriegelte das Häuschen und führte sie zu seinem verbeulten Taxi.
    „Die Fahrt geht aufs Haus. Auf die alten Zeiten!“, sagte er fröhlich, als er ihr die Tür öffnete.
    Issy setzte sich auf den Rücksitz.
    Sie würde nicht an die alten Zeiten denken. Und vor allem nicht an die alten Zeiten mit Gio.
    Fest entschlossen, auch die letzte Erinnerung daran aus ihrem Gedächtnis zu löschen, schnallte sie sich an. Doch als auf der

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