(K)ein Mann fuer die Liebe
lassen.
Seit er heute Morgen erwacht war, machte sich die Befürchtung in seinem Kopf breit, er habe einen groÃen Fehler begangen. Vielleicht den gröÃten seines Lebens.
Alles, was er jemals von einer Frau wollte, hatte Jolie ihm geschenkt. Sie war wunderschön, leidenschaftlich, sexy, und sie hatte jeden seiner Wünsche erfüllt. Er machte sich zum Narren, ernsthaft zu glauben, dass er sie sich auf diese Art aus dem Kopf schlagen könnte.
Cole konnte nicht aufhören, an sie zu denken. Alles, was er wollte, war mehr.
Er war wie besessen von ihr.
Als Hannah â wie üblich ohne zu klopfen â in sein Büro kam und ihm einen Stapel Akten auf den Schreibtisch legte, riss er sich unwillig von seinen Gedanken los.
âWir müssen über die Renovierung des Shore Hotels sprechenâ, kam sie gleich zum Punkt.
âWorum geht es?â
âDie Modernisierung lässt sich nicht für den Preis machen, den wir eingeplant haben.â
âWarum nicht?â
âDer Klempner sagt, die Wasserleitungen im alten Flügel müssen komplett erneuert werden.â
âWar das nicht vorgesehen?â
Wortlos schüttelte sie den Kopf.
Seufzend schloss Cole die Augen. âWie viel wird die Renovierung jetzt kosten?â
âIch habe es übersehen, okay?â, gab Hannah widerwillig zu. âAber ich habe an anderen Stellen eingespart, so viel ich konnte. Die Möbel â¦â
Ungeduldig öffnete er die Augen und sah seine Schwester kühl an. âWie viel?â
âEtwa drei Millionen.â
Das war mehr, als sie überhaupt für die Renovierung ausgeben wollten.
âCole, es tut mir leid. Mir hätte klar sein müssen, dass dieses alte Gebäude nicht mit ein paar Hunderttausend Pfund aufzumöbeln ist. Ich hätte es wissen müssen.â
âJetzt weiÃt du es.â Mit äuÃerster Selbstbeherrschung schluckte Cole einen bissigen Kommentar hinunter. âSonst noch etwas?â
âAllerdings. Was hast du mit Maree angestellt?â
âMaree?â Nichts, auÃer dass er sie gebeten hatte, seinen Gast ausschlafen zu lassen. War es ein Fehler gewesen, keinen Namen zu erwähnen? âWarum?â
âSie rief an, um zu sagen, dass sie heute früher nach Hause ginge und du dir eine neue Haushälterin suchen sollst.â
âAch ja?â, entgegnete er grimmig.
âWas wirst du jetzt tun?â, fragte sie zaghaft.
âSehen, wo ich drei Millionen herbekomme. Aber ehrlich gesagt habe ich keine Idee.â Seit Wochen arbeitete er mit Derek daran, die Kosten der einzelnen Firmen zu reduzieren und sich auf die gewinnbringenden Bereiche zu konzentrieren. Er hatte keinen Spielraum mehr für weitere drei Millionen. âÃberlass das mirâ, sagte er.
âIch meinte eigentlich, was du wegen Maree unternehmen wirst. Soll ich mit ihr reden und herausfinden, warum sie so verärgert ist?â
âNein, das regle ich selbst.â
Als Cole nach Hause kam, lag Marees Kündigung auf der Arbeitsplatte. Sie hatte nicht eingekauft, kein Abendessen vorbereitet. Seine Liebesnacht mit Jolie Tanner war Grund genug für sie zu gehen.
Warum eigentlich war sie geblieben, nachdem James eine Affäre mit Rachel begonnen hatte? Niemals wäre sie damals auf den Gedanken gekommen, ihren Job zu quittieren.
Anscheinend galten für ihn andere Regeln. Dereks Worte fielen ihm ein. Du bist nicht dein Vater.
Vielleicht aber hatte Maree auch nur genug gehabt von den Intrigen und Betrügereien der Familie Rees. Das Ergebnis allerdings war das gleiche. Keine Haushälterin. Keine Jolie. Und ein zerknirschter Cole.
Eine groÃartige Leistung, dachte er voller Ironie, zehn Stunden lang im Büro darüber nachzudenken, warum es besser wäre, den Kontakt zu Jolie Tanner abzubrechen, und dann heimzukommen und alle guten Gründe wieder über Bord zu werfen.
Da war zum einen die Missbilligung seiner Familie. Cole musste zugeben, dass er in diesem Punkt seinem Vater ähnelte. Es war ihm egal, ob Hannah und seine Mutter die Beziehung gutheiÃen konnten oder nicht.
Ein anderes Argument dafür, die Affäre zu beenden, war die Tatsache, dass er seine gesamte Kraft und Konzentration im Moment für die Firma brauchte. Doch Cole hatte sich immer Zeit zur Entspannung genommen. Und er würde diese Freizeit gern mit einer Frau verbringen. Wenn es die richtige Frau war.
Blieb Jolies
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