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(K)ein Mann fuer die Liebe

(K)ein Mann fuer die Liebe

Titel: (K)ein Mann fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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Reisetasche in eine Ecke und band sich eine der langen schwarzen Servierschürzen um. Mit dieser Schürze, so empfand sie es jedes Mal, schlüpfte sie auch in eine Rolle – die der offenen und selbstsicheren Jolie Tanner, die sich gelassen in der Menge bewegte. Mit einem liebevollen Kuss begrüßte sie ihre Mutter, die hinter der Theke Guinness zapfte.
    â€žDas ertrage ich nicht – jetzt sehe ich die schönen Tanner-Frauen doppelt“, stöhnte einer der Gäste scherzhaft.
    â€žWenn du noch ein paar Bier mehr trinkst, siehst du uns sogar vierfach“, konterte Jolie lachend. Dann verschwand sie in der kleinen Küche, um Ophelia-Anne zu begrüßen und, so hoffte sie, nebenbei ein wenig Klatsch aus dem Ort aufzuschnappen.
    Cole hatte Ophelia-Annes Nichte als neue Haushälterin eingestellt, erfuhr sie. Seit einem Monat schon arbeitete Odie dreimal in der Woche für ihn.
    â€žMr Rees kommt nur zum Schlafen und zum Duschen nach Hause“, erzählte Odie, die heute ihrer Tante in der Bar beim Kochen half. „Seine Küche benutzt er eigentlich nie. Und ich habe auch noch keine Damen bei ihm gesehen – erstaunlich, woher sein Ruf als Frauenheld kommt.“
    â€žFrag Jolie. Sie kann ein Lied davon singen, wie schnell man in dieser Stadt abgestempelt wird“, murmelte Ophelia-Anne, während sie frische Austern auf Eis anrichtete.
    â€žVielleicht hat er seine wilde Zeit einfach hinter sich“, mischte Odie sich ein. „Schließlich muss er ein Firmenimperium führen, seit sein Vater tot ist, da bleibt wenig Zeit für Liebesabenteuer. Wie ich höre, nimmt er seine Verantwortung sehr ernst.“
    â€žGenau wie James“, ergänzte Ophelia-Anne. „Ich erinnere mich noch, wie seine Frau ihm gedroht hat, sie werde die gesamte Firma in den Ruin treiben, wenn er sich scheiden ließe. Er hatte ihr sogar angeboten, sie könne das Unternehmen allein weiterführen. Aber sie wusste, sie würde ihn viel mehr treffen, wenn sie sein Lebenswerk zerstörte.“
    â€žJames wollte seine Frau verlassen?“ Nie zuvor hatte Jolie davon gehört.
    â€žEr wollte ein neues Leben mit deiner Mutter beginnen“, erklärte die Köchin. „Aber Christina Rees wusste genau, wie sie ihn am meisten verletzen konnte. Und dann waren da noch die Kinder. Natürlich war es hart für sie zu wissen, dass er eine Geliebte hatte. Doch wann immer sie ihn brauchten, war er da. Er hat versucht, es allen recht zu machen. James war ein guter Mann. Deine Mutter vermisst ihn sehr.“
    Zustimmend nickte Jolie, doch in Gedanken war sie längst nicht mehr bei der Affäre ihrer Mutter mit James, sondern bei ihrem Verhältnis zu Cole.
    Ein Verhältnis, das an diesem Wochenende öffentlich gemacht werden sollte.
    Sie musste mit Rachel sprechen. Jetzt sofort.
    Jolie fand ihre Mutter im Lagerraum, wo sie leere Kartons stapelte, und half ihr. Das war einfach. Die richtigen Worte zu finden, würde schwieriger werden.
    â€žMama, wie geht es dir? Wie kommst du klar damit, dass James … nicht mehr da ist?“, begann sie.
    Rachel hörte auf zu arbeiten, schob die Hände in den Rücken und reckte sich. Dann schenkte sie ihrer Tochter ein verzweifeltes Lächeln. „Weißt du, ich habe mein Leben nie auf ihn ausgerichtet“, erklärte sie sanft. „Inzwischen glaube ich, dass es dadurch leichter wird.“
    â€žAber er fehlt dir immer noch.“
    â€žJeden Tag. Jede Minute.“ Fragend sah Rachel ihre Tochter an. „Jolie, worauf willst du hinaus?“
    â€žNun, ich habe … mich verliebt.“ Irgendwann musste sie ja mit der Wahrheit beginnen, warum also nicht jetzt? „Und heute Abend bin ich hier mit ihm verabredet, damit du ihn auch kennenlernen kannst. Andererseits … also eigentlich kennst du ihn schon.
    Es ist ziemlich kompliziert. Ich befürchte, dass es dir nicht gefallen wird. Denn es könnte sein, dass er dich an James erinnert.“ Tief durchatmend brachte Jolie es endlich heraus. „Mama, es ist Cole.“
    Stumm sah Rachel sie an.
    Hilflos fuhr Jolie fort. „Er hat mich schon mehrmals in Christchurch besucht, und es läuft gut zwischen uns. Doch an diesem Wochenende wollte er, dass ich zu ihm komme. Er möchte mich zu einer Dinnerparty der Firma mitnehmen.“ Unschlüssig kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. „Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee

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