(K)ein Mann fuer die Liebe
vorgestellt.
âIst es für dich okay, meine Mutter zu sehen?â, erkundigte sie sich vorsichtshalber bei Cole.
âIch bin darauf vorbereitetâ, erwiderte er mit einem gezwungenen Lächeln. âEntspann dich, Jolie. Alles ist gut.â
Als Rachel mit dem Kaffee an ihren Tisch kam, stand Cole sofort auf und zog höflich einen Stuhl für sie zurück. Erst als sie Platz genommen hatte, setzte auch er sich wieder.
âIch mag Männer mit guten Manieren. Von wem haben Sie das gelernt?â, fragte Rachel mit einem Lächeln.
âVon meinem Vater. Allerdings hat er sich nicht immer nur perfekt benommen, muss ich zugebenâ, erwiderte Cole entwaffnend.
Kurz sah Rachel ihn verblüfft an, dann warf sie den Kopf in den Nacken und lachte lauthals.
Ja, er war tatsächlich vorbereitet auf diese Begegnung, wurde Jolie klar. Und er war fest entschlossen, die Vergangenheit ruhen zu lassen und in die Zukunft zu blicken.
Vielleicht konnten sie es wirklich wagen.
Ach was, sie waren ja längst mittendrin.
Rachel fühlte sich sichtlich wohl in Coles Gesellschaft. Ungezwungen plauderte sie mit ihm und lieà sich in seine Pläne zur Wiedereröffnung des Skigebiets einweihen.
Eine Mutter hatten sie schon auf ihrer Seite.
Blieb noch die zweite.
SchlieÃlich verlieÃen sie die Bar mit sechs himmlisch lockeren Himbeertörtchen, einem halben Schokoladenkuchen und einer Flasche Champagner, die Rachel ihnen zum Abschied mitgegeben hatte. Als Cole das Etikett der Flasche betrachtete, wechselte er verblüfft einen kurzen Blick mit Jolie. Doch erst als sie in die kalte, voller Schneeflocken glitzernde Nachtluft hinaustraten, sprach er sie darauf an.
âDer Champagner erinnert mich an etwasâ, sagte er schmunzelnd.
âTatsächlich?â, gab sie zurück. Anscheinend hatte sie sich zu früh gefreut, dass er die Sache auf sich beruhen lassen würde.
âJa. Einer der Aufräumtrupps hat deine Kiste unter den Schneemassen geborgen. Die meisten Dinge waren nicht mehr zu gebrauchen. Aber die edle Satinbettwäsche war zu schade, um sie wegzuwerfen. Sie liegt noch bei mir.â Prüfend sah er sie an, als erwarte er eine Reaktion. âVermutlich willst du sie deiner Mutter wiedergebenâ, fuhr er dann fort.
âDu ⦠du wusstest, was in dem Karton war?â
âDie persönlichen Sachen deiner Mutter aus der Berghütte meines Vatersâ, erklärte er. âStimmt doch, oder?â
Zerknirscht nickte sie.
âMach dir keine Gedanken, Jolieâ, bat er eindringlich. âEs ist Vergangenheit. Ich will nach vorn sehen, in eine vielversprechende Zukunft. Eine Zukunft mit dir.â
âHast du Hannah und deiner Mutter schon von uns erzählt?â
âNoch nicht.â
Mit groÃen Augen sah Jolie ihn an. âWann willst du es tun?â Panik machte sich in ihr breit. âCole, du hast es versprochen.â
âMorgen früh. Vertrau mir.â
âAnscheinend ist dir nicht klar, dass sie Zeit brauchen werden, um diese Neuigkeit zu verarbeiten. Du darfst sie nicht in die Enge treiben. Hannah hat kein Wort mehr mit mir gesprochen, seit wir zwölf Jahre alt waren. Deine Mutter fühlt sich verletzt und betrogen. Hättest du ihnen nicht die Gelegenheit geben können, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass wir ein Paar sind?â
âSie werden sich schon damit abfinden.â
Er verstand es nicht, dachte Jolie und biss sich auf die Lippen. Er wollte es nicht sehen. âIch schätze, es wird dich überraschen, wie sehr deine Familie mich hasst.â
âNichts, was meine Familie betrifft, überrascht mich wirklich. Im schlimmsten Fall werde ich sie einfach ignorieren.â
âIm Ernst?â
âSelbstverständlich. Die Familie Rees ist ausgesprochen gut darin, Dinge einfach nicht wahrzunehmen, die ihr nicht passen.â Unbekümmert lächelte er sie an. âDas ist manchmal gar nicht so schlecht, wenn man überleben will.â
âDas Problem ist nur, dass mein Ãberlebensmotto der Rückzug istâ, gab sie zurück. âUnd diese Verbindung ist eine Katastrophe.â
âDas stimmt nicht. Du hast etwas vergessenâ, widersprach er.
âUnd was?â
âDich und mich.â
Coles Haus war für Jolie noch ebenso beeindruckend wie beim ersten Besuch. Gemeinsam brachten sie die SüÃspeisen in die Küche und stellten den Champagner
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