(K)ein Mann fuer die Liebe
wirfst, damit wir in der Besprechung am Montag die Mitarbeiter informieren können. Kann ich auch einen Kaffee haben? Ich habe fast die ganze Nacht gearbeitet.â
Kopfschüttelnd griff Cole nach einer zweiten Tasse und schenkte seiner Schwester Kaffee ein. Entweder war Hannah von einem Projekt völlig begeistert, oder es lieà sie absolut kalt â MittelmäÃigkeit gab es für sie nicht. âIch werde es mir ansehenâ, versprach er.
Cole reichte Hannah die Tasse und schob ihr den Kuchenteller hinüber. Amüsiert beobachtete er, wie sie gegen den Impuls ankämpfte zuzugreifen. Doch Hannah hatte eine Schwäche für SüÃigkeiten und konnte letztendlich doch nicht widerstehen.
âWillst du zum Frühstück bleiben?â, erkundigte er sich. âWenn ja, solltest du wissen, dass ich Besuch habe. Im Moment schläft sie noch, aber sobald sie wach ist, werden wir ausgiebig frühstücken. Du bist herzlich eingeladen. Es würde mir sogar viel bedeuten, wenn du uns Gesellschaft leistest. Und ihr auch.â
Hannah, die gerade herzhaft in ein Himbeertörtchen beiÃen wollte, hielt mit offenem Mund in der Bewegung inne. Ganz langsam legte sie das Gebäck zurück. Dann wischte sie die Krümel von ihren Fingern.
âJolie Tannerâ, sagte sie tonlos. âDu hast Jolie Tanner hierher gebracht.â
Es bedurfte keiner hellseherischen Fähigkeiten, um das zu ahnen. Vermutlich hatte Hannah genügend Klatsch gehört, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.
âDies ist mein Hausâ, erwiderte er ungerührt. âWohin sonst sollte ich sie einladen?â
âLass mich überlegen ⦠in ein kleines, schäbiges Motel? Eine abgeschiedene Hütte in den Bergen? Du solltest dich schämen, den gleichen Fehler zu machen wie unser Vater.â
âIch bin keineswegs so wie unser Vater, Hannah, und das weiÃt du. Ich habe keine Frau und keine Kinder, die ich verletzen könnte. Mir steht jedes Recht zu, mit nach Hause zu nehmen, wen immer ich will. Und auÃerdem mache ich das nicht, um mich zu amüsieren. Ich liebe Jolie Tanner. Und ich will mein Leben mit ihr verbringen.â
âWie kannst du behaupten, sie zu lieben? Du kennst sie doch gar nicht.â
âSeit dem Lawinenunglück sehe ich sie regelmäÃig. Und ich liebe den Menschen, als den ich sie kennengelernt habe.â
âNein.â Entsetzt schüttelte Hannah den Kopf. âCole, nein. Wie kannst du uns das antun?â
âWas tue ich euch an? Das, was zwischen Vater und Rachel passiert ist, hat mit Jolie nichts zu tun. Sie hat ebenso darunter gelitten wie wir.â
âCole, es geht nicht.â
âWarum nicht? Verdammt, Jolie ist nicht ihre Mutter. Und ich bin nicht mein Vater.â Er schrie die Worte heraus und versuchte, seine Stimme zu zügeln. âWie lange sollen wir noch für die Fehler büÃen, die andere begangen haben?â, fragte er leiser. âSag es mir.â
âDu verstehst mich nicht. Natürlich möchte ich auch nach vorn schauen. Aber sobald ich Jolie sehe, werde ich an Rachel erinnert und daran, was sie unserer Familie angetan hat. Und was ist mit Mutter? Erwartest du wirklich, dass sie Jolie mit offenen Armen empfängt? Die Begegnung wird die alten Wunden wieder aufreiÃen, von denen sie gerade hofft, sie begraben zu haben. Sie wird Jolie Tanner niemals als ebenbürtige Partnerin für dich akzeptieren. Wie kannst du davor die Augen verschlieÃen?â
âVielleicht â¦â
âNein, Cole. Es gibt kein Vielleicht. Wenn du dich für Jolie und gegen die Familie entscheidest, wird Christina sich von dir erneut betrogen und gedemütigt fühlen. Das erträgt sie nicht. Dann wird sie die Rees Holding ruinieren, wie sie es immer angedroht hat. Dieses Mal wird sie es durchziehen, denn Daddy kann sie nicht mehr stoppen.â
âWirst du ihr dabei helfen, Hannah? Du weiÃt, dass sie für jede Entscheidung die Mehrheit braucht. Und meine Stimme wird sie ganz sicher nicht bekommen.â
âCole, bitte!â Es war der Hilferuf eines verzweifelten Kindes und er traf Cole mitten ins Herz. âTu das nicht. Zwing mich nicht, zwischen meinem Bruder zu wählen, den ich liebe, und meiner Mutter, die niemanden mehr hat, wenn ich sie auch noch verrate.â
âSo muss es nicht seinâ, widersprach Cole zornig. âWenn ihr vernünftig darüber
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