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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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noch nicht hundertprozentig, aber ich bin zumindest auf dem richtigen Weg. Ich bin dreieinhalb Jahre vor mir selbst weggelaufen. Ganz nebenbei habe ich mir in der Zeit eine Menge Lernstoff angeeignet, und jetzt bleibe ich am Ball.« So schnell ließ sie sich nämlich durch nichts mehr erschüttern. Sie hatte sich verändert, wollte sich endlich selbst beweisen.
    Kissy warf den Rest ihrer angeknabberten Waffel in den Abfallkorb. »Ich wünschte, ich hätte deinen Ehrgeiz.«
    »Den hast du, aber locker. Du teilst dir die Arbeit in der Galerie so ein, dass du nebenher Vorsprechtermine wahrnehmen kannst. Und abends besuchst du regelmäßig die Schauspielklasse. Die Rollenangebote kommen bestimmt noch, Schätzchen. Ich hab dich bei etlichen Leuten ins Gespräch gebracht.«
    »Ich weiß, und dafür bin ich dir sehr dankbar. Trotzdem muss ich die Tatsache akzeptieren, dass es vermutlich nichts wird.« Kissy wischte sich die Finger an ihren knappen pinkfarbenen Shorts. »Die Regisseure lassen mich bloß für dämliche Sexrollen vorsprechen, und das habe ich restlos satt. Ich bin eine ernsthafte Schauspielerin, Fleur.«
    »Das weiß ich doch«, meinte Fleur im Brustton der Überzeugung. Kissy – mit ihrem aufreizenden Schmollmund, dem Atombusen und einem Brombeerfleck am Kinn – war prädestiniert für die Rolle der schusselig-naiven Sexbombe.
    »Ich hab eine Gehaltserhöhung in der Galerie bekommen.« Es klang, als hätte sie sich ein ansteckende Krankheit eingefangen. »Vielleicht würde ich mich mehr anstrengen, wenn ich einen blöderen Job hätte. Das kommt davon, wenn man Kunstgeschichte im Nebenfach studiert. Für mich ist das so etwas wie ein sanftes Ruhekissen.« Ihre Augen glitten automatisch über einen gut aussehenden Collegestudenten, der an ihnen vorüberging. »Ich hab schon so viele Absagen kassiert, dass es mir allmählich bis Oberkante Unterlippe steht. Ich mache einen guten Job in der Galerie, und das wird honoriert. Vielleicht sollte ich mich damit erst mal zufriedengeben.«
    Fleur drückte ihre Hand. »Hey, was ist denn mit dir los? Denk mal positiv.«
    »Ich glaub, ich hab die Faxen dicke.«
    Fleur grauste vor der Vorstellung, dass Kissy die Segel streichen könnte, aber bei ihrer Vorgeschichte war sie die Letzte, die sich Kritik erlauben durfte. Sie erhob sich von der Bank. »Komm, wir gehen. Vielleicht können wir uns noch den Anfang von Butch Cassidy und Sundance Kid im Fernsehen anschauen, bevor wir uns für unsere Dates umziehen müssen.« Sie ließ ein weiteres Eishörnchen samt Serviette im Abfallkorb verschwinden.
    »Gute Idee. Wie viele hatten wir bis jetzt?«
    »Fünf oder sechs. Ich hab nicht mehr mitgezählt.«
    »Das bleibt doch unter uns, nicht?«
    »Bist du verrückt? Meinst du, alle Welt soll uns für pervers halten?«
    Sie verließen den Park, gefolgt von den anerkennenden Blicken zahlloser Männer.
     
    Das tägliche Jogging straffte Fleurs Muskulatur, und nachdem sich ihr Übergewicht verflüchtigt hatte, fühlte sie sich zunehmend begehrenswerter. Sie genoss den warmen Duschstrahl auf ihrem Körper, das Gefühl eines weichen, flauschigen Pullovers auf ihrer Haut – alltägliche Handlungen wurden zu sinnlichen Erfahrungen. Sie hungerte nach Zärtlichkeit, nach einem Mann, glatt rasiert, mit Bizeps und Haaren auf der Brust, der fluchte und auch schon mal ein Bier trank. Ihr Körper sehnte sich nach maskuliner Nähe, und als Teil ihrer persönlichen Optimierungstherapie begann sie, sich mit einem jungen Schauspieler namens Max Shaw zu verabreden, der in einer Off-off-Broadway-Inszenierung in einem Stück von Tom Stoppard spielte. Er war ein attraktiver, blond gelockter Hollywood-Beau mit dem einzigen Manko, dass er dauernd Sprüche klopfte oder von seinem »Handwerk« faselte. Sie hatten dennoch viel Spaß miteinander, und sie wollte ihn.
    Sie zog die Jeans und das schwarze Tanktop an, das sie für ihren vierundzwanzigsten Geburtstag bei Ohrbach’s im Sonderangebot erstanden hatte. Ursprünglich wollten sie zu einer Party, aber Fleur stöhnte, sie hätte eine anstrengende Woche hinter sich, und schlug vor, das Fest sausen zu lassen. Max war nicht blöd, und eine halbe Stunde später waren sie in seinem Apartment.
    Er goss ihr ein Glas Wein ein und setzte sich neben sie auf das Wasserbett, das auch als Couch diente. Der Duft seines Cologne irritierte sie. Männer sollten nach Seife und frischer Wäsche riechen. Wie Jake.
    Hastig wischte sie die Erinnerungen an ihren treulosen ersten

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