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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Fenchelkorn von seinem grauseidenen Hemdsärmel. »Da du so verdammt kritisch bist, wäre es vielleicht das Naheliegende, einen stinkreichen Freund zu bitten, ob er dir was leiht.«
    Sie strahlte ihn an. »Du würdest mir was leihen, nicht? Wenn ich dich darum bitte.«
    Er spitzte die Lippen. »Was du natürlich nicht tun wirst.«
    Sie lehnte sich über den Tisch und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. »Noch weitere Vorschläge?«
    »Mmmh … Peter vielleicht. Er hält große Stücke auf dich.«
    »Peter Zabel? Der Leadgitarrist von Neon Lynx? Wie soll der mir helfen?«
    »Na, hör mal, Kleines. Du hast andauernd irgendwelche Broker für ihn angerufen. Peter kann besser mit Geld umgehen als wir anderen. Er hat ein Vermögen in Edelmetallen und Aktien gemacht. Hat er dir denn keine Tipps gegeben?«
    Fleur fiel fast vom Stuhl. »Meinst du, ich hätte ihn ernst genommen?«
    »Fleur, Fleur, Fleur!«
    »Der Typ ist ein Vollidiot!«
    »Sein Banker sieht das bestimmt anders.«
    Eine weitere Woche verging, ehe Fleur den Mut fand, Peter auf das Thema anzusprechen und ihm ihre Situation ganz beiläufig zu schildern. »Was meinst du? Mal ganz hypothetisch gesprochen. Kann man mit nur fünftausend Dollar an der Börse investieren oder so?«
    »Das hängt davon ab, ob du verlieren kannst oder nicht«, meinte Peter. »Hohe Gewinne bedeuten hohe Risiken. Wir sprechen über Termingeschäfte – Devisen, Mineralöl, Weizen. Wenn Zucker einen Cent pro Kilo runtergeht, bist du deine Kohle unter Umständen los. Sehr riskant. Nachher bist du schlimmer dran als vorher.«
    »Ich dachte … Ja.« Hellauf entsetzt hörte sie sich selber sagen: »Damit komm ich klar. Erzähl mir, wie das mit den Börsengeschäften funktioniert.«
    Peter erklärte ihr die Grundlagen, und sie verbrachte jede freie Minute mit der entsprechenden Lektüre. Sie las The Journal of Commerce in der U-Bahn und schlief mit den Börsenberichten auf dem Kopfkissen ein. Ihre betriebswirtschaftlichen Seminare halfen ihr, aber hatte sie auch den Schneid, Nägel mit Köpfen zu machen? Nein. Trotzdem würde sie nicht kneifen.
    Auf Peters Rat hin investierte sie zweitausend in Sojabohnen, kaufte sich in Flüssiggas ein und legte nach reiflichem Studium der Wettervorhersagen den Rest in Orangensaft an. Florida wurde von gemeingefährlichen Frösten heimgesucht, die Sojabohnen verfaulten aufgrund heftiger Regenfälle, aber das Propangas schoss in die Höhe. Am Schluss hatte sie siebentausend gemacht. Dieses Mal investierte sie in Kupfer, Weizengrieß und erneut in Sojabohnen. Kupfer und Weizen fielen, aber die Sojabohnen brachten ihr einen Gewinn von neuntausend Dollar.
    Sie reinvestierte jeden Cent.
     
    Am ersten April bekam Kissy die Traumrolle der Maggie in einer Workshop-Produktion von Die Katze auf dem heißen Blechdach . Freudestrahlend berichtete sie Fleur diese Neuigkeit. »Und ich hatte schon aufgegeben! Dann rief mich dieses Mädchen aus meiner Schauspielklasse an. Sie erinnerte sich an eine Szene, die ich vorgesprochen hatte … Ich fass es nicht! Nächste Woche beginnen wir mit den Proben. Es gibt keine Gage, und da es eine kleine Produktion ist, wird auch niemand Wichtiges auftauchen, aber immerhin spiele ich wieder.«
    Sobald die Proben begannen, sah Fleur Kissy manchmal tagelang nicht, und wenn sie da war, war sie mit den Gedanken woanders. Sie hatte keinen einzigen Herrenbesuch, war völlig auf Enthaltsamkeit programmiert.
    »Ich speichere meine sexuelle Energie«, erwiderte Kissy auf ihre diesbezügliche Frage.
    Am Premierentag war Fleur dermaßen nervös, dass sie keinen Bissen herunterbekam. Hoffentlich hatte Kissy Erfolg! Ob man ihrem kleinen Flausche-Bunny von Zimmerkollegin die anspruchsvolle Rolle der Maggie überhaupt abnehmen würde, rätselte sie. Kissy gehörte in Soap-Operas, wohin sie allerdings partout nicht wollte.
    In Soho fuhr sie mit einem Lastenaufzug in eines der zugigen Lofts mit freiliegenden Rohren und abblätterndem Wandputz. Auf der kleinen Bühne stand lediglich ein großes Messingbett. Fleur versuchte sich einzureden, dass das Bett für Kissy ein gutes Omen wäre.
    Das Publikum bestand überwiegend aus arbeitslosen Schauspielern und Künstlern, ein Castingagent war anscheinend nicht dabei. Ein bärtiger Typ, der nach Leinöl stank, lehnte sich über die Stuhlreihe zu ihr vor. »Und, sind Sie eine Freundin von der Braut oder vom Bräutigam?«
    »Ähm … der Braut«, erwiderte sie.
    »Das dachte ich mir. Hey, ich mag Ihre

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