Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)
»Pass auf. Akt eins, erste Szene.« Sie tippte munter drauflos. »Na, mach schon, Jake. Wie sieht das Bühnenbild aus?«
»Nerv mich nicht.«
»Nerv … mich … nicht.« Sie tippte die Wörter. »So fängt ein typischer Koranda-Dialog an – knallhart und frauenfeindlich. Was weiter?«
»Hör auf damit, Fleur!«
»Hör … auf … damit, Fleur. Der Name ist Mist. Erinnert an eine Frau, die du kennst.«
» Schluss jetzt!« Er schoss durch den Raum. Knallte mit der Hand auf die Tasten. »Das findest du wohl sehr witzig, was?«
Die Maske des Bird Dog fiel von ihm ab, und sie bemerkte die Verzweiflung unter seinem Zorn. »Es ist nicht witzig«, sagte sie weich. »Es ist deine Arbeit.«
Er rührte sich nicht. Dann hob er seine Hand und strich ihr übers Haar. Sie schloss die Augen. Er schnellte herum und lief in die Küche. Sie hörte, wie er sich Kaffee nahm. Mit zitternden Fingern riss sie das Papier aus der Schreibmaschine. Jake trat zu ihr, einen Kaffeebecher in der Hand. Sie spannte ein frisches Blatt ein.
»Was machst du da?« Er klang abgespannt.
Sie tat einen gepressten Atemzug. »Du wirst heute mit dem Schreiben anfangen. Ich lasse mich nicht länger vertrösten. Ist das klar?«
»Unser Deal ist geplatzt.« Er klang frustriert. »Ich ziehe wieder aus.«
»Das kannst du halten, wie du willst. Aber wir haben einen Vertrag, und den hast du zu erfüllen«, setzte sie sich über seine pessimistische Stimmung hinweg.
»Das ist dir wohl am allerwichtigsten, was? Du und deine Scheißagentur«, versetzte er dumpf.
Sie ließ sich nicht provozieren. »Du fängst heute mit dem Schreiben an.«
Er trat hinter sie, stellte die Kaffeetasse ab und legte ihr behutsam die Hände auf die Schultern. »Ich glaube nicht.«
Er strich ihre Haare beiseite und presste seinen Mund auf die sensible Zone hinter ihrem Ohr. Sein warmer Atem und die sanfte Berührung seiner Lippen auf ihrer Haut waren himmlisch erregend. Für die Dauer eines Herzschlags ließ sie sich von ihren Emotionen treiben. Einen Wimpernschlag lang …
Er schob die Hände unter ihren Pullover und glitt über die nackte Haut zu den spitzenbesetzten Körbchen ihres BHs. Spielte durch die Seide hindurch mit ihren Brustknospen. Seine Berührung tat gut. Ein süßes Prickeln durchströmte ihren Körper. Er öffnete den Vorderverschluss ihres BHs und schob die Cups beiseite. Streifte ihr den Pullover hoch und entblößte ihre Brüste, worauf das Blut wie glutheiße Lava durch ihre Venen pulste. Er drückte ihre Schultern gegen den Schreibtischstuhl, streichelte mit seinen Daumen ihre aufgerichteten Spitzen. Seine Lippen glitten von ihrem Ohrläppchen zu ihrer Halsbeuge. Er war ein erfahrener Verführer, der mit ihrem Körper spielte und ihre erogenen Zonen stimulierte, als folgte er den Anweisungen eines Sexhandbuchs.
Er wollte sie auf billige Art und Weise kaufen!
Fleur schob seine verführerisch manipulativen Hände weg und zog den Pullover hinunter. »Elendes Miststück.« Sie sprang auf. »Aber das hast du dir zu einfach vorgestellt.«
Er starrte an ihr vorbei an die Wand, innerlich verschlossen. »Dräng mich nicht.«
Sie war wütend auf sich selbst, weil sie ihm beinahe nachgegeben hätte, wütend auf ihn und unendlich traurig. »Der Kreis schließt sich«, murmelte sie. »Du hast den Bird Dog zu lange gespielt, er höhlt dich von innen her aus, nimmt dir den letzten Rest Persönlichkeit, den du noch hast.«
Er stapfte durch den Raum, riss die Tür auf.
Sie umklammerte die Schreibtischkante. »Diese billigen Schundfilme zu drehen ist freilich einfacher, als ein erfolgreiches Stück zu schreiben.«
»Verschwinde.«
»Mister Unfehlbar, es stinkt zum Himmel!« Sie sank abermals auf den Stuhl. Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie Schwierigkeiten hatte, die Schreibmaschine zu bedienen. »Akt eins, erste Szene, verdammt noch mal …«
»Du bist wahnsinnig.«
»Akt eins, erste Szene. Wie lautet die erste Zeile?«
»Du bist nicht mehr bei Verstand!«
»Na komm schon, du weißt genau, worum es in dem Stück geht.«
» Es wird kein Stück!« Er schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. »Sondern ein Buch! Ich muss über Vietnam schreiben.«
Sie atmete tief durch. »Ein Buch über den Vietnamkrieg? Das passt prima in die Bird-Dog-Schiene.«
»Du hast keine Ahnung«, versetzte er leise.
»Dann klär mich auf.«
»Du warst nicht dabei. Du würdest es nicht begreifen können.«
»Du bist einer der besten amerikanischen Dramatiker. Erklär es mir
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