Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)
so gemeint.«
Belinda ließ den kleinen Quirl los. »Ich glaube, ich bin momentan keine gute Gesprächspartnerin. Besser, du lässt mich erst mal allein.«
Fleur sank auf den Stuhl ihr gegenüber. »Du warst großartig. Nur weil du eine undankbare Tochter hast, musst du dich nicht selbst bestrafen. Ich brauche dich doch, sehr sogar.«
Belinda spähte in ihren Drink. »Du brauchst mich nicht, Baby. Offenbar habe ich dich zu Dingen genötigt, die du eigentlich nicht machen willst.«
»Das stimmt nicht.«
Belinda sah auf, ihre Augen schwammen in Tränen. »Ich liebe dich so sehr. Ich will doch nur das Beste für dich.«
Fleur fasste die Hand ihrer Mutter. »Weißt du noch, was du früher immer gesagt hast? Dass wir unzertrennlich sind, so als wären wir eine Person und nicht zwei.« Ihr versagte die Stimme. »Wenn du glücklich bist, bin ich auch glücklich. Ich war nur verwirrt, das ist alles.« Sie lächelte zaghaft. »Komm, wir fahren ein bisschen spazieren. Unterwegs diskutieren wir das mit der Paramount.«
Belinda senkte den Kopf. »Lass mich nicht hängen, Baby. Das könnte ich nicht verkraften.«
»Um Himmels willen, was redest du da! Komm jetzt. Lass uns von hier verschwinden.«
»Bist du sicher?«
»Ganz sicher.«
Belinda lächelte unter Tränen und stand auf. Fleur stieß mit ihrer Hüfte an den Tisch, woraufhin Belindas Drink über den Glasrand schwappte. Erst da registrierte sie, wie voll der Whiskybecher war. Belinda schien ihn nicht einmal angerührt zu haben.
Nach einer Woche Iowa hatte Jake am Sonntag seinen ersten freien Tag. Er schlief lange, ging joggen und duschte nachher ausgiebig. Als er aus der Dusche stieg, klopfte es an der Tür. Er schlang sich ein Badetuch um die Hüften und öffnete die Zimmertür. Es war Belinda.
Sie trug ein schlichtes, lavendelblaues Wickelkleid und schwenkte eine große, weiße Papiertüte. »Frühstück gefällig?«
Warum eigentlich nicht?, dachte er mit einem Hauch von Resignation. »Ist da auch Kaffee drin?«
»Stark und schwarz.«
Er bedeutete ihr einzutreten. Sie schob den »Nicht Stören«-Hinweis von außen über die Klinke, schloss die Tür und zauberte zwei Styroporbecher aus der Tüte. Als sie ihm einen reichte, roch er ihr Parfüm. Belinda war eine ungeheuer faszinierende Frau, schoss es ihm durch den Kopf. Apart, niveauvoll, mit der gewissen Lebensreife und Erfahrung.
»Hältst du dich selbst für einen Rebellen, Jake?«
Er zog den Plastikdeckel ab und warf ihn in den Papierkorb. »Darüber hab ich ehrlich gesagt noch nie nachgedacht.«
»Ich glaube schon.« Sie setzte sich auf den einzigen Stuhl und schlug die Beine übereinander, wobei ihr Wickelrock sich über den Knien auseinanderschob. »Du bist ein Rebell. Du lebst nach deinen eigenen Regeln. Auch das ist etwas, was ich an dir bewundere.«
»Gibt es denn noch mehr?« Er grinste, um dann festzustellen, dass sie todernst war.
»Oh ja. Erinnerst du dich noch an deine Verfolgungsjagd in Devil Slaughter ? Ich war hin und weg! Ich liebe dieses Einer-gegen-Alle. Solche Filme hätte Jimmy sicher auch gemacht, wenn er noch lebte.«
»Jimmy?« Er stopfte die Kissen ans Kopfende und lehnte sich davor.
»James Dean. Du hast mich immer an ihn erinnert.« Sie stand auf und glitt hinüber zum Bett. Im weichen Dämmerlicht himmelte sie ihn aus blauen Tiefen an. »Ich bin so einsam«, flüsterte sie. »Soll ich mich für dich ausziehen?«
Ihre Direktheit war erfrischend, zumal er die ständigen Spielchen restlos satt hatte. »Möchtest du es denn?«
»Ich möchte, dass es dir Spaß macht.« Sie setzte sich auf den Rand des Bettes und neigte sich zu ihm, um ihn zu küssen. Als ihre Lippen sich fanden, legte sie ihm die Hände auf die Schultern und begann, sanft seine Arme zu massieren. Dabei küsste er sie glutvoller und streichelte ihre Brust durch das seidige Material hindurch. Schnell löste sie sich von ihm und begann an ihrem Oberteil herumzunesteln.
»Hey, langsam«, sagte er weich.
Verdutzt blickte sie zu ihm auf. »Möchtest du mich denn nicht nackt sehen?«
»Wir haben noch den ganzen Tag Zeit.«
»Du sollst deinen Spaß haben.«
»Dazu gehören immer zwei.« Jake schob sich auf sie und glitt mit der Hand unter ihren Rock.
Als Belinda seine Hand auf ihrem Schenkel spürte, sah sie unwillkürlich die Szene vor sich, in der Bird Dog mit der wunderschönen Engländerin herummachte. Er hatte sie von ihrem Pferd in seine Arme gerissen und mit den Händen ihren Körper abgetastet, auf
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