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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Basketballtraining und hatte noch einen Abstecher in die Aula der Universität gemacht, wo die Proben für eine Theateraufführung liefen. Sie stand auf der Bühne – eine zierliche, anschmiegsame Brünette und das schönste Mädchen, das er je gesehen hatte. Er hatte noch am selben Abend mit ihr ausgehen wollen, woraufhin sie ihm erklärte, dass sie für Sportfanatiker nichts übrig habe. Ihre Abfuhr machte die Sache noch reizvoller für ihn. Von da an hatte er sich nach dem Training häufiger in dem Aulabereich herumgetrieben. Sie ignorierte ihn weiterhin. Er fand heraus, dass sie im nächsten Semester ein Seminar für kreatives Schreiben belegen wollte, und schrieb sich heimlich ebenfalls ein. Das war ein Wendepunkt in seinem Leben.
    Er schrieb über die Typen, auf die er bei seinen Aushilfsjobs in Clevelands Arbeiterkneipen gestoßen war. Die Petes und Vinnies, die ihm den Vater ersetzt hatten, Männer, die sich nach seinen Hausaufgaben erkundigten und ihn zur Rede stellten, wenn er wieder einmal den Unterricht geschwänzt hatte. Die ihn herausgeboxt hatten, als er als Jugendlicher ein Auto geknackt hatte und von der Polizei aufgegriffen worden war.
    Die Formulierungen sprudelten aus ihm heraus, und der Professor war beeindruckt. Das Entscheidende jedoch war, dass Liz ihn endlich erhörte. Weil ihre Familie steinreich war, fand sie seine bescheidene Herkunft faszinierend. Sie lasen Gibran und liebten sich. Allmählich fiel der Schutzwall, hinter dem er sich verschanzt hatte, und er öffnete sich ihr. Sie wollten unbedingt heiraten, obwohl er erst neunzehn war und sie zwanzig. Ihr Vater drohte damit, Liz den monatlichen Scheck zu sperren, woraufhin sie ihm erklärte, sie wäre schwanger. Daddy scheuchte sie zu einer Blitzhochzeit auf das Standesamt in Youngstown. Als er entdeckte, dass sie gar nicht schwanger war, stellte er die monatlichen Zahlungen ein. Jake arbeitete daraufhin länger in der Kneipe, wenn er nicht bei Vorlesungen oder beim Basketballtraining war.
    Ein neuer Assistent fing bei den Theaterwissenschaften an, und wenn Jake spätabends nach Hause kam, saß Liz mit dem jungen Dozenten an dem grauen Resopaltisch und diskutierte über den Sinn des Lebens. Eines Nachts erwischte er die beiden zusammen im Bett. Liz weinte und bettelte, Jake möge ihr verzeihen. Sie beteuerte, sie hätte Langeweile, weil sie nicht mal das Geld für eine Kinokarte besäße. Jake verzieh ihr.
    Zwei Wochen später erwischte er sie dabei, wie sie es vor den Umkleidespinden mit einem seiner Teamkollegen trieb. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Ihre Gunst hatten vor ihm vermutlich schon Legionen von Typen genossen. Er nahm die Schlüssel von ihrem Mustang, brauste nach Columbus und trat in die Armee ein. Die Scheidungspapiere erreichten ihn in Da Nang. Vietnam sollte ihn für immer verändern.
    Als er Sunday Morning Eclipse verfasste, hatte ihn das Gespenst Liz wieder eingeholt. Sie war eine Heimsuchung, flüsterte ihm Beteuerungen ins Ohr von Unschuld und doppelter Moral. Sie war Lizzie. Lizzie mit ihrem offenen, unschuldigen Gesicht und dem Herzen einer Schlampe, die keinerlei Ähnlichkeit mit dem hoch gewachsenen, zauberhaften Mädchen hatte, das neben ihm joggte.
    »Ich hab mich in dir getäuscht. Du wirst eine fantastische Lizzie«, schwindelte er. »Du musst nur an dich selbst glauben.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Mein voller Ernst.« Mit einer hastigen Geste strich er ihr übers Haar. »Du bist ein tolles Mädchen, Flower Power. Wenn ich eine Schwester hätte, müsste sie so sein wie du. Vielleicht nicht ganz so clever und gut gebaut.«

11
     
    Jake beobachtete, wie Belinda nach und nach jeden Mann auf dem Set für sich einnahm, angefangen von der Crew über Dick Spano bis hin zu ihm selbst. Sie war immer da, wenn man sie brauchte. Sie ging die Textpassagen mit den Schauspielern durch, scherzte mit den Bühnenarbeitern und massierte Johnny Guys steifen Nacken. Sie kochte Kaffee, frotzelte über ihre Ehefrauen und Freundinnen und baute ihre Egos auf.
    »Die Veränderungen, die du an DeeDees Monolog vorgenommen hast, sind schlicht genial«, erklärte sie Jake im Juni, ihrem zweiten Drehmonat. Inzwischen waren sie zum kollegialen Du übergegangen. »Das geht tief unter die Haut.«
    »Ist doch halb so wild, Ma’am.«
    Sie musterte ihn eindringlich. »Ich meine es ernst, Jake. Du hast genau den richtigen Nerv getroffen. Als DeeDee sagte, ›ich gebe auf, Matt. Ich gebe auf‹, habe ich angefangen zu weinen. Dafür

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