Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)
Augen bohrte.
Er vergrub den Kopf in ihrem Nacken, schob seine Finger in ihre Haare und begann, sich behutsam in ihr zu bewegen. Sie erschauerte. Ihre Fingernägel bohrten sich in seine Schulterblätter.
Er hörte sofort auf. »Tut es weh?«
»Nein«, stöhnte sie. »Bitte …«
Er richtete sich über ihr auf, betrachtete ihr Gesicht. Sie hielt die Augen geschlossen, ihre Lippen waren leicht geöffnet, nicht vor Schmerz, sondern vor Verlangen. Er spannte die Lenden an und stieß tief und lange in sie. Einmal … zweimal … Und beobachtete, wie sie ekstatisch zusammenzuckte.
Er streichelte sie mit besänftigenden Fingern. Schließlich schlug sie die Augen auf und schaute ihn verklärt an. Sie murmelte etwas Unverständliches und lächelte zu ihm auf. »Fantastisch«, wisperte sie.
Er lachte entspannt. »Schön, dass es dir gefallen hat.«
»Ich hatte keine Ahnung, dass es so … so …«
»Langweilig werden würde?«
Sie kicherte.
»Eintönig?«, schlug er vor.
»Ich suche noch nach dem passenden Begriff.«
»Wie wär’s mit …«
»Grandios«, versetzte sie. »Bombastisch.«
»Flower?«
»Ja?«
»Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast, aber wir sind noch nicht ganz fertig.«
»Wir sind noch nicht …« Sie machte große Augen. »Oh.«
»Das … das wusste ich nicht«, stammelte sie verlegen. »Ich wollte dir nichts vorenthalten oder so. Ich meine … ich …« Ihr versagte die Stimme.
Er knabberte an ihrem Ohrläppchen. »Wenn du möchtest, kannst du jetzt einschlafen«, hauchte er. »Ein Buch lesen oder so.« Erneut begann er, sich rhythmisch in ihr zu bewegen. Eben noch entspannt und befriedigt, wurde sie zunehmend wieder erregt. Sie war anschmiegsam und sinnlich, einfach süß …
»Oh«, wisperte sie. »Mir kommt es schon wieder, nicht?«
»Kleine Schnellmerkerin.«
Augenblicke später wurden sie gemeinsam in die himmlischen Sphären der Glückseligkeit katapultiert.
14
»Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?«
»Reg dich ab, Bird Dog.« Fleur war um kurz nach zwei in der Frühe aufgewacht und hatte festgestellt, dass sie allein im Bett lag. Sie hatte ihr Höschen angezogen und Jakes schwarzes Sweatshirt und war in die Küche gelaufen, wo er ein Schälchen Eiskrem in sich hineinlöffelte. Sobald er sie sah, ging er hoch wie eine Rakete. Seitdem stritten sie.
»Du hättest es mir vorher sagen müssen.« Er stellte das Schälchen ins Abwaschbecken und ließ Wasser darüber laufen.
»Ach ja? Du bist der geborene Selbstdarsteller. Wenn du erwachsen bist, solltest du Schriftsteller werden. Das wär’s doch, oder? So mit fünfzig, wenn du als Filmstar keinen Blumentopf mehr gewinnen kannst, hmm?«
»Hör auf, du Klugschwätzerin. Es war nicht richtig, Flower, dass du mich beschwindelt hast.«
Sie lächelte zuckrig. »Skrupel, dass ich dir morgen früh nicht mehr in die Augen sehen wollte?« Sie fand sich richtig schlagfertig. Und wünschte sich im Stillen, dass er endlich zu streiten aufhörte und sie küsste. Wahllos riss sie irgendwelche Schubfächer auf und wühlte darin nach einem Haargummi.
»Verdammt, Flower! Ich wäre doch nie so grob gewesen.«
»Das war grob? Willst du mich verscheißern? Dabei hätte ich glatt einschlafen können.« Sie fand ein Gummi, band ihre Haare zu einem straffen Pferdeschwanz zusammen. Und spazierte durch den Wohnraum, wo sie sich eine Hand voll Kerzen vom Tisch nahm.
Er folgte ihr wie einem Kind, auf das man achtgeben musste. »Was machst du da?«
»Ich möchte ein Bad nehmen.«
»Um drei Uhr morgens?«
»Na und? Ich bin verschwitzt.«
Er entspannte sich zusehends. »Ach? Wie kommt’s?« Er setzte das großspurige Grinsen auf, das sie ihm ebenso gern aus dem Gesicht geprügelt hätte, wie sie es zum Küssen süß fand.
»Du bist hier der Fachmann. Also überleg mal scharf.« Sein Sweatshirt bedeckte ihr Höschen nicht ganz, als sie mit wiegenden Hüften an ihm vorbeiging.
Sie stellte die Kerzen um den Wannenrand, zündete sie an und goss großzügig Schaumbad aus einer Karaffe in den Wasserstrahl. Es sah nicht nach Jake aus, kombinierte sie mit einem Anflug von Eifersucht. Zumal sie jede einzelne Frau hätte umbringen können, mit der er jemals ein Date gehabt hatte.
Während die Wanne sich füllte, steckte sie den Pferdeschwanz zu einem losen Knoten hoch. In ihrem Make-up-Täschchen hatte sie ein paar Clips gefunden. Egal, was Jake ihr einzureden versuchte, sie bereute nichts. Ihr Leben war zwar weitgehend fremdbestimmt, dieses Mal
Weitere Kostenlose Bücher