Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)
mit.«
Er kam auf sie zu, und ihr fiel siedendheiß ein, dass sie nicht am Set waren. Das hier war echt und keine Fiktion. Bevor sie sich wegducken konnte, war er bei ihr. Stemmte sie mit den Lenden vor das kühle Glas. Umklammerte mit den Händen ihre Oberarme. »Komm, Kleines«, flüsterte er. »Zeig mal, was du drauf hast.«
Er senkte den Kopf, brachte seinen Mund auf ihren. Knabberte mit den Zähnen an ihrer Unterlippe, bis sie sich ihm öffnete. Sie schmeckte Whiskey und wusste, das hier war Jake. Seine Hände glitten unter ihr Kleid und zu ihrem Höschen. Er schob es nur so weit hinunter, dass er ihren Po umschließen konnte. Als er sie glutvoll an sich riss, löste Fleurs aufgesetzte Souveränität sich in Wohlgefallen auf.
Er schob ihr Kleid höher, und die Verschlussleiste seiner Jeans rieb an ihrem entblößten Bauch. Er war grob zu ihr, und es ging alles viel zu schnell. Sie sehnte sich nach leiser Musik und duftenden Blumengebinden. Nach Sinnlichkeit und Hingabe und nicht nach brutaler Nötigung. Sie stemmte die Arme gegen seine Brust. »Hör auf.«
Sein scharfer Atem streifte ihr Ohr. »Willst du kneifen? Du wolltest doch, dass ich dich wie eine Frau nehme.«
»Wie eine Frau, aber nicht wie ein billiges Flittchen.« Der zärtliche Geliebte aus ihren Träumen entpuppte sich als Sexmonster. Sie riss sich von ihm los und stolperte zur Haustür. Sie wollte einfach nur weg, bevor sie in seinem Beisein in Tränen ausbrach. Verdammt, wo war bloß ihre Handtasche? Sie brauchte die Autoschlüssel. Als sie hektisch herumschnellte, sah sie, dass er den Telefonhörer abnahm.
Der geile Macho war schlagartig verschwunden. Er wirkte müde und bedrückt. Sie beobachtete ihn, trotz ihres verletzten Herzens um Unvoreingenommenheit bemüht. Plötzlich wurde er so durchschaubar wie die Glaswände in seinem frei schwebenden Bungalow.
Er klang geschäftlich. »Haben Sie für heute Nacht noch ein Zimmer frei?«
Sie schlenderte zu ihm. Autoschlüssel und Handtasche waren mit einem Mal nicht mehr wichtig.
Um sie nicht anschauen zu müssen, fixierte er den Kamin. »Ja, ausgezeichnet. Nein, nur für eine Nacht …«
Sie nahm ihm den Hörer aus der Hand und legte ihn auf die Gabel.
Scheinbar unerschütterlich streifte er die Maske der Distanziertheit über wie ein schlecht sitzendes Filmkostüm. »Reicht es dir immer noch nicht?«
Sie senkte den Blick in seinen. »Nein«, sagte sie weich. »Ich will mehr.«
Eine kleine Ader pulste an seiner Halsbeuge. »Du weißt nicht, was du da tust.«
»Für einen Weltstar lieferst du eine verdammt miese Vorstellung ab. Der schlimme Finger Bird Dog Caliber bemüht sich verzweifelt, das gute Girlie abzuschmettern.«
Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. »Lass mich allein.«
»Du hast Bammel, was?«
»Ich fahr dich zum Hotel.«
»Du willst mich«, entgegnete sie. »Mach mir doch nichts vor.«
Er mahlte mit den Kiefern, während er betont gleichmütig meinte: »Wenn du erst mal darüber geschlafen hast …«
»Ich will hier schlafen.«
»Ich hol dich morgen im Hotel ab, und dann frühstücken wir zusammen, okay?«
Ihre Lippen formten sich zu einem aufreizenden Schmollmund. »Au fein, Onkel Jake, das klingt super. Kaufst du mir dann auch einen Lolly?«
Seine Miene verdunkelte sich. »Teufel noch, was willst du eigentlich von mir?«
»Ich möchte, dass du aufhörst, den großen Beschützer für mich zu spielen.«
»Verdammt, du bist noch ein halbes Kind! Du brauchst einen Aufpasser.«
»Dieses Kindergesülze wird langsam langweilig, Jake. Echt ätzend.«
»Geh, Fleur. Bitte. Es ist besser für dich.«
Allmählich reichte es ihr, dass alle nur ihr Bestes wollten, vor allem Jake. »Das entscheide ich ganz allein.« Das Herz lag ihr auf der Zunge. »Ich möchte, dass du mich verführst.«
»Kein Interesse.«
»Du lügst.«
In diesem Moment schwante ihr, dass sie gewonnen hatte. Er hob den Kopf, presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. »Also gut. Dann lass dich überraschen.« Er fasste ihren Arm und zog sie durch den Raum zu einer Rampe, die nach oben führte. Sie stolperte hinter ihm her, durch einen gemauerten Bogen und dann eine weitere Rampe hinauf. Grundgütiger, hatte er es immer so eilig? »Jake …«
»Behalt’s für dich, okay?«
»Ich möchte …«
»Ich aber nicht.«
Er führte sie in sein Schlafzimmer, mit dem gigantischsten Bett, das sie je gesehen hatte. Es stand auf einer erhöhten Plattform unter einem riesigen Oberlicht. Er
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