Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)
herausgeschnitten wird. Fünf Minuten in der Karriere deines kostbaren Glitter Baby. Vögel meine Tochter, Koranda, damit Babys Karriere in trockenen Tüchern ist. Das ist es doch, oder?«
Fleur spürte einen schmerzhaften Stich in der Magengegend.
»Sei nicht so garstig«, fauchte Belinda. »Immerhin hab ich deinen Film gerettet.«
»Der Film war nie ernsthaft in Gefahr.«
»Für mich sah es anders aus. Also hab ich getan, was ich tun musste.«
»Okay, okay. Du hast mir deine Tochter quasi auf dem Silbertablett serviert, damit sie Mommys magische Schlafzimmerkur kennen lernt. Sag mir eins, Belinda. Ist das deine Masche? Testest du die Liebhaber deiner Tochter immer zuerst selbst? Ob sie auch deinen hohen Ansprüchen genügen, bevor sie mit Baby in die Federn dürfen?«
Vor Fleurs Augen drehte sich alles.
Jakes erschütternder Kommentar durchschnitt die Luft. »Verdammt noch mal, du bist keine Frau, du bist eiskalt und berechnend, ein blutsaugender Vampir!«
»Ich liebe meine Tochter.«
»Blödsinn. Du kennst sie nicht einmal. Du liebst nur dich selbst.« Er wirbelte herum und bemerkte Fleurs Spiegelbild.
Fleur stand zu Stein erstarrt. Ihr Brustkorb schmerzte, als lasteten zwei Mühlsteine auf ihren Rippen, die ihr die Luft abdrückten. Ihr wurde schwarz vor Augen.
Sofort war Jake bei ihr. »Flower …«
Belinda zog scharf den Atem ein. »O mein Gott. Mein Baby.« Sie lief zu Fleur und umklammerte ihre Arme. »Es wird alles gut, Baby.«
Tränen stürzten über Fleurs Wangen. Sie riss sich los und stolperte blindlings zurück, als wäre ihre Mutter eine grässliche Bestie, die sie zu verschlingen suchte. »Fass mich nicht an. Das gilt auch für dich, Jake!«
Ein Muskel in Belindas Kinnpartie zuckte. »Baby … Ich kann dir alles erklären. Ich wollte dir bloß helfen. Ich musste … Kapierst du das nicht? Du hättest uns alles ruinieren können – deine Karriere, unsere gemeinsamen Pläne, unsere Träume. Du bist jetzt berühmt. Für dich gelten andere Spielregeln. Sieh es doch ein!«
»Halt den Mund!«, schluchzte Fleur. »Du bist so gemein. Dreckspack, alle beide.«
»Bitte, Baby …«
Fleur schlug ihrer Mutter mitten ins Gesicht. Belinda schrie auf und wich zurück.
»Fleur!« Jake stürzte zu ihr.
Sie biss die Kiefer aufeinander und fauchte ihn an: »Bleib weg.«
»Fleur, sei doch vernünftig.« Er streckte begütigend die Hand nach ihr aus, da rastete sie aus. Sie schrie, boxte, trat nach ihm … Grundgütiger, am liebsten hätte sie ihn eiskalt umgebracht. Er suchte sie bei den Armen zu packen, doch sie riss sich los und stürmte aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Etliche Gäste blickten ihr pikiert nach, als sie durch das Foyer rannte und die Eingangstür hinter sich zuknallte.
Ein heftiger Regenguss klatschte auf sie herunter. Sie wünschte, es wäre Eis gewesen, messerscharfe Eisgraupel, die sie in winzige Fleisch- und Knochenfetzen zerhackt und im Rinnstein fortgespült hätten. Sie raffte den nassen Rock hoch und lief die geschwungene Auffahrt hinunter. Die Riemchen ihrer Sandalen schnitten ihr in die Knöchel, und die Ledersohlen rutschten auf dem nassen Untergrund, aber das war ihr egal. Sie lief über den Rasen in Richtung Tor.
Er war ihr gefolgt und rief ihren Namen, weshalb sie ihre Flucht noch beschleunigte. Die tropfnassen Haare schlugen ihr ins Gesicht. Fluchend schloss er zu ihr auf. Schließlich packte er sie bei der Schulter und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie stolperte über die nasse Seide und riss ihn mit sich zu Boden, genau wie damals bei ihrem ersten Drehtag vor dem Farmhaus.
»Beruhige dich, Flower. Bitte, komm zur Vernunft.« Er zog sie auf dem durchweichten Gras an sich. Seine Finger woben sich in ihre nassen Haare, sein Atem ging rau und stoßweise. »Du kannst doch nicht einfach so gehen. Komm, ich bring dich nach Hause und erklär dir alles.«
Und sie hatte sich ernsthaft eingebildet, er hätte sie in jener Nacht begehrt. Das kurze Stretchkleid und der hautfarbene Body und die schimmernden Goldreifen, die an ihren Ohren baumelten … Das alles war Belindas Plan gewesen. Ihre Mutter hatte es geschickt eingefädelt, dass sie in der entsprechenden Aufmachung bei ihm auftauchte. »Nimm die Finger weg!«
Er verstärkte seinen Griff und drehte sie so, dass sie ihn anschauen musste. Sein Jackett war klatschnass und verdreckt. Dünne Rinnsale rannen über seine markanten Schläfen. »Hör mir zu. Du kennst die ganze Geschichte noch nicht.«
Sie mahlte
Weitere Kostenlose Bücher