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Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Peterson
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Mutter Lori und dem sechzehnjährigen Steve an. Lori muss heimfahren. Sie weint und gesteht unter Tränen, dass sie alles nur für ihre Kinder getan habe. Die Menge applaudiert.
    Bald müsste Jack nach Hause kommen. Ich gestehe meinen Freundinnen, dass ich so nervös bin wie bei einem ersten Date. Auch beim ersten Treffen möchte man am liebsten alle Formalitäten überspringen und gleich zum vertraulichen Teil übergehen, bei dem man ganz man selbst sein kann. Ich erzähle auch von der Chemie zwischen uns, die gleich am ersten Abend zu stimmen schien. Oder hatte ich mir das alles nur eingebildet?
    »Bestimmt nicht«, meint Anna, »die Chemie stimmt entweder oder eben nicht.«
    »Du hast einen ziemlichen Narren an ihm gefressen, nicht wahr?«, fragt Susie.
    Ich nicke. »Wahrscheinlich wäre es einfacher gewesen, wenn ich mir einen weiblichen Untermieter gesucht hätte«, sage ich lächelnd.
    Immer wieder huscht mein Blick zur Eingangstür.
    »Der kommt bestimmt noch lang nicht«, erklärt Susie. Ich zwinge mich, ruhig zu bleiben, doch es funktioniert nicht. Ich ertappe mich dabei, wie ich die Ausgabe einer seriösen Wochenzeitschrift über ein Promi-Klatsch-Magazin schiebe. Anna schüttelt den Kopf und nimmt sie mir aus der Hand.
    »Was macht sie da?«, erkundigt sich Anna bei Susie, als ich eine herumliegende CD in den Schrank stopfe.
    Im Vorfeld von Jacks Einzug habe ich alles versteckt oder weggeworfen, was auf mein einsames Leben hinweisen könnte – wie zum Beispiel das Hühnergericht für Singles in meiner Kühltruhe. Auch ein paar mit Blumen bedruckte Geschirrtücher sind verschwunden. Sie werden erst nach Jacks Auszug nach Weihnachten wieder ihre Blütenpracht entfalten dürfen.
    Anna und Susie helfen mir bei der Durchsicht meiner CDs.
    »Was machen wir mit Best of Carly Simon ?«, fragt Anna.
    »In den Schrank.«
    »Enrique Iglesias?«
    »In den Schrank!«, rufen wir unisono.
    »Aber eigentlich mag ich ihn«, wendet Susie ein.
    »Ich auch«, gebe ich zu.
    »Unmöglich!« Anna greift sich die CD.
    Als Nächstes durchforsten wir meine DVD-Sammlung. Die Mädels konfiszieren Zeit der Zärtlichkeit , Mamma Mia! , Footloose und ...
    »Was ist mit Der Duft von Lavendel ?« Seufzend hält Anna die Box hoch.
    Ich muss lachen.
    »Du könntest Jack doch vorschlagen, den Film gemeinsam an einem gemütlichen Abend zu Hause anzuschauen«, meint Susie.
    Himmel, ich hätte auch das Bad überprüfen sollen! Aber ich war ja so damit beschäftigt, Jacks Schlafzimmer gemütlich herzurichten, dass ich alles andere darüber vergessen habe. Aus den Spiegelschränken über dem Waschbecken entfernen wir Tampon-Schachteln und eine ungeöffnete Kondom-Packung.
    »Wer weiß, vielleicht kommen sie ja demnächst wieder zum Einsatz«, kichert Anna.
    Susie verstaut die peinlichen Dinge in einer Frotteetasche, während Anna mir eine Tube mit Creme gegen Pilzinfektionen im Intimbereich entgegenhält.
    »Gott sei Dank, dass du die entdeckt hast!«, rufe ich und nehme sie an mich.
    »Und das hier soll Jack doch sicher auch nicht gleich frühmorgens zu Gesicht bekommen, oder?« Susie grinst und packt meinen Damenrasierer in die Tasche.
    »Den brauche ich im Augenblick ohnehin nicht.« Ich lächle meine Freundinnen an.
    »Ich auch nicht«, gesteht Anna.
    »Und ich sowieso nicht«, fügt Susie hinzu.
    Anschließend präsentiere ich den Mädels Jacks Schlafzimmer. Ich habe dem Raum neues Leben eingehaucht. Auf dem Tisch stehen frische Blumen, auf dem Nachttisch habe ich einen Krug mit Wasser und ein Glas deponiert. Das Bettzeug mit den blauen Punkten ist gewaschen und gebügelt, das Bild vom spanischen Olivenhain habe ich durch einen abstrakten Druck ersetzt, der New York darstellt. Ich ziehe die Vorhänge zu.
    »Du könntest ihm ja gleich ein Betthupferl aufs Kopfkissen legen«, schlägt Anna vor.
    »Wie wäre es mit einem Schild an der Klinke: Bitte nicht stören ?« Susie grinst, fügt aber sofort hinzu: »Hier würde ich gern wohnen. Wann kann ich einziehen?«
    Als wir hören, dass draußen ein Taxi vorfährt, stürmen wir wie ungezogene Kinder aus Jacks Zimmer hinaus und die Treppe hinunter. Ein Tor wird zugeschlagen, Schritte rascheln durch trockene Blätter. Hastig schmeißen wir uns auf das Sofa. Ich richte mir die Haare, ziehe meinen Lippenstift nach und schlage zunächst die Beine übereinander, um mich sofort wieder eines Besseren zu besinnen. Susie greift nach einer Zeitschrift – dem Fernsehprogramm – und blättert darin herum.

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