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Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Peterson
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zerknautschtes Zigarettenpäckchen und etwas Kleingeld. Die oberste Schublade seiner Kommode steht offen. Unter dem Sessel lugt ein Calvin-Klein-Slip hervor.
    Lächelnd muss ich daran denken, dass ich nach dem Vorfall im Bad meine Unterhose dort vergessen hatte.
    Wie ein Polizist auf der Suche nach Beweismitteln gehe ich zum Schrank und öffne ihn. Jacks Hemden hängen in Reih und Glied neben einer Lederjacke. Einfach nur Klamotten – Dinge, die in einen Kleiderschrank gehören. Was hatte ich denn erwartet? Angeekelt und schockiert über mich selbst verlasse ich das Zimmer.
    Ich mache mir einen Kaffee und ärgere mich, dass ich nicht mehr über Jack Baker herausgefunden habe. Ich weiß noch nicht einmal, wo er wohnt, wenn er nicht bei mir übernachtet.
    »Aber das kann uns auch egal sein, was, Ruskin?«, wende ich mich an meinen Hund.
    »Hallo noch mal«, sagt Jack plötzlich hinter mir.
    Ich zucke so sehr zusammen, dass ich Milch verkleckere: auf dem Boden, unter dem Tisch und über mein brandneues Kleid.
    »Oh, Entschuldigung.« Jack grinst. »Ich wollte Sie nicht erschrecken.
    »Keine Ursache!«
    Ich drehe mich zur Spüle und greife nach einem Lappen.
    Um Himmels willen, Gilly, hör endlich auf, mit Ausrufezeichen zu sprechen.
    Es ist mir unendlich peinlich, dass er mich dabei überrascht hat, wie ich mit meinem Hund rede.
    »Ich hoffe, das war nicht gerade Ihr Lieblingskleid?«
    Ich schaue an mir hinunter. »Was? Dieses alte Ding?«
    Ruskin schnüffelt an Jacks Jeans und beäugt ihn misstrauisch. Wer ist dieser Kerl, der es wagt, unsere Frühstücksroutine zu stören?
    »Haben Sie etwas vergessen?«, frage ich, nachdem ich mich einigermaßen gefangen habe.
    »Mein Skript«, sagt er und zieht ein »Was-bin-ich-doch-für-ein-Dummerchen-Gesicht«, ehe er die Treppe hinaufstürmt.
    Sein Telefon klingelt schon wieder. Der Mann verwandelt mein Haus noch in ein Büro!
    »Hi, Süße«, meldet er sich.
    Ich beeile mich, die Milch unter dem Tisch fortzuwischen, und überlege, wer diese »Süße« wohl sein mag.
    Als ich auf allen vieren unter dem Tisch herumfuhrwerke und Ruskin sich eifrig an der Wischaktion beteiligt, beugt sich Jack zu mir hinunter.
    »Das war das Büro. Ich werde heute erst später gebraucht. Wie wäre es mit Eiern und Speck? Haben Sie überhaupt Zeit?«
    Ich nicke, ohne daran zu denken, wo ich mich befinde, und knalle mit dem Kopf gegen den Tisch. Wie soll ich mich angesichts dieses Mannes je wirklich entspannen? Vielleicht wäre der in seinen Schlabberhosen chillende Roy doch die bessere und vor allem sichere Option gewesen?
    Während ich Jack beim Werkeln am Herd zusehe – selbst die Art, mit der er gleichzeitig den Speck anbrät und dabei die Eier ordentlich in eine Schüssel schlägt, ist sexy –, erzählt er mir den neuesten Klatsch von Stargazer . Einer der Kandidaten hat gedroht, wegen negativer Berichterstattung in der Presse auszusteigen.
    Als Jack nach seiner Jacke greift, die er über die Lehne meines Stuhls gehängt hat, berührt er meine Schulter. Er nimmt eine Zigarettenschachtel und ein silbernes Feuerzeug heraus. Wahrscheinlich habe ich, ohne mir dessen bewusst zu sein, die Stirn gerunzelt, denn er reagiert sofort: »Entschuldigung. Ich hatte ganz vergessen, dass ich hier in einem Nichtraucherhaushalt bin. Ich gehe nach draußen.«
    Er öffnet die doppelflüglige Tür, die in den Garten führt, und nimmt seinen Kaffee mit.
    Ich sehe ihm zu, wie er sich eine Zigarette anzündet, und muss für einen Sekundenbruchteil an meine Mutter denken, die oft in einem schäbigen blauen Morgenmantel in der Küche stand. Meist blickte sie aus dem Fenster und ließ gedankenverloren die Asche in den Spülstein fallen.
    »Eine wirklich miese Angewohnheit«, schelte ich ihn.
    Doch Jack sieht sogar beim Rauchen sexy aus. Eigentlich fehlt ihm nur noch der Martini – geschüttelt, nicht gerührt.
    Er verdreht die Augen. »Sie klingen wie meine Mutter.«
    Ich lächle und bemerke ein Bündel Kleidungsstücke, die in einer Tasche neben der Küchentür stehen.
    »Wenn Sie möchten, dürfen Sie auch gern meine Waschmaschine benutzen.«
    »Kein Problem, ich nehme die Wäsche mit nach Hause.«
    »Wo war noch mal Ihr Zuhause?«
    »In Bath.«
    »Ach, stimmt ja.«
    Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie überrascht mich die Information, dass Jack in Bath wohnt. Für mich ist Bath eine Stadt für einen Tagesausflug mit dem Bus.
    »Leben Sie allein?«
    Er nickt. »Meine Freundin und ich haben uns

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