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Kein Opfer ist vergessen

Kein Opfer ist vergessen

Titel: Kein Opfer ist vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Harvey
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Zügen.«
    »Was ist mit Z?«
    »Was soll mit ihr sein?«
    »Wird sie uns die Geschichte abnehmen?«
    »Vielleicht wird ihr nichts anderes übrig bleiben.«
    »Was soll denn das schon wieder heißen?«
    Havens wollte antworten, doch in dem Moment piepste sein Laptop und meldete den Eingang einer E-Mail. Gleich darauf summte mein Handy. Z hatte sich bei uns beiden gemeldet. Obwohl es Sonntagmorgen war, wünschte sie uns in einer Stunde im Seminarraum zu sehen.

NEUNZEHN
    Sarah wartete vor Fisk Hall. Sie umarmte jeden von uns, aber mir schien, dass sie mich fester als Havens drückte und mir zuzwinkerte. Ich war ziemlich gut darin, meine Gefühle zu verbergen, und Sarah Gold würde kein Problem für mich werden. Sagte ich mir jedenfalls.
    »Stehst du schon lange hier?«, fragte Havens.
    »Seit fünf Minuten.« Sarah hatte einen Pappbecher Kaffee dabei und nahm einen Schluck. »Wisst ihr, was Z von uns will?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Könnte was mit dem Wald zu tun haben.«
    »Scheiße.«
    »Keine Panik«, sagte Havens. »Ich habe einen Plan.«
    Wir besprachen uns. Zehn Minuten später gingen wir rüber zum Seminarraum und betraten ihn einer nach dem anderen. Z hob den Kopf.
    »Schließen Sie die Tür, Mr Joyce.«
    Ich gehorchte. Z nahm ihre Brille ab und fixierte mich. Ich suchte mir einen Platz.
    »Ich habe Sie hergebeten, weil es etwas Wichtiges zu besprechen gibt.« Z ließ mich nicht aus dem Visier.
    Havens räusperte sich. »Um was geht’s denn?«
    Z holte einen Klarsichtbeutel hervor und hielt ihn hoch. Innen befand sich eine Visitenkarte mit Knickfalten. »Sagt Ihnen diese Karte etwas?«
    »Wir können sie nicht richtig sehen«, entgegnete Havens.
    Z legte den Beutel flach auf den Tisch. Wir standen auf und gingen nach vorn, Sarah und Havens dicht an meinen Seiten. Die Karte hatte Eselsohren und Dreckflecken, aber ich konnte alles einwandfrei erkennen. Das Wappen der Medill. Meinen Namen. Meine Handy-Nummer.
    »Na, Mr Joyce?« Z strich über die Verschluss-Naht des Beutels. An dem Beutel selbst haftete ein orangefarbener Aufkleber. Z bedeckte ihn mit der Hand.
    »Das ist meine Karte«, sagte ich.
    »Können Sie sich vorstellen, wo man sie gefunden hat?«
    »Könnte mir überall aus der Tasche gefallen sein.«
    »Setzen Sie sich. Alle drei.«
    Sie wartete, bis wir saßen. Dann marschierte sie zur Tür hinten und öffnete sie. Ein Cop kam herein. Er stellte sich nicht als Cop vor. Musste er auch nicht, man sah es ihm an. Hochgewachsen und schlank. Dunkelhaarig. Ungezwungen cool. So versuchten Schauspieler in Polizeifilmen auszusehen, ohne es jemals richtig hinzukriegen. Mit Ausnahme von DeNiro natürlich.
    Er wählte sich seinen Platz so, dass er uns alle im Auge behalten konnte. Z trat hinter ihren Tisch und blieb dort stehen.
    »Das ist Detective Vince Rodriguez. Er arbeitet in der Mordkommission.« Sie wartete, bis das letzte Wort durch den Raum geflattert war. »Er hat mir die Visitenkarte von Mr Joyce zukommen lassen. Ian und ich werden uns darüber unterhalten müssen. Die anderen – Sarah und Jake – habe ich eingeladen, weil ich fand, sie sollten dabei sein. Aber wenn Sie möchten, können Sie auch wieder gehen. Es bleibt Ihnen überlassen.«
    Sarah rutschte auf ihrem Stuhl herum. Havens verschränkte die Hände im Nacken und durchbohrte Z mit dem Blick. Rodriguez verfolgte das Ganze, ohne die Augen zu bewegen.
    »Ich denke mal, wir bleiben«, antwortete Havens schließlich. »Wenn Ian damit einverstanden ist. Und der Herr Detective.«
    Rodriguez erhob sich geschmeidig. Ich erkannte die Waffe an seiner Hüfte, daneben an einem Clip seine Dienstmarke mit dem Stern des Detective.
    »Ms Zombrowski hat Sie hergebeten, weil sie glaubt, dass Sie als Gruppe involviert sind, und wir auf die Weise Zeit sparen können, obwohl ich mir da nicht so sicher bin. Aber das werden wir ja noch sehen. Ian.« Rodriguez wandte sich an mich. Seine Miene war reglos, nur in seinen dunklen Augen glomm ein Funke, der von gnadenloser Geduld sprach. So ein Gesicht anzureden, würde nicht einfach sein, erst recht nicht, wenn man vorhatte zu lügen.
    »Ja, Sir?«
    »Haben Sie gewusst, dass Sie diese Karte verloren haben?«
    »Nein, Sir. Ich habe einen ganzen Stapel von ihnen, den man uns zu Beginn des Trimesters gegeben hat. Eine mehr oder weniger fällt da nicht auf.«
    Diesen Weisheitsbrocken musste Rodriguez natürlich erst einmal verdauen. »Und Sie haben auch keine Ahnung, wo man sie gefunden haben könnte?«
    Ich

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