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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Oberschenkel. »Wenn du herkommst. Aber ich bin wahrscheinlich völlig erledigt.«
    Sie kniff die Augen unter ihrer Hutkrempe zusammen. »Na, das klingt ja begeistert.«
    »Ich möchte dich gern sehen. Du sollst dich nur nicht verpflichtet fühlen, herzufahren.«
    »Willst du lieber zu mir ins Wohnheim kommen?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Würdest du dich dann gern woanders treffen?«
    »Wir essen bei meiner Mutter, schon vergessen?«
    »Dann komme ich eben.« Sie wartete auf eine Reaktion, aber er sagte nichts. Nach einer Weile fragte sie leicht frustriert erneut: »Was ist denn mit dir los? Bist du sauer auf mich?«
    Das war die perfekte Gelegenheit, ihr alles zu erzählen. Er suchte nach den richtigen Worten, wusste aber nicht, wo er anfangen sollte. Ich wollte dir schon die ganze Zeit sagen, dass es mein Ende bedeuten könnte, wenn ich weiterreite.
    »Ich bin nicht sauer auf dich«, antwortete er ausweichend. »Ich denke nur an die Wettkämpfe und was ich noch alles zu tun habe.«
    »Jetzt in diesem Moment?« Sie klang zweifelnd.
    »Daran denke ich die ganze Zeit. Und das wird sich während der gesamten Rodeo-Saison nicht ändern. Ab nächstem Wochenende werde ich, wie du weißt, sehr viel unterwegs sein.«
    »Ja«, gab sie ungewohnt scharf zurück. »Das hast du schon gesagt.«
    »Wenn die Tour nach Westen zieht, komme ich vielleicht immer erst sonntagabends spät zurück.«
    »Du willst mir also sagen, dass du nicht viel Zeit für mich haben wirst, und wenn wir uns treffen, bist du nicht bei der Sache?«
    »Vielleicht.« Er zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich.«
    »Das ist nicht lustig.«
    »Was soll ich denn machen?«
    »Wie wäre es damit: Versuch, jetzt noch nicht an das Rodeo nächstes Wochenende zu denken. Lass uns einfach den heutigen Tag genießen, okay? Es könnte schließlich unser letzter gemeinsamer Tag für eine Weile sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »So geht das nicht.«
    »Was geht so nicht?«
    »Ich kann nicht einfach ignorieren, was kommt.« Seine Stimme wurde lauter. »Mein Leben ist nicht wie deins. Bei mir geht es nicht nur um Unterricht und auf dem Campus abhängen und mit Marcia tratschen. Ich lebe in der richtigen Welt. Ich habe Verantwortung.« Er hörte sie nach Luft schnappen, ließ aber nicht locker, sondern steigerte sich in seinen Unwillen hinein. »Mein Job ist gefährlich! Ich bin außer Form, und ich weiß, dass ich in der letzten Woche nicht genug trainiert habe. Aber ich muss schon am ersten Wochenende gut abschneiden, egal wie, sonst verlieren meine Mutter und ich alles. Also denke ich selbstverständlich daran – und ja, ich bin nicht bei der Sache.«
    Sophia blinzelte, völlig verdutzt über seinen Ausbruch. »Wow. Da hat aber jemand schlechte Laune.«
    »Ich hab keine schlechte Laune«, blaffte er. »Und ich weiß nicht, was du von mir hören willst.«
    Zum ersten Mal wurde ihre Miene abweisend, und er merkte, dass sie Mühe hatte, ruhig zu bleiben. »Zum Beispiel, dass du mich am Sonntag gern sehen würdest, auch wenn du müde bist. Oder dass du vielleicht öfter abgelenkt sein wirst, ich das aber nicht persönlich nehmen soll. Du hättest dich entschuldigen können und sagen: ›Du hast recht, Sophia. Lass uns einfach den heutigen Tag genießen.‹ Stattdessen erzählst du mir, dass dein Leben – in der richtigen Welt – was ganz anderes als das im College ist.«
    »Das Leben im College ist nicht die richtige Welt.«
    »Glaubst du, ich wüsste das nicht?«, rief sie.
    »Warum bist du dann so wütend, wenn ich es sage?«
    Sophia zog an den Zügeln, damit Demon stehen blieb. »Willst du mich auf den Arm nehmen? Weil du dich wie ein Vollidiot benimmst! Weil du unterstellst, dass du Verantwortung trägst und ich nicht. Hörst du dir überhaupt selbst mal zu?«
    »Ich hab nur versucht, deine Frage zu beantworten.«
    »Indem du mich beleidigst?«
    »Ich hab dich nicht beleidigt.«
    »Aber du findest, dass das, was du tust, wichtiger ist als das, was ich tue?«
    »Ist es ja auch.«
    »Für dich und deine Mutter!«, schrie sie. »Ob du’s glaubst oder nicht, meine Familie ist mir auch wichtig! Meine El tern sind wichtig! Eine Ausbildung ist wichtig! Und ja, ich trage Verantwortung. Und ich spüre den Druck, erfolgreich sein zu müssen, genau wie du. Ich habe auch Träume!«
    »Sophia ...«
    »Was? Willst du dich jetzt etwa wieder vernünftig benehmen? Weißt du was? Gib dir keine Mühe. Da komme ich extra her, um bei dir zu sein, und du suchst nur Streit!«
    »Ich suche

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