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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Gott, dass sie rechtzeitig ihren Platz verlassen hatte. Sonst hätte er einfach heranschlendern und Verblüffung vortäuschen können, sie dort vorzufinden. Denn wie auch immer die Fakten waren, am Ende stünde sie ja doch als die Herzlose da. Warum? Weil Brian die Mary-Kate seiner Studentenverbindung war. Ein hervorragender Lacrosse-Spieler, der mit fantastischem Aussehen und einem wohlhabenden Investmentbanker als Vater gesegnet war und mühelos über ihren Bekanntenkreis herrschte. Jedes Mitglied der Schwesternschaft verehrte Brian, und Sophia wusste, dass die Hälfte der Mädels aus ihrem Wohnheim auf den geringsten Wink von ihm etwas mit ihm anfangen würde.
    Bitte schön, sie konnten ihn gern haben.
    Sophia schlängelte sich weiter durch die Menge, während die Band ein Stück beendete und sofort das nächste anfing. Endlich erreichte sie Marcia und Ashley unweit der Tanzfläche, wo sie sich mit drei Männern in engen Jeans und Cowboyhüten unterhielten, die Sophia auf ein paar Jahre älter als sie selbst schätzte. Als sie Marcia am Arm fasste, drehte sich ihre Freundin um. Sie wirkte aufgekratzt. Oder genauer gesagt betrunken.
    »Ach, hallo!« Sie zog die Worte in die Länge. »Leute, das hier ist meine Mitbewohnerin Sophia.« Sie schob Sophia nach vorn. »Und das sind Brooks und Tom ... und ...« Marcia blinzelte den Mann in der Mitte an. »Wie heißt du noch mal?«
    »Terry.«
    »Hallo«, grüßte Sophia mechanisch und wandte sich dann an Marcia. »Kann ich kurz allein mit dir sprechen?«
    »Jetzt sofort?« Marcia runzelte die Stirn. Mit einem Seitenblick zu den Cowboys drehte sie sich zu Sophia um, ohne ihre Verärgerung zu verbergen. »Was ist denn?«
    »Brian ist hier«, zischte Sophia.
    Marcia kniff zunächst die Augen zusammen, als wolle sie sich vergewissern, ob sie richtig gehört hatte, dann nickte sie schließlich. Die beiden zogen sich etwas von der Tanzfläche zurück. Dort war der Lärm nicht ganz so ohrenbetäubend, trotzdem musste Sophia die Stimme erheben.
    »Er ist mir gefolgt. Schon wieder.«
    Marcia spähte über Sophias Schulter. »Wo ist er denn?«
    »Hinten bei den anderen aus dem College. Er hat Jason und Rick dabei.«
    »Woher weiß er, dass du hier bist?«
    »Das ist nicht gerade ein Geheimnis. Der halbe Campus hat Bescheid gewusst.«
    Während Sophia vor Wut kochte, flackerte Marcias Blick flüchtig zu einem der Männer zurück, dann wandte sie sich mit einer Spur von Ungeduld wieder an Sophia.
    »Also gut, er ist hier.« Sie zuckte die Achseln. »Was willst du unternehmen?«
    »Keine Ahnung.« Sophia verschränkte die Arme.
    »Hat er dich gesehen?«
    »Ich glaube nicht. Ich will nur nicht, dass er Ärger macht.«
    »Soll ich mit ihm reden?«
    »Nein.« Sophia schüttelte den Kopf. »Ach, ich weiß auch nicht.«
    »Dann entspann dich einfach. Beachte ihn gar nicht. Bleib ein Weilchen bei mir und Ashley. Vielleicht geht er ja von allein wieder. Und falls er uns hier findet, flirte ich einfach mit ihm. Lenke ihn ab.« Sie verzog den Mund zu ein em herausfordernden Grinsen. »Du weißt, dass er mal was für mich übrighatte. Vor dir, meine ich.«
    Sophia verschränkte die Arme noch fester. »Vielleicht sollten wir einfach gehen.«
    Marcia schüttelte unwillig den Kopf. »Wie denn? Kei ner von uns beiden hat ein Auto dabei. Wir sind mit Ashley gefahren, schon vergessen? Und ich weiß zufällig genau, dass sie noch nicht nach Hause will.«
    Daran hatte Sophia nicht gedacht.
    »Komm schon«, redete Marcia ihr zu. »Holen wir uns was zu trinken. Die Jungs werden dir gefallen. Sie studieren an der Uni in Duke.«
    Sophia schüttelte den Kopf. »Ich bin momentan wirklich nicht in Stimmung, mich mit Männern zu unterhalten.«
    »Was willst du dann?«
    Am anderen Ende der Scheune erhaschte Sophia einen Blick auf den Nachthimmel und verspürte plötzlich den überwältigenden Wunsch, aus dem Schweiß und dem Gedränge zu entfliehen. »Ich glaube, ich brauche ein bisschen frische Luft.«
    Marcia folgte ihrem Blick und sah sie dann wieder an. »Soll ich mitkommen?«
    »Nein, ist schon okay. Ich finde dich. Bleib einfach hier in der Nähe, ja?«
    »Klar.« Marcia war sichtlich erleichtert. »Aber ich kann auch mitkommen ...«
    »Mach dir keinen Kopf. Ich bleib nicht lange weg.«
    Marcia ging zu ihren neuen Freunden zurück, und Sophia lief zum hinteren Ende der Scheune. Je weiter sie sich von den Tanzflächen und der Band entfernte, desto mehr lichtete sich das Gedränge. Ein paar Männer

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