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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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voll und ganz, dass du Schluss gemacht hast. Mir ist klar, dass ich ...«
    Sophia schüttelte den Kopf, sie hatte keine Lust mehr, ihm zuzuhören. »Warum tust du das?«
    »Was denn?«
    »Das hier«, sagte sie. »Diese ganze Show. Diese Unterwürfigkeit und Zerknirschung. Was willst du?«
    Mit dieser Frage hatte er offensichtlich nicht gerechnet. »Ich versuche nur, mich zu entschuldigen.«
    »Wofür? Dafür, dass du mich zum dritten Mal betrogen hast? Oder dafür, dass du mich anlügst, seit ich dich kenne?«
    Er blinzelte. »Komm schon, Sophia. Sei nicht so. Ich hab keinen Hintergedanken – ehrlich nicht. Ich möchte nur nicht, dass du das ganze Jahr glaubst, mir aus dem Weg gehen zu müssen. Dafür haben wir zu viel zusammen erlebt.«
    Obwohl er hin und wieder etwas unartikuliert sprach, klang er beinahe glaubhaft. Beinahe.
    »Du kapierst es einfach nicht, oder?« Sie war sich nicht sicher, ob er ernsthaft annahm, sie würde ihm verzeihen. »Ich weiß, dass ich dir nicht aus dem Weg gehen muss . Ich will dir aus dem Weg gehen.«
    Jetzt sah er sie aufrichtig verwirrt an. »Warum benimmst du dich so?«
    »Machst du Witze?«
    »Nachdem du mit mir Schluss gemacht hast, wusste ich, dass ich den größten Fehler meines Lebens begangen habe. Weil ich dich brauche. Du tust mir gut. Du machst mich zu einem besseren Menschen. Und selbst wenn wir nicht zusammen sein können, hatte ich gehofft, wir könnten uns vielleicht mal treffen und unterhalten. Nur unterhalten. So wie früher. Bevor ich alles vermasselt habe.«
    Sophia öffnete den Mund, um zu antworten, aber seine Unverfrorenheit machte sie sprachlos. Er glaubte doch wohl nicht im Ernst, sie würde noch einmal darauf hereinfallen?
    »Komm.« Er wollte nach ihrer Hand greifen. »Holen wir uns was zu trinken und reden wir. Wir können das klären und  – «
    »Fass mich nicht an!« Ihre Stimme klang schrill.
    »Sophia ...«
    Sie schob sich rückwärts am Zaun entlang, fort von ihm. »Du sollst mich nicht anfassen, hab ich gesagt!«
    Zum ersten Mal flackerte Wut in seiner Miene auf. Er fasste sie ums Handgelenk. »Jetzt beruhige dich doch ...«
    Sie versuchte, ihren Arm zu befreien. »Lass mich los!«
    Doch er kam so nahe, dass sie das Bier in seinem Atem roch. »Warum musst du immer gleich eine Szene machen?«, fragte er grob.
    Sie setzte sich zur Wehr, doch als sie einen Blick auf sein Gesicht erhaschte, empfand sie eine eisige Furcht. Das war nicht der Brian, den sie kannte. Seine Stirn war gerunzelt, das Kinn vorgeschoben. Sie wurde ganz starr und zog den Kopf vor seinem heißen, schweren Atem zurück.
    Da sagte eine Stimme: »Lass sie los.«
    Brian drehte den Kopf zur Seite und wieder zu Sophia zurück und drückte fester zu. »Wir unterhalten uns nur«, sagte er durch zusammengebissene Zähne, die Muskeln im Kiefer angespannt.
    »So sieht es aber nicht aus«, sagte die Stimme. »Und das war keine Bitte. Du lässt sie jetzt los.«
    Der warnende Tonfall war unverkennbar. Brian brauchte einen Moment, um den Ernst der Lage zu begreifen, war allerdings nicht gerade eingeschüchtert. »Ich hab hier alles im Griff. Kümmere dich um deine eigenen Angelegen heiten.«
    »Letzte Chance«, ertönte die Stimme. »Ich will dir nicht wehtun müssen. Ich würde es aber notfalls tun.«
    Obwohl Sophia zu nervös war, um sich umzusehen, merkte sie, dass die anderen Leute in der Nähe allmählich auf sie aufmerksam wurden. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie zwei Männer, die von dem Traktorreifen aufstanden und in ihre Richtung schlenderten, und zwei weitere stießen sich gerade vom Zaun ab, die Hüte tief ins Gesicht gezogen.
    Brians blutunterlaufene Augen schnellten in ihre Richtung, dann blaffte er über Sophias Schulter hinweg den Mann an, der ihn angesprochen hatte. »Was ist? Holst du jetzt deine Freunde?«
    »Die brauche ich nicht, um mit dir fertigzuwerden«, sagte der Fremde gelassen.
    Bei diesen Worten stieß Brian Sophia zur Seite und löste seinen schraubstockähnlichen Griff um ihren Arm. Er drehte sich um und machte einen Schritt auf die Stimme zu. »Willst du es echt darauf ankommen lassen?«
    Als Sophia sich umwandte, war Brians Großmäuligkeit im ersten Moment leicht nachzuvollziehen. Er war knapp zwei Meter groß und wog gute neunzig Kilo – er ging fünf Mal die Woche ins Fitnessstudio. Der Mann, der ihm gedroht hatte, war mehr als fünfzehn Zentimeter kleiner und drahtig. Er trug einen Cowboyhut, der eindeutig schon bessere Tage gesehen hatte.
    »Verzieh

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