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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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ein Stück hörte auf und ein neues fing an, Tänzer gingen und wurden von anderen ersetzt, die sich ihren Platz in der Aufstellung suchten und Sophia den Eindruck vermittelten, alles folge einer fertigen Choreografie. Marcia und die anderen Studentinnen reihten sich ebenfalls ein und führten alle Schritte fehlerfrei aus, und Sophia fragte sich, wo sie das eigentlich gelernt hatten. In den gut zwei Jahren, die sie jetzt zusammenwohnten, hatte weder Marcia noch eine der anderen je erwähnt, dass sie Line Dance beherrschten.
    Auch wenn Sophia keine Lust hatte, sich auf der Tanzfläche zu blamieren, war sie doch froh, mitgekommen zu sein. Anders als in den meisten Kneipen in Campusnähe – beziehungsweise als in jeder ihr bekannten Kneipe –, wa ren die Leute hier wirklich nett. Noch nie hatte sie so viele Wildfremde »Entschuldigung« oder »Verzeihung« rufen hören, begleitet von freundlichem Grinsen. Und auch mit einer anderen Behauptung hatte Marcia recht gehabt: überall süße Kerle, und Marcia wie auch der Großteil ihrer Kommilitoninnen nutzte das weidlich aus. Seit ihrer Ankunft hatte keine von ihnen auch nur ein einziges Getränk selbst bezahlt.
    So stellte sich Sophia einen Samstagabend in Colorado oder Wyoming oder Montana vor – nicht, dass sie in einem dieser Staaten je gewesen wäre. Wer hätte geahnt, dass es so viele Cowboys in North Carolina gab? Mit einem Blick über die Menge stellte sie fest, dass viele wahrscheinlich keine echten Cowboys waren, die meisten waren nur hier, weil sie sich gern Bullenreiten ansahen und Bier tranken. Aber noch nie hatte sie so viele Cowboyhüte, Stiefel und dicke Gürtelschnallen auf einem Fleck erlebt. Und die Frauen? Trugen ebenfalls Stiefel und Hüte, aber darüber hinaus gab es hier mehr superknappe Shorts und freie Bäuche als am ersten warmen Frühlingstag auf dem gesamten Campus. Marcia und die anderen waren am Vormittag noch shoppen gewesen, sodass Sophia sich jetzt in ihrer Jeans zu der ärmellosen Bluse fast bieder vorkam.
    Sie nippte an ihrem Glas, vollauf zufrieden damit, zu beobachten und zu lauschen. Ein paar Minuten vorher war Marcia mit Ashley abgezogen, zweifellos, um sich mit irgendwelchen Männern zu unterhalten, die sie kennengelernt hatte. Die meisten ihrer anderen Bekannten bil deten ähnliche Grüppchen, aber Sophia hatte nicht das Be dürfnis, sich dazuzugesellen. Sie war schon immer eher eine Einzelgängerin gewesen, und im Gegensatz zu vielen anderen aus ihrem Wohnheim richtete sie nicht ihr ganzes Leben nach den Regeln der sogenannten Schwesternschaft, ihrer Studentinnenverbindung, aus. Sie hatte zwar in den letzten Jahren ein paar gute Freundinnen gewonnen, aber allmählich bekam sie Lust auf Neues. Natürlich machte ihr die Vorstellung vom richtigen Leben ein bisschen Angst, gleichzeitig fand sie die Aussicht auf eine eigene Wohnung aber aufregend. Sie gestand sich ein, dass selbst eine Schrottbude direkt neben dem Highway in Omaha, Nebraska, ihrer gegenwärtigen Situation vorzuziehen gewesen wäre. Sophia hatte es satt, im Wohnheim zu leben, und das nicht nur, weil ihre Chi-Omega-Schwesternschaft in diesem Semester schon wieder eine Verbindung mit der Sigma-Chi-Bruderschaft einging. Es war ihr drittes Jahr in diesem Wohnheim, und mittlerweile war die Luft ziemlich raus. Nein, falsch. In einem Haus mit vierunddreißig jungen Frauen wurde jedes kleine Drama mit unendlich viel heißer Luft aufgeblasen, und Sophia hatte sich zwar die größte Mühe gegeben, sich weitgehend her auszuhalten, wusste aber, dass sich das nächste Thema schon wieder zusammenbraute. Die neuen Bewohnerinnen aus dem zweiten Studienjahr waren unentwegt mit der Frage beschäftigt, was wohl alle anderen von ihnen hielten und wie sie sich am besten einfügen konnten, während sie gleichzeitig um einen höheren Platz in der Hackordnung wetteiferten.
    Schon von Anfang an hatte sich Sophia um solche Sachen nicht besonders gekümmert. Zum Teil war sie der Schwesternschaft beigetreten, weil sie sich mit ihrer da maligen Zimmergenossin nicht verstanden hatte, aber auch, weil all die anderen aus ihrem Jahrgang es kaum er warten konnten, endlich dazuzugehören. Sie war neugierig gewesen, worum sich der ganze Hype eigentlich drehte. Besonders, da das gesamte gesellschaftliche Leben am W ake-College maßgeblich von den Studentenverbindungen bestimmt wurde. Ehe sie sich’s versah, war sie eine Chi Omega und hinterlegte die Kaution für ein Zimmer in deren Wohnheim.
    Sie hatte

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