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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Warum die Schlaglöcher in der langen Kiesauffahrt ausbessern, die über den Winter immer tiefer geworden waren? Warum überhaupt irgendetwas machen, wenn sie doch ohnehin nicht mehr lange dort wohnen würden?
    Bisher war er davon ausgegangen, dass seine Mutter immun gegen solche Empfindungen war, dass sie eine Kraft besaß, die er nicht geerbt hatte. Als er allerdings an diesem Morgen zur Rinderweide losgeritten war, hatte er plötzlich gestutzt und Pferd zum Stehen gebracht.
    Der Garten seiner Mutter war immer ihr ganzer Stolz gewesen. Luke wusste noch, dass er schon als Kleinkind zugesehen hatte, wie sie im Frühling ordentliche, schnurgerade Reihen für die Bepflanzung anlegte oder im Sommer akribisch jätete, wie sie am Ende eines langen Tages das Gemüse erntete. Aber nun war das Beet völlig von Unkraut überwuchert.
    » A lso, noch mal wegen Freitag.« Sophia drehte sich im Bett zu ihm um. »Denk dran, dass es eine Kunstauktion ist.« Es waren nur noch zwei Tage bis dahin, und Luke gab sich Mühe, gebührende Aufmerksamkeit zu bekunden.
    »Ja. Das hast du schon gesagt.«
    »Viele reiche Leute. Wichtige Leute.«
    »Ist gut.«
    »Ich wollte mich nur vergewissern, dass du nicht vorhast, in Hut und Cowboystiefeln aufzutauchen.«
    »Dachte ich mir schon.«
    »Du wirst einen Anzug brauchen.«
    »Habe ich«, sagte er. »Sogar einen schönen.«
    »Du besitzt einen Anzug?« Sophias Augenbrauen schnellten nach oben.
    »Warum klingst du so erstaunt?«
    »Weil ich mir dich gar nicht in einem Anzug vorstellen kann. Ich hab dich bisher immer nur in Jeans gesehen.«
    »Stimmt nicht.« Er zwinkerte. »Jetzt habe ich keine Jeans an.«
    »Du lieber Himmel.« Sie zog es vor, das nicht weiter zu kommentieren. »Davon spreche ich nicht, das weißt du genau.«
    Er lachte. »Ich habe mir vor zwei Jahren einen Anzug gekauft. Samt Krawatte und Hemd und Schuhen, wenn du es genau wissen willst. Ich war auf eine Hochzeit eingeladen.«
    »Und lass mich raten. Es war das einzige Mal, dass du ihn getragen hast, richtig?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Noch ein Mal.«
    »Auch eine Hochzeit?«
    »Nein, eine Beerdigung. Eine Freundin meiner Mutter.«
    »Das wäre mein zweiter Tipp gewesen.« Sophia sprang aus dem Bett. Sie wickelte sich die Tagesdecke um und klemmte die Ecke fest wie bei einem Handtuch. »Ich will ihn mir ansehen. Hängt er im Schrank?«
    »Ganz rechts.« Anerkennend betrachtete er ihre Figur in der improvisierten Toga.
    Sophia öffnete die Schranktür, holte den Anzug heraus und inspizierte ihn.
    »Du hast recht«, sagte sie. »Er ist schön.«
    »Jetzt hörst du dich schon wieder so erstaunt an.«
    Mit dem Bügel in der Hand sah Sophia ihn an. »Würde es dir nicht genauso gehen?«
    A m nächsten Morgen fuhr Sophia zum College zurück, während sich Luke um die Herde kümmerte. Sie hatten ver abredet, dass er sie am nächsten Tag abholen würde.
    Zu seiner Überraschung saß sie auf seiner Veranda, als er am späten Nachmittag zurückkam.
    Sie hielt eine Zeitung an die Brust gepresst, und als sie ihm das Gesicht zuwandte, sah er den gequälten Ausdruck.
    »Was ist denn los?«, fragte er.
    »Es geht um Ira. Ira Levinson.«
    Er brauchte eine Sekunde, um sich an den Namen zu erinnern. »Du meinst den alten Mann, den wir aus seinem Wagen gerettet haben?«
    Sie hielt ihm die Zeitung entgegen. »Lies mal.«
    Luke überflog die Überschrift, in der es um die Versteigerung am folgenden Tag ging.
    Verwirrt runzelte er die Stirn. »Der Artikel handelt von der Auktion.«
    »Die Sammlung gehörte Ira«, sagte Sophia.
    E s stand alles in dem Artikel. Auch einiges, was Angaben zur Person betraf. Man erfuhr ein wenig über Iras Geschäft, und auch das Datum seiner Hochzeit mit Ruth wurde genannt. Zudem war erwähnt, dass Ruth Lehrerin gewesen war und die beiden nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen hatten, moderne Kunst zu sammeln. Kinder hatten sie nicht.
    Der Rest des Textes drehte sich um die Auktion und die Werke, die angeboten wurden, von denen die meisten Luke nichts sagten. Der letzte Satz allerdings traf ihn genauso wie Sophia.
    Sie kniff die Lippen zusammen, als er fertig gelesen hatte.
    »Er ist nicht mehr aus dem Krankenhaus gekommen«, sagte sie leise. »Am Tag darauf ist er an seinen Verletzungen gestorben.«
    Luke hob die Augen zum Himmel und schloss sie kurz.
    »Wir waren die Letzten, die ihn gesehen haben«, sagte sie. »Das steht da zwar nicht, aber ich weiß, dass es stimmt. Seine Frau ist tot, sie haben keine

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