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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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aus dem Badezimmer zu schleppen. Ich kann mir gut den Feuerwehrmann vorstellen, der am Eis herumhackt und mich vor- und zurückruckelt und dabei Sachen sagt wie: »Schieb den Kopf mal nach da, Steve« oder »Dreh dem Alten die Arme mal so rum, Joe«, während er versucht, meinen starren Körper aus dem Auto zu bugsieren. Mit Wälzen und Rumpeln, Drücken und Zerren, bis ich nach einem letzten kräftigen Schubs draußen auf den Boden plumpse. Kein Bedarf, vielen Dank. Deshalb werde ich, wie gesagt, mein Möglichstes versuchen, um auf den Rücksitz zu kommen und einfach die Augen zu schließen. Dann können sie mich hinausschieben wie ein Fischstäbchen.
    Aber vielleicht kommt es ja gar nicht dazu. Vielleicht entdeckt jemand die Reifenspuren auf der Straße, die direkt auf die Böschung zuführen. Vielleicht hält jemand an und ruft nach unten, leuchtet mit einer Taschenlampe und sieht, dass hier ein Auto steht. Vorstellbar wäre es. Es schneit, und alle fahren ohnehin langsam. Sicher findet mich jemand. Sie müssen mich finden.
    Oder?
    V ielleicht auch nicht.
    Es schneit weiter. Mein Atem bildet kleine Wölkchen, wie bei einem Drachen, und die Kälte schmerzt inzwischen. Aber es könnte schlimmer sein. Weil es schon kalt war, als ich aufbrach, habe ich mich wintergerecht ange zogen. Ich trage zwei T-Shirts, einen Pulli, Handschuhe und eine Mütze. Momentan steht der Wagen schief, die Motorhaube zeigt nach unten. Ich bin immer noch angeschnallt, der Gurt hält mein Gewicht, mein Kopf liegt aber auf dem Lenkrad. Der Airbag hat sich aufgeblasen und weißen Staub und den beißenden Geruch von Schieß pulver im Wagen verteilt. Bequem ist es nicht, aber es geht schon.
    Allerdings pocht mein ganzer Körper. Ich glaube nicht, dass der Airbag richtig funktioniert hat, denn mein Kopf ist auf das Steuer geknallt, und ich wurde bewusstlos. Wie lange, weiß ich nicht. Die Wunde am Kopf blutet weiter, und die Knochen in meinem rechten Arm versuchen offenbar, sich durch die Haut zu bohren. Sowohl mein Schlüsselbein als auch die Schulter brennen, und ich traue mich nicht, mich zu bewegen. Ich sage mir, es könnte schlimmer sein. Es schneit zwar, aber es ist nicht bitterkalt draußen. Heute Nacht soll die Temperatur unter null fallen, morgen aber auf vier Grad klettern. Stürmisch wird es auch werden, mit Böen von bis zu dreißig Stundenkilometern. Morgen, am Sonntag, wird der Wind noch kräftiger, aber spätestens ab Montagabend bessert sich das Wetter allmählich. Bis dahin ist die Kaltfront weitgehend durchgezogen, und der Wind wird sich praktisch vollständig legen. Am Diens tag wird mit Temperaturen von sechs, sieben Grad plus gerechnet.
    Das weiß ich, weil ich mir oft den Wettersender Weather Channel ansehe. Der ist weniger deprimierend als die Nachrichten, und ich finde ihn interessant. Da geht es nicht nur um Wettervorhersagen, sondern es gibt auch Sendungen über vergangene Wetterkatastrophen. Ich habe Berichte über Menschen gesehen, die gerade auf der Toilette saßen, als ein Tornado das Haus vom Fundament riss, und andere haben vor der Kamera von ihrer Rettung erzählt, nachdem sie von schweren Überschwemmungen mitgerissen worden waren. Auf dem Weather Channel überleben die Menschen die Katastrophen immer, denn es sind ja diejenigen, die für die Sendungen interviewt werden. Ich weiß gern im Voraus, dass jemand überlebt hat. Letztes Jahr gab es einen Beitrag über Pendler, die im Berufsverkehr in Chicago von einem Blizzard überrascht wurden. Der Schnee fiel so schnell, dass die Straßen gesperrt werden mussten, während die Leute noch unterwegs waren. Acht Stunden lang saßen Tausende von Menschen auf Highways fest und konnten nicht weiter, während die Temperatur sank. Der Bericht, den ich gesehen habe, handelte von zwei Leuten, die diesen Blizzard erlebt haben, aber was mich verblüfft hat, war, dass sie offenbar nicht auf das Wetter vorbereitet gewesen waren. Das, muss ich zugeben, leuchtete mir nicht ein. Wer in Chicago wohnt, weiß doch genau, dass es im Winter regelmäßig schneit. Er kennt die Blizzards, die manchmal aus Kanada kommen, ihm muss klar sein, dass es kalt wird. Wie kann man so etwas nicht wissen? Wenn ich an einem solchen Ort wohnen würde, hätte ich spätestens ab Halloween Rettungsdecken, Mützen, eine extra Winterjacke, Ohrenschützer, Handschuhe, eine Schaufel, eine Taschenlampe, Handwärmer und Wasserflaschen im Kofferraum. Wenn ich in Chicago wohnen würde, könnte ich zwei Wochen lang in

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