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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Bullenreiten.«
    Obwohl das als Witz gemeint war, lächelte er nicht. »Da hast du absolut recht.«
    N achdem sie die Lichtung am Fluss verlassen hatten, zeigte Luke Sophia noch den Rest der Ranch. Ihre Unterhaltung plätscherte von einem Thema zum anderen, Hund streunte immer in ihrer Nähe herum. Gemächlich ritten sie durch die Tannenbaumschonung, machten einen kleinen Bogen um die Bienenstöcke und durchquerten die hügeligen Weiden, auf denen die Rinder grasten. Sie sprachen über alles Mögliche, von der Musik, die sie mochten, über ihre Lieblingsfilme bis hin zu Sophias Eindrücken von North Carolina. Sie erzählte ihm von ihren Schwestern und wie es war, in einer Stadt aufzuwachsen, und auch vom weltfremden Campus-Leben in Wake Forest. Obwohl ihre Welten völlig unterschiedlich waren, stellte Sophia überrascht fest, dass Luke von ihrer offenbar ebenso fasziniert war wie sie von seiner.
    Nach einer Weile, als sie sich etwas sicherer im Sattel fühlte, ließ sie Demon traben und später leicht galoppieren. Luke blieb die ganze Zeit neben ihr. Den Trab fand sie furchtbar, aber im Galopp fiel es ihr leichter, sich dem gleichmäßigen, fließenden Rhythmus anzupassen. Sie rit ten von einem Zaun zum nächsten und wieder zurück, vier oder fünf Mal, jede Runde etwas schneller. Irgendwann traute sich Sophia, Demon in die Flanken zu klopfen und noch schneller laufen zu lassen. Damit hatte Luke nicht gerechnet, und er brauchte ein paar Sekunden, um sie wieder einzuholen. Während sie nebeneinanderher rasten und Sophia den Wind auf ihrem Gesicht spürte, empfand sie leichte Panik und gleichzeitig ein Hochgefühl. Als sie ein paar Minuten später schließlich die Pferde zügelten und der Adrenalinstoß und die Angst nachließen, fing Sophia an zu lachen.
    Langsam ritten sie zum Stall zurück. Die Pferde atmeten immer noch schwer und schwitzten, und nachdem Luke ihnen die Sättel abgenommen hatte, half Sophia ihm, sie abzubürsten. Während sie Demon einen Apfel fütterte, spürte sie schon die ersten Anzeichen von Muskelkater in den Beinen, aber das war gleichgültig. Sie war auf einem Pferd geritten – richtig geritten! –, und vor lauter Stolz und Genugtuung hakte sie sich bei Luke ein, als sie schweigend zum Haus zurückschlenderten.
    Sophia ließ sich die Ereignisse des Tages noch einmal durch den Kopf gehen. Sie war froh, dass sie hergekommen war. Soweit sie es einschätzen konnte, war Luke genauso entspannt und zufrieden wie sie.
    Als das Haus in Sicht kam, stürmte Hund voraus zu seinem Wassernapf auf der Veranda, trank keuchend und ließ sich dann auf den Bauch fallen.
    »Er ist müde«, sagte Sophia, beinahe erschrocken vom Klang ihrer eigenen Stimme.
    »Dem geht’s gut. Er kommt jeden Morgen mit, wenn ich losreite.« Luke setzte den Hut ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Möchtest du vielleicht etwas trinken? Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich könnte gut ein Bier gebrauchen.«
    »Klingt hervorragend.«
    »Bin gleich wieder da.« Er ging ins Haus.
    Sie sah ihm nach und versuchte, sich über seine unbestreitbare Anziehungskraft auf sie klar zu werden. Was passierte hier gerade? Sehr weit war sie mit ihren Überlegungen noch nicht gekommen, als er mit zwei Flaschen wieder erschien.
    Er gab ihr eine davon, und ihre Finger streiften einander leicht. Dann deutete Luke auf die beiden Schaukelstühle, die nebeneinanderstanden.
    Sophia setzte sich und lehnte sich seufzend zurück, wobei der Hut nach vorn kippte. Sie hatte vergessen, dass sie ihn trug. Jetzt nahm sie ihn ab und legte ihn sich auf den Schoß, ehe sie einen Schluck trank. Das Bier war eiskalt und erfrischend.
    »Du bist wirklich gut geritten«, sagte er.
    »Du meinst, für eine Anfängerin. Für ein Rodeo bin ich noch nicht bereit, aber es hat Spaß gemacht.«
    »Du hast ein gutes Gleichgewichtsgefühl.«
    Sophia hörte ihm nicht mehr zu. Vielmehr sah sie an ihm vorbei auf das Kälbchen, das hinter der Hausecke aufgetaucht war. Das Tier schien sich für sie zu interessieren. »Ich glaube, eine deiner Kühe ist ausgebüxt.« Sie zeigte darauf. »Eine kleine.«
    Luke sah sich um, und sein Gesicht nahm einen zärt lichen Ausdruck an. »Das ist Mudbath. Ich weiß nicht, wie sie es anstellt, aber mehrmals die Woche landet sie hier. Irgendwo muss ein Loch im Zaun sein, aber ich habe es noch nicht gefunden.«
    »Sie mag dich.«
    »Sie liebt mich. Im letzten März war es eine Zeit lang ziemlich nass und kalt, und sie ist im

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