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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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zu erzählen. Wie gesagt, es war nur eine Highschool-Beziehung.«
    »Warum habt ihr euch getrennt?«
    Er dachte kurz nach. »Eine Woche nach dem Schulab schluss bin ich zum Rodeo losgezogen«, antwortete er dann. »Damals konnte ich es mir nicht leisten, zu fliegen, deshalb war ich wahnsinnig viel auf der Straße unterwegs. Ich bin oft donnerstags losgefahren und kam erst Montag oder Dienstag zurück. In manchen Wochen habe ich es gar nicht nach Hause geschafft, und ich nehme Angie nicht übel, dass sie andere Vorstellungen von einer Beziehung hatte. Besonders, weil nicht abzusehen war, dass sich das ändern würde.«
    Sophia dachte über seine Worte nach. »Also, wie funk tioniert das genau?«, fragte sie dann. »Wenn man Bullenreiter werden will, meine ich? Was muss man tun, um mitmachen zu können?«
    »Eigentlich nicht besonders viel. Man meldet sich bei den Professionellen Bullenreitern an«, sagte er. »Die veranstalten die Wettkämpfe. Im Prinzip lässt du dich nur registrieren und bezahlst dein Startgeld. Wenn du in der Arena ankommst, ziehst du einen Bullen, und sie lassen dich reiten.«
    »Heißt das, jeder darf mitmachen? Wenn ich einen Bruder hätte und er beschließen würde, dass er morgen reiten will, dann wäre das unmöglich?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Das ist absurd. Was, wenn jemand überhaupt keine Erfahrung hat?«
    »Dann würde er sich wahrscheinlich wehtun.«
    »Ach nee.«
    Er grinste und kratzte sich unter der Hutkrempe. »So war es schon immer. Im Rodeo kommt der Großteil des Preisgeldes von den Teilnehmern selbst. Was bedeutet, dass die guten Reiter sich freuen, wenn die anderen nicht so gut sind. Denn dann stehen die Chance besser, dass man mit vollen Taschen nach Hause geht.«
    »Das klingt irgendwie herzlos.«
    »Wie sollte man es sonst machen? Man kann so viel üben, wie man will, aber es gibt nur einen Weg, um herauszufinden, ob man es kann. Und das ist, es einfach auszuprobieren.«
    Sophia fragte sich, wie viele der Reiter am gestri gen Abend wohl wirklich Anfänger gewesen waren. »Also gut, sagen wir mal, jemand nimmt an einem Wettkampf teil und ist beispielsweise wie du und gewinnt. Was passiert als Nächstes?«
    Er zuckte die Achseln. »Bullenreiten ist ein bisschen anders als traditionelles Rodeo. Die Reiter haben heute ihre eigene Tour, aber genau genommen sind es zwei Touren. Es gibt die große, die ständig im Fernsehen läuft, und die kleine, sozusagen die untere Ligen. Wenn du in den unteren Ligen genug Punkte sammelst, steigst du in die obere auf. Da steckt in diesem Sport das richtige Geld.«
    »Und gestern?«
    »Das gehörte zur kleinen Tour.«
    »Bist du schon mal in der großen geritten?«
    Er tätschelte Pferd den Hals. »Fünf Jahre lang.«
    »Warst du gut?«
    »Nicht schlecht.«
    Sie versuchte, diese Antwort einzuschätzen. Immerhin hatte er am Vorabend etwas Ähnliches gesagt – nachdem er gewonnen hatte. »Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass du viel besser bist, als du sagst?«
    »Weiß ich auch nicht.«
    Sie musterte ihn. »Du kannst mir ruhig erzählen, wie du damals abgeschnitten hast. Ich kann dich jederzeit googeln.«
    Er setzte sich aufrechter hin. »Ich war vier Jahre in Folge in der PBR -Endrunde. Um da hinzukommen, muss man unter den besten fünfunddreißig in der Wertung sein.«
    »Mit anderen Worten, du hast zu den Besten gehört.«
    »Ja. Aber jetzt nicht mehr. Ich fange mehr oder weniger noch mal von vorn an.«
    Mittlerweile hatten sie eine kleine Lichtung am Fluss erreicht und ließen die Pferde an dem hohen Ufer anhalten. Der Fluss war nicht breit, aber Sophia hatte das Gefühl, dass das träge fließende Wasser tiefer war, als es aussah. Libellen huschten über die Oberfläche und erzeugten kleine Kräusel, die sich zum Rand hin fortsetzten. Hund legte sich hin, keuchend vor Anstrengung. Hinter ihm ent deckte Sophia im Schatten einer knorrigen Eiche die Über reste eines Lagerplatzes mit einem morschen Picknicktisch und einer Feuerstelle.
    »Was ist das hier?«, fragte sie und schob ihren Hut zurecht.
    »Mein Dad und ich haben hier früher oft geangelt, man kann hier super Barsche fangen. Wir waren immer den gan zen Tag hier. Es war unser Platz, nur für uns zwei. Meine Mutter hasst Fischgeruch, deshalb haben wir sie gleich hier ausgenommen und gebraten, bevor wir sie nach Hause brachten. Manchmal ist mein Vater nach dem Training mit mir hergekommen, und wir sind einfach nur dagesessen und haben die Sterne angesehen. Er hatte keinen

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