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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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die Hände. »Genau das meine ich«, sagt sie. »Du bist ein Mann, der tief empfindet und dem andere immer wichtig waren, und ich bin nicht die Einzige, die das erkannt hat. Dein Freund Joe Torrey hat es gespürt. Ich bin sicher, dass er deshalb seine freie Zeit mit dir ver-bracht hat. Und meine Mutter hat es auch gespürt, wes halb sie mich auch tröstete, als ich glaubte, dich verloren zu haben. Weil wir beide wussten, dass Männer wie du sel ten sind.«
    »Ich bin froh, dass du an dem Abend gekommen bist«, sage ich. »Ich brauchte dich.«
    »Und außerdem wusstest du, sobald wir in den Park gingen, dass du endlich bereit warst, mir die Wahrheit zu sagen. Die ganze.«
    Ich nicke. In einem meiner letzten Briefe hatte ich Ruth kurz von dem Luftangriff auf Schweinfurt und von Joe Torrey berichtet. Ich erwähnte meine Verletzungen und die Infektion im Anschluss, aber damals schrieb ich ihr nicht alles.
    An jenem Abend jedoch erzählte ich jede Einzelheit und verschwieg nichts. Sie saß auf der Bank und hörte sich wortlos meinen Redestrom an.
    Hinterher schlang sie die Arme um mich, und ich lehnte mich an sie. Die Emotionen überrollten mich in Wellen, Ruths geflüsterte Trostworte weckten Erinnerungen, die ich in mir zu vergraben versucht hatte.
    Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis der Sturm in meinem Inneren abflaute, aber hinterher war ich völlig er schöpft. Trotzdem war eines noch ungesagt, etwas, das nicht einmal meine Eltern wussten.
    Jetzt im Auto schweigt Ruth. Ich weiß, dass sie im Geiste meine Worte von damals hört.
    »Dann sagte ich dir noch, dass ich Mumps hatte, während ich im Krankenhaus lag, die schlimmste Variante, die der Arzt je erlebt hatte. Und ich habe dir auch erzählt, was er zu mir sagte.«
    Ruth bleibt stumm, ihre Augen glänzen feucht.
    »Er sagte, dass Mumps unfruchtbar machen kann. Deshalb wollte ich unsere Beziehung beenden. Weil ich wusste, dass es, wenn du mich heiraten würdest, gut möglich wäre, dass wir niemals Kinder bekämen.«

KAPITEL 9
    Sophia
    »Und dann?«, fragte Marcia. Sie stand vor dem Spiegel und tuschte sich die Wimpern, während Sophia von ihrem Tag auf der Ranch berichtete. »Sag nicht, du hast mit ihm geschlafen.« Bei diesen Worten musterte sie Sophias Spiegelbild.
    »Natürlich nicht!« Sophia setzte sich im Schneidersitz aufs Bett. »So war das nicht. Wir haben uns nur geküsst und ein bisschen unterhalten, und als ich gefahren bin, hat er mich am Auto noch mal geküsst. Es war ... süß.«
    »Ach«, sagte Marcia und nahm die Bürste von den Wimpern.
    »Du brauchst deine Enttäuschung nicht zu verbergen, ehrlich.«
    »Was denn? Deinem Blick nach hatte ich das Gefühl, du wolltest es.«
    »Ich kenne ihn doch kaum!«
    »Das stimmt nicht. Du warst, Moment, wie lange mit ihm zusammen? Über eine Stunde gestern Abend und heute sechs oder sieben? Das ist eine ganze Menge Zeit. Reiten, ein paar Bier, reden ... ich an deiner Stelle hätte ihn einfach bei der Hand genommen und ins Haus gezerrt.«
    »Marcia!«
    »Ich sag ja nur. Er ist wirklich sexy. Das ist dir doch aufgefallen, oder?«
    Sophia hatte keine Lust, schon wieder damit anzufangen. »Er ist nett«, sagte sie, um das Thema abzublocken.
    »Noch besser.« Marcia zwinkerte ihr zu. Sie trug eine glänzende Schicht Lippenstift auf. »Aber schon gut, ich hab’s kapiert. Du bist anders als ich. Und das respektiere ich, ehrlich. Ich bin nur froh, dass Brian für dich abgehakt ist.«
    »Brian ist schon abgehakt, seit ich mit ihm Schluss gemacht habe.«
    »Das hab ich gemerkt.« Sie band ihre üppigen braunen Haare zu einem glatten Pferdeschwanz und befestigte ihn mit einer Glitzerspange. »Du weißt, dass ich mit ihm gesprochen habe, oder?«
    »Wann?«
    »Beim Rodeo, als du mit Mr Sexy unterwegs warst.«
    Sophia runzelte die Stirn. »Warum hast du mir das nicht erzählt?«
    »Was gibt es da zu erzählen? Ich hab nur versucht, ihn abzulenken. Die Jungs von der Duke fanden ihn übrigens furchtbar.« Sie zupfte vorsichtig ein paar Haarsträhnen aus dem Pferdeschwanz und begegnete Sophias Blick im Spiegel. »Du musst zugeben, dass ich die beste Mitbewohnerin aller Zeiten bin, oder? Immerhin habe ich dich überredet, mit zum Rodeo zu kommen. Ohne mich würdest du immer noch deprimiert hier rumsitzen. Weshalb ich mich frage, wann ich deinen neuen Kerl denn mal kennenlernen darf.«
    »Wir haben uns nicht verabredet.«
    Marcia war fassungslos. »Wie bitte? Warum nicht?«
    Weil wir eben unterschiedlich sind, dachte

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