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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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ihrem und versuchte, nicht daran zu denken, was später vielleicht passieren würde.
    »Erinnerst du dich noch an den Abend, als wir uns kennengelernt haben? Als du mir die Bullen gezeigt hast?«
    »Natürlich.«
    »Hättest du dir da vorstellen können, dass wir mal hier sitzen?«
    Er griff nach seinem Bier und trank einen Schluck, dann stellte er es neben ihr auf der Couch ab. Die Flasche fühlte sich kühl an ihrem Oberschenkel an. »Ich war überrascht, dass du überhaupt mit mir gesprochen hast.«
    »Warum denn das?«
    Er küsste sie auf die Haare. »Fragst du das im Ernst? Weil du perfekt bist.«
    »Ich bin doch nicht perfekt«, wehrte sie ab. »Bei Weitem nicht.« Sie ließ den Wein im Glas kreisen. »Frag Brian.«
    »Wie er sich verhalten hat, das hatte gar nichts mit dir zu tun.«
    »Kann sein. Aber ...«
    Luke schwieg und gab ihr Zeit, zu überlegen, was sie sagen wollte. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn direkt an.
    »Ich hab dir ja erzählt, dass es mir im letzten Frühling so schlecht ging. Und dass ich ziemlich abgenommen hatte, weil ich nichts essen konnte.«
    »Ja.«
    »Das stimmt auch alles. Was ich dir aber nicht erzählt habe, ist, dass ich eine Zeit lang an Selbstmord gedacht habe. Nicht, dass ich es je wirklich versucht hätte. Es war aber ein Gedanke, an dem ich mich festhalten konnte, um mich besser zu fühlen. Wenn ich morgens aufwachte und mir alles egal war und ich nichts essen konnte, tröstete ich mich damit, dass ich immerhin die Option hatte, dem Ganzen ein Ende zu machen. Allein das zu wissen, gab mir ein Gefühl von Kontrolle. Und das brauchte ich zu der Zeit mehr als alles andere. Nach und nach habe ich es dann geschafft, mich wieder zusammenzureißen. Deshalb konnte ich beim nächsten Mal, als Brian mich betrog, einfach gehen.« Sie schloss die Augen. Die Erinnerung an diese Tage zog wie ein Schatten über ihr Gesicht. »Wahrscheinlich denkst du inzwischen, du hast einen großen Fehler gemacht.«
    »Überhaupt nicht«, sagte er.
    »Auch nicht, wenn ich verrückt bin?«
    »Du bist nicht verrückt. Du hast selbst gesagt, dass du niemals ernsthaft vorhattest, es durchzuziehen.«
    »Aber warum habe ich mich so an die Vorstellung geklammert? Warum kam ich überhaupt auf die Idee?«
    »Denkst du immer noch daran?«
    »Nie«, sagte sie. »Seit letztem Frühjahr nicht mehr.«
    »Dann würde ich mir nicht allzu viele Sorgen darum machen. Du bist nicht der erste Mensch auf der Welt, dem so etwas durch den Kopf geht. Von da bis zur ernsthaften Überlegung ist es ein großer Schritt, und ein noch größerer bis zum echten Versuch.«
    Sophia dachte darüber nach. »Du gehst sehr logisch an die Sache ran.«
    »Das liegt vermutlich daran, dass ich keine Ahnung habe, wovon ich rede.«
    Sie drückte seinen Arm. »Übrigens weiß das niemand. Meine Eltern nicht, und nicht einmal Marcia.«
    »Ich behalte es für mich«, sagte er. »Aber falls das noch einmal vorkommt, solltest du vielleicht doch mit jemandem sprechen, der schlauer ist als ich. Jemandem, der weiß, was er dir sagen muss, und dir vielleicht hilft, die Situation in den Griff zu bekommen.«
    »Das habe ich auch vor. Aber hoffentlich passiert es nicht noch mal.«
    Sie schwiegen eine Zeit lang. Sophia spürte Lukes warmen Körper.
    »Ich finde dich trotzdem perfekt«, sagte er schließlich, woraufhin sie lachen musste.
    »Du bist ein Charmeur.« Sie legte den Kopf schief und küsste ihn auf die Wange. »Aber darf ich dich mal was fragen?«
    »Was du willst.«
    »Als du eben erzählt hast, dass deine Mutter die Herdengröße verdoppeln möchte, sagtest du, ihr würde nichts anderes übrig bleiben. Was heißt das?«
    Er strich mit einem Finger über ihren Handrücken. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Schon wieder? Dann beantworte mir eine andere Frage: Hat es irgendetwas mit Big Ugly Critter zu tun?«
    Sie spürte, wie sich seine Muskeln unwillkürlich verkrampften, und wenn nur für eine Sekunde. »Wie kommst du darauf?«
    »Nur so eine Ahnung. Die Geschichte hast du nämlich auch nie zu Ende erzählt, deshalb frage ich mich, ob es vielleicht zusammenhängt.« Sie zögerte. »Ich hab recht, oder?«
    Er holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. »Ich dachte, ich kenne seine Eigenarten«, begann er. »Und so war es auch – am Anfang. Nach der Hälfte der Zeit habe ich jedoch einen Fehler begangen. Ich habe mich zu weit nach vorn gebeugt, und in genau dem Moment hat Big Ugly Critter den Kopf nach hinten geworfen und mich

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