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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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verließ das Bad.
    Luke stand mit dem Rücken zu ihr in der Küche und rührte in einem Topf auf dem Herd. Neben ihm standen eine Schachtel Cracker und ein Bier, und sie sah zu, wie er nach der Flasche griff und einen langen Zug nahm.
    Er hatte sie nicht aus dem Bad kommen hören, und eine Zeit lang beobachtete sie ihn schweigend, bewunderte den Sitz seiner Jeans und seine ruhigen, gleichmäßigen Handgriffe beim Kochen. Leise ging sie zum Tischchen, bückte sich und zündete die Kerzen an. Sie trat zurück, begutachtete das Ergebnis und schaltete dann die Stehlampe aus. Der Raum verdunkelte sich, wurde im flackernden Schein der kleinen Flammen intimer.
    Luke bemerkte das veränderte Licht und sah über die Schulter.
    »Ach, hallo!«, rief er, während sie auf ihn zuging. »Ich hab gar nicht mitbekommen, dass du schon fertig  – «
    Er verstummte, als sie aus den Schatten in das weiche gelbe Küchenlicht trat. Eine ganze Weile lang nahm er nur ihren Anblick in sich auf, erkannte die Hoffnung und die Sehnsucht in ihren Augen.
    »Sophia«, flüsterte er so leise, dass sie ihn kaum hörte. Doch in ihrem Namen klang alles mit, was er nicht hatte sagen können, und in dem Augenblick wusste sie, dass er sie liebte. Und vielleicht war es nur eine Illusion, aber sie glaubte auch zu wissen, dass er sie immer lieben würde, egal, was passierte, mit allem, was er zu geben hatte.
    »Entschuldige, dass ich dich so anstarre«, sagte Luke. »Du siehst einfach wunderschön aus ...«
    Lächelnd kam sie noch näher, und als er sich vorbeugte, um sie zu küssen, wurde ihr klar, dass auch sie sich endgültig in ihn verliebt hatte.
    N ach dem Kuss war sie ein bisschen durcheinander, und sie spürte, dass es Luke genauso ging. Er drehte sich um, stellte die Flamme der Herdplatte kleiner und griff nach seinem Bier, das allerdings leer war. Also stellte er es neben das Spülbecken und wollte sich aus dem Kühlschrank ein neues holen, als er das Marmeladenglas in Sophias Hand bemerkte.
    »Möchtest du noch einen Schluck Wein?«, fragte er.
    Sie nickte nur, weil sie ihrer Stimme nicht traute, und reichte ihm das Glas. Ihre Finger streiften sich, was Sophia einen angenehmen Schauer durch die Hand jagte. Luke zog den Korken aus der Flasche und goss etwas Wein nach.
    »Wir können jetzt essen, wenn du möchtest.« Er gab ihr das Glas zurück. »Aber besser schmeckt es, wenn wir es noch eine halbe Stunde köcheln lassen. Ich hab den Käse aufgeschnitten, den wir vorhin gekauft haben, falls du schon Hunger hast.«
    »Klingt gut«, sagte sie. »Setzen wir uns doch auf die Couch.«
    Er stellte den Wein in den Kühlschrank und holte sich ein Bier heraus, dann nahm er den Käseteller, auf den er auch Trauben gelegt hatte, und klemmte sich die Crackerpackung unter den Arm.
    Im Wohnzimmer stellte er die Sachen auf den Tisch, und sie setzten sich nebeneinander. Luke breitete einen Arm aus, und Sophia lehnte sich mit dem Rücken an seine Brust. Sie spürte, wie er seine Hand auf ihren Bauch legte, und legte ihre darauf.
    »Es ist so still hier oben«, sagte sie. »Ich höre überhaupt nichts von draußen.«
    »Wahrscheinlich werden die Pferde später noch Lärm machen. Es sind nicht die leisesten Tiere, und sie stehen genau hinter dem Schlafzimmer. Manchmal kommen auch Wasch bären auf die Veranda und werfen alles Mögliche um.«
    »Warum seid ihr später nicht mehr hergefahren?«, fragte sie. »Wegen deines Vaters?«
    Als Luke antwortete, war seine Stimme gedämpft. »Nach seinem Tod hat sich vieles verändert. Meine Mutter war allein und ich mit dem Rodeozirkus unterwegs. Wenn ich mal zu Hause war, hatte ich immer das Gefühl, mit der Arbeit im Rückstand zu sein ... Aber wahrscheinlich ist das eine Ausrede. Meine Mutter erinnert hier zu viel an ihn. Ich war immer den ganzen Tag draußen beim Reiten und Schwimmen und Spielen, sodass ich nach dem Essen gleich ins Bett gefallen bin. Dadurch hatten meine Eltern viel Zeit und Raum für sich. Später, als ich in die Schule ging, kamen sie ab und zu auch ohne mich her. Aber jetzt will sie das nicht mehr. Ich glaube, sie möchte es so in Erinnerung behalten, wie es früher war. Als er noch bei uns war.«
    Sophia nippte an ihrem Wein. »Vorhin habe ich darüber nachgedacht, was du alles durchgemacht hast. In gewisser Weise ist es so, als hättest du schon ein ganzes Leben hin ter dir.«
    »Das hoffe ich doch nicht«, sagte er. »Das wäre ja furchtbar.«
    Sie lächelte, spürte seinen Körper dicht an

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