(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
meiner Schockstarre abzuschütteln, hechtete an die Tür um diese zu öffnen, doch sobald ich den Türgriff in der Hand festhielt, begann ich zu zögern. Unsicher musterte ich die Tür, dachte darüber nach, was wäre, wenn Ville ganz anders war, als in den Medien geschildert, lieb, zuvorkommend, einfach ein wahrer Gentleman, stattdessen in der Realität vielleicht ein mürrischer und leicht reizbarer Schläger. „Völliger Schwachsinn!“, schüttelte ich diesen Gedanken ab und öffnete die Tür.
~9~
Ich glaubte, vorbereitet zu sein! Bereit mich meinem Idol und heimlichen Schwarm meiner Jugend entgegen zu stellen, doch als Ville leibhaftig vor mir stand und seine vollen Lippen sich zu einem begrüßenden Schmunzeln kräuselten, wurde mir schlagartig bewusst, dass ich alles andere als darauf vorbereitet war, ihn tatsächlich vor mir stehen zu haben und ihn zu behandeln wie einen normal sterblichen Mann. „Ich …em…Ich …Hi!“, kam von meinen Lippen ein Gestammel, welches mir mehr als peinlich war, vor allem da ausgerechnet das „Hi“ schmachtend herüberkam. Nicht einmal das hatte ich noch im Griff, dass ich am liebsten an Ort und Stelle in den Boden versunken wäre, doch war es sein amüsiertes Lachen, welches meine Aufmerksamkeit von meiner Schmach, zu seinen Lippen ablenkte und er amüsiert kommentierte „Hey, freut mich auch dich kennenzulernen Süße!“ „Ah musst du es mir noch peinlicher machen, als es eh schon ist!“, liefen meine Wangen langsam aber sicher rot an, dass diese sogar glühen musste, so warm, wie sie sich anfühlten, doch Ville lachte erneut und feigste „Du bist wirklich süß! Zuerst stammelst du mir entgegen und jetzt bist du mir böse dafür!“, dann schmollte er verletzt, dass mir erneut vor Scham die Röte in die Wangen stieg. „Das wollte ich nicht!“, entschuldigte ich mich eher dürftig, da es mir wirklich schwerfiel mich richtig zu konzentrieren, denn egal ob Ville Lenjo jetzt ein einfacher Mann war oder nicht, war er für mich noch immer der Star, den ich zu erreichen, nie erträumt hatte. „Du bist eben mein Idol und ich glaube es nicht, dass du es wirklich bist!“ gab ich zu, wobei ich mich selbst fragen musste, ob ich ihm dieses Zugeständnis zukommen ließ, oder es eher eine Rechtfertigung für mich selbst war. „Aber jetzt bin ich da! Und du brauchst dir wirklich keine Gedanken zu machen, ob ich jetzt ein Star bin oder nicht, schließlich bin ich ein einfacher Mann mit einfachen Bedürfnissen und Wünschen, wie jeder andere!“, erklärte er, während seine klugen Augen dunkelgrün und tiefgründig auf mich herab blickten und dabei nichts von ihrer Freundlichkeit verloren. „Das ist selbstverständlich! Ach ich führe mich momentan echt auf, wie ein typischer kreischender Fan!“, konnte ich es ihm einfach nicht verübeln, wenn er sich entschieden hätte, unser Gespräch abzubrechen und zu gehen, doch er blieb und nickte verstehend. „Ich habe dich noch nicht kreischen gehört, also denke ich mal nicht, dass du ein typischer kreischender Fan bist! Ich glaube eher, dass du eine verständnisvolle junge Frau bist, die dazu neigt nervös zu werden!“, war seine Bemerkung einerseits ermutigend, doch andererseits hatte sie etwas Sarkastisches an sich, was ihn nicht unbedingt unsympathisch machte. Ich hielt mich mit einer Antwort zurück, zog es lieber vor das Thema zu wechseln und sah dabei kurz auf die Uhr, welche über der Zimmertür hing „Fürs Mittagessen ist es ein wenig zu früh, oder hat es einen anderen Grund, warum es einen viel beschäftigten Mann wie dich, so früh hierher verschlägt?“ Er sah mich einen Augenblick lang merkwürdig an, als würde er sich ertappt fühlen und fuhr sich nervös mit der Hand durch sein dunkelbraunes Haar, doch dann grinste er, als hätte er etwas ausgeheckt, was mich doch recht neugierig machte und ihn deshalb forschend ansah. „Ich habe mir gedacht, dass ich dir etwas von Helsinki zeige und vielleicht das Mittagessen auf heute Abend verlegen!“, sagte er, sah mich anschließend hoffnungsvoll wie ein kleiner Schuljunge an, was mir das Herz erweichen ließ und da sich meine Beine bei jeder Sekunde die verstrich, immer mehr, wie Wackelpudding anfühlten, willigte ich ein "Okay, ich wollte mir die Stadt heute, oder Morgen eh ansehen, aber wenn du darauf bestehst, mir die Stadt zu zeigen, wäre ich dumm Nein zu sagen!" Natürlich war ich
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