(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
mich herausgefordert, worauf er sich räusperte. „Wie wäre es dann Morgen zum Mittagessen?“, schlug er tatsächlich vor, was mich ernüchtern ließ. Scheibenkleister! Was hatte ich da nur gesagt? „Mittagessen?“, entgegnete ich schließlich kleinlaut, worauf er stutzte „Nicht gut?“ „Em, doch, ja Mittagessen klingt gut!“, konnte ich die Situation gerade noch retten, zumindest von meiner Seite aus, worauf er erneut lachte und vergnügt sagte „Vielleicht treffen wir uns bei dem Thailänder, von dem ich dir erzählt habe! Der ist in derselben Straße wie dein Hotel!“ „Ja, ich erinnere mich!“, nickte ich, auch wenn er es nicht sehen konnte. „Dann bis morgen Mittag!“ „Dann bis morgen Mittag!“ war ich wie geistesabwesend, ehe dass ich wie automatisiert auflegen konnte. „Sie können von nun an von ihrem Zimmer aus telefonieren!“, holte mich die freundliche Stimme der Dame an der Rezeption wieder aus meinen Gedanken, doch noch immer nicht ganz da, sah ich sie dankend an, ehe dass ich in den Flur hinaus ging, um über eine Treppe in mein Zimmer zu gelangen, dabei kam mir alles vor wie in einem unwirklichen Traum. Sobald ich mich wieder auf meinem Zimmer befand, überlegte ich mir, ob ich erneut versuchen sollte, Katharina anzurufen, vielleicht erreichte ich sie jetzt, da sie sicher schon zu Hause sein musste, doch in dem Moment, an dem ich mein Handy in die Hand nahm, starrte ich das rote kleine Gerät in meiner Hand nur an. Was sollte ich ihr nun sagen? „Hey ich gehe morgen mit Ville essen!“ Oh nein, das kam auf keinen Fall infrage, schließlich kannte ich meine Freundin zu lange und zu gut, als dass sie mir das abkaufen würde und wenn, dann konnte sie richtig eifersüchtig werden, weshalb ich mich entschloss, es für den Rest der nächsten drei Tage in dem Schub des Kosmetiktisches verschwinden zu lassen. Als mein Blick zufällig auf den Bildschirm meines Laptops fiel, leuchtete mein Instand Messenger in pulsierendem Orange auf. Natürlich musste ich nicht eins und eins zusammenzählen, um zu wissen, dass es nur Katharina sein konnte, welche mir schrieb, doch anstatt wie sonst nachzusehen und zu antworten, öffnete ich die Programmleiste und schloss das Programm. Im nächsten Augenblick bereute ich meine Entscheidung, war fast schon drauf und dran sie doch anzurufen, bis mir der Gedanke kam „Kommt Zeit kommt Rat!“ Ja, das war es! Ich sollte einfach den folgenden Tag abwarten und Ville wirklich treffen, ehe dass ich voreilig handelte, schließlich handelte ich schon zu oft voreilig. „Ich erkläre dir alles, wenn ich wieder daheim bin!“ betrachtete ich reumütig den schwarzen Bildschirm und klappte diesen mit einem zuversichtlichen Lächeln auf den Lippen zu. Was ich nun gebrauchen konnte, nach dem anstrengenden Flug war ein langes heißes Bad, um den Tag ausklingen zu lassen.
Am darauf folgenden Morgen saß ich im Hotel eigenen Restaurant, schlürfte einen Milchkaffee und aß dazu ein Buttercroissant mit Marmelade. Bewusst setzte ich mich alleine an einen Tisch am anderen Ende des Raums, damit ich mit meinen Gedanken alleine sein konnte, die ausnahmsweise mal gut und verträumt waren, wenn auch kitschig. In meinem Kopf stellte ich mir vor, wie es sein würde mit Ville Lenjo an einem Tisch zu sitzen, sich gegenüber sitzend natürlich, etwas zu essen und sich über die alltäglichsten Dinge zu unterhalten. Irgendwie hatte diese Vorstellung etwas Romantisches an sich, dass es mich traurig stimmte, wenn ich daran dachte, wann ich mit Peter zuletzt aus war und wir uns über alles unterhalten konnten, ohne irgendwelche Hintergedanken. Das letzte Essen versuchte ich zu verdrängen, alleine schon wegen der Vorstellung, er könnte mich erneut so würgen, ließ mich den schmerzhaften Druck seiner Hände auf meinem Hals noch immer spüren. Unbewusst fuhr ich mit Daumen und Zeigefinger die Stelle nach, an welcher er den meisten Druck ausgeübt hatte. hustete auf und verdrängte diese Erinnerung erneut, ehe dass ich einen erneuten Bissen nahm und diesen mit dem Milchkaffee herunter spülte. Selbst in Helsinki konnte ich diese Pein nicht abschütteln, musste ich wehmütig feststellen, verwünschte den Tag, an dem ich ihn geheiratet hatte. Verdammt noch mal, warum dachte ich nur so schlecht über ihn? Ich wusste doch, dass Peter ein herzensguter und liebevoller Mann war und gerade das war es, was mich das Jawort sagen ließ. Vielleicht sollte ich ihm noch eine Chance geben? Wir hatten viele
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